The overall aim of this study was to assess and compare the conditions of refugee reception and incorporation in Berlin and Chicago based on the adaptation and settlement experiences of a sample of refugees from Bosnia- Herzegovina, who sought protection in the early 1990s as a result of the Bosnian war. A comparison of these two cities is relevant since they signify two of the largest metropolitan areas in each respective country that took in Bosnians in need of protection following the war. An estimated 30,000 Bosnians were received in Berlin, while nearly 40,000 Bosnian refugees resettled to Chicago in the 1990s. The focus was to explore the different refugee reception contexts in the two cities and to analyze the way in which the social and institutional structures in the receiving society constrained and facilitated the interlocutors, based on their own perceptions, in their ability to access resources, adapt in the new contexts, and regain control over their lives. It entails an overview of the facilitating factors and obstacles encountered, as well as a synopsis of the coping strategies the sample applied to achieve their goal to attain normalcy after the Bosnian war. Findings underscore the significance of the institutional conditions as a major factor of influence, but not necessarily the most important factor impacting the emotional well- being and adaptation process of the Bosnian refugees.
Ziel dieser Studie ist in erster Linie, die Anpassungsmöglichkeiten, Erfolgs- und Exklusionsmodalitäten einer Stichprobe von Kriegsflüchtlingen aus Bosnien- Herzegowina, die Schutz in den frühen neunziger Jahren in Berlin und Chicago gesucht haben, zu erfassen und diese anschließend miteinander zu vergleichen. Ein Vergleich dieser beiden Städte ist relevant, da sie den Großteil von Bosniern und Bosnierinnen im Schutz vor dem Krieg aufnahmen. In den 1990er Jahren nahm Berlin ungefähr dreißigtausend bosnische Flüchtlinge auf, während fast Vierzigtausend Bosnier und Bosnierinnen nach Chicago migrierten. Der Schwerpunkt dieser Studie lag darin, die Aufnahmebedingungen in beiden Städten zu erforschen. Es wurde untersucht, in welcher Weise die sozialen und institutionellen Strukturen der Aufnahmegesellschaften die Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen in ihren Fähigkeiten einschränkten oder unterstützten, sie auf Ressourcen/Hilfsquellen zugriffen, sich ihrer neuen Umgebungen und Rahmenbedingungen anpassten und Kontrolle über ihr Leben zurückgewannen. Die Studie beinhaltet einen Überblick der Faktoren, die ihre Anpassung erleichterten und behinderten, sowie eine vergleichende Übersicht der Bewältigungs- und Handlungsstrategien der Untersuchungsgruppe(n), um sich nach dem Bosnien-Krieg eine Alltagsnormalität zu erschaffen. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die besondere Rolle der institutionellen Rahmenbedingungen als entscheidende Einflussfaktoren auf das emotionale Wohl und den Eingliederungs- und Integrationsprozess der bosnischen Flüchtlinge.