dc.contributor.author
Paetsch, Jennifer
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:15:29Z
dc.date.available
2016-05-27T09:40:52.779Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3610
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7810
dc.description.abstract
Die vorliegende Arbeit verfolgte das Ziel, neue Erkenntnisse zum Zusammenhang
zwischen Sprach- und Mathematikkompetenz zu gewinnen. Der Fokus lag dabei auf
Schülerinnen und Schülern nicht-deutscher Familiensprache, da angenommen wird,
dass sprachliche Schwierigkeiten ein wesentlicher Erklärungsfaktor für die
durchschnittlich geringeren mathematischen Kompetenzen dieser Heranwachsenden
sind. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden drei Teilstudien durchgeführt,
in denen die Zusammenhänge zwischen verschiedenen sprachlichen Teilkompetenzen
und mathematischen Kompetenzen analysiert wurden. Zudem wurden die
Disparitäten zwischen Kindern nicht-deutscher und Kindern deutscher
Familiensprache untersucht. Das Ziel von Teilstudie 1 bestand darin, anhand
einer Längsschnittstudie den Einfluss von Lesekompetenz auf die
Kompetenzentwicklung in Mathematik zu analysieren. Darüber hinaus wurde
untersucht, ob Kinder nicht-deutscher Familiensprache unter Kontrolle des
sozioökonomischen Status (SES) und der allgemeinen kognitiven Grundfähigkeiten
geringere Lernzuwächse in Mathematik erzielen als Kinder deutscher
Familiensprache. Erwartungskonform zeigte sich, dass die Lesekompetenz, auch
unter Kontrolle des SES und der allgemeinen kognitiven Grundfähigkeiten, nicht
nur signifikant mit der mathematischen Ausgangskompetenz zusammenhing, sondern
darüber hinaus auch einen signifikanten Beitrag zur Vorhersage der
mathematischen Lernzuwachsraten aller Schülerinnen und Schüler leistete.
Obwohl die bestehenden Kompetenzunterschiede in Mathematik zwischen Kindern
nicht-deutscher Familiensprache und deutscher Familiensprache teilweise durch
die Lesekompetenz erklärt werden konnten, vergrößerten sich die Disparitäten
nach Kontrolle des SES und der allgemeinen kognitiven Grundfähigkeiten
zwischen Kindern deutscher und Kindern nicht-deutscher Familiensprache nicht.
Teilstudie 2 der vorliegenden Arbeit ging der Frage nach, welche sprachlichen
Teilkompetenzen mit den mathematischen Leistungen von Kindern nicht-deutscher
Familiensprache zusammenhängen. Es zeigte sich, dass nach Kontrolle der
allgemeinen kognitiven Grundfähigkeiten Leseverstehen und
Wortschatzkenntnisse, nicht jedoch Grammatikkompetenz mit mathematischen
Leistungen zusammenhingen. Mathematische Fachwortschatzkenntnisse waren mit
allen drei untersuchten sprachlichen Teilkompetenzen positiv assoziiert.
Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass nicht nur die Leistungen in
sprachlich anspruchsvollen, sondern auch die Leistungen in sprachlich wenig
anspruchsvollen Mathematikaufgaben mit den sprachlichen Kompetenzen der
Lernenden zusammenhingen. Insgesamt stützt das Befundmuster die Annahme, dass
für Zweitsprachlernende sprachliche Fähigkeiten nicht nur zur Bewältigung der
sprachlichen Anforderungen, sondern auch zur Erfüllung der mathematischen
Anforderungen der Testaufgaben notwendig sind. In Teilstudie 3 wurden die
longitudinalen Zusammenhänge zwischen Sprachkompetenz und elementarer
mathematischer Modellierungskompetenz von Kindern nicht-deutscher
Familiensprache anhand einer Latent-Change-Modellierung untersucht. Es zeigte
sich nicht nur für das Leseverstehen, sondern darüber hinaus auch für die
Grammatikkompetenz ein Zusammenhang mit der mathematischen
Modellierungskompetenz. Während die sprachlichen Kompetenzen zu Beginn der
Untersuchung keinen bedeutsamen Beitrag bei der Erklärung der Entwicklung der
mathematischen Modellierungskompetenz im Verlauf der dritten Jahrgangsstufe
leisteten, waren die Veränderungen des Leseverständnisses und die
Veränderungen in der Grammatikkompetenz erwartungskonform positiv mit der
Entwicklung der mathematischen Modellierungskompetenz assoziiert. Die
Ergebnisse der drei Studien unterstützen die Annahme, dass Kompetenzen in der
Instruktionssprache für den Erwerb von Mathematikkompetenz wichtig sind. Es
konnten neue Erkenntnisse zu Zusammenhängen zwischen verschiedenen
sprachlichen Teilkompetenzen und verschiedenen mathematischen Inhaltsbereichen
für Kinder nicht-deutscher Familiensprache gewonnen werden. Weiterhin konnte
gezeigt werden, dass die sprachlichen Kompetenzen von Schülerinnen und
Schülern ein signifikanter Prädiktor für den Lernzuwachs in Mathematik sind.
Die Arbeit liefert Hinweise auf mögliche Unterstützungsaktivitäten für
Schülerinnen und Schüler, die aufgrund weniger gut ausgeprägter
Sprachkompetenzen mit Schwierigkeiten im mathematischen Kompetenzerwerb
konfrontiert sind.
de
dc.description.abstract
This study aimed at gaining new insights into the relationship between
language and mathematics skills. The focus was on students whose families do
not speak German at home, since it is believed that language difficulties are
a major factor in explaining the lower average mathematical competencies of
these adolescents. In the context of this study, three sub-studies were
conducted in which the relationships between different linguistic competencies
and mathematical skills were analyzed. In addition, the disparities between
children of families who do not speak German and children of German-speaking
families were analyzed. The objective of sub-study 1 was to analyze the impact
of reading skills on the development of mathematics skills using a
longitudinal study. Furthermore, the sub-study investigated whether children
of non-German speakers, taking into account the socio-economic status (SES)
and their general cognitive skills, made less progress in mathematics than
children of German-speaking families. As expected, the study showed that
reading skills, even when controlling for SES and general cognitive skills,
not only showed a significant correlation with the mathematical base skills,
but also made a significant contribution to predicting the learning gains in
mathematics. Although the existing differences in mathematical skills between
children of families who do not speak German and those of German-speaking
families could be partly explained by their reading skills, the disparities
did not increase after controlling for SES and general cognitive skills. Sub-
study 2 tried to answer the question, which particular linguistic competencies
correlate with the mathematical achievement of children of families who do not
speak German. Taking the general cognitive skills into account, it turned out
that reading comprehension and vocabulary, but not grammar skills were related
to mathematical achievement. Mathematical vocabulary skills were positively
associated with all three linguistic competencies under examination. Moreover,
the results show that not only the competencies in linguistically demanding,
but also the competencies in linguistically less demanding math tasks were
related to the linguistic skills of learners. Sub-study 3 applied latent
change modeling to investigate the longitudinal relationship between language
skills and solving word problems of second language learners. A correlation
with solving word problems was not only shown for reading comprehension, but
also for grammar skills. While the language skills at the beginning of the
study made no significant contribution in explaining the development of
solving word problems in the course of the third grade, the changes in reading
comprehension and changes in grammar skills were positively associated with
the development of solving word problems. The results of this study support
the notion that competencies in the language of instruction are important for
acquiring mathematical skills. New insights could be gained regarding the
relationship between different linguistic competencies and different
mathematical content areas for children of families who do not speak German.
Furthermore, it was shown that the language skills of students are a
significant predictor of learning gains in mathematics. The study provides
clues for possible activities to help students who are facing difficulties in
acquiring mathematical skills due to less well-developed language skills.
en
dc.format.extent
238 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
second language learning
dc.subject
language proficiency
dc.subject
longitudinal study
dc.subject
elementary school
dc.subject
word problem solving
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::370 Bildung und Erziehung::372 Primär- und Elementarbildung
dc.title
Der Zusammenhang zwischen sprachlichen und mathematischen Kompetenzen bei
Kindern deutscher und bei Kindern nicht-deutscher Familiensprache
dc.contributor.contact
Jennifer.Paetsch@hu-berlin.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Petra Stanat
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Martin Brunner
dc.date.accepted
2016-03-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000101612-4
dc.title.translated
The relationship between language and mathematics skills in students with
German as a first language or as a second language
en
refubium.affiliation
Erziehungswissenschaft und Psychologie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000101612
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000019247
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free
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