dc.contributor.author
Tannen, Antje
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:13:09Z
dc.date.available
2018-05-08T11:03:33.803Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3561
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7761
dc.description.abstract
In der vorliegenden Arbeit wurden zwei versorgungsrelevante
Gesundheitsprobleme – Dekubitus und Mangelernährung – aus der Perspektive
zweier beteiligter Disziplinen – der primär klinisch orientierten und
patientenzentrierten Pflegewissenschaft und der eher systemorientierten und
populationsbezogenen Gesundheitswissenschaft – untersucht. Die untersuchten
Fragestellungen sind zentrale Themengebiete der multidisziplinären
Versorgungsforschung und die Studienergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag
zu internationalen wissenschaftlichen Diskursen. So wurden replizierbare
Ergebnisse zu psychometrischen Eigenschaften von Instrumenten zur Erfassung
des Dekubitusrisikos vorgestellt, welche im klinischen Alltag, aber auch in
der Forschung zur Anwendung kommen. Hauptergebnisse sind die mäßigen
(Waterlowskala) bis schwachen (Glamorganskala) Gütekriterien der untersuchten
dekubitusspezifischen Risikoskalen und die mit dekubitusspezifischen
Risikoskalen vergleichbaren Gütekriterien eines generischen Pflegeassessments
(Pflegeabhängigkeitsskala). Beim Einsatz von Skalen zur Erfassung des
Dekubitusrisikos in der klinischen Praxis müssen dem Anwender diese
Limitationen bewusst sein, insbesondere die Möglichkeit von falsch negativen
Werten. Der Einsatz von generischen Anamneseinstrumenten als initiales und
flächendeckendes Screening mit anschließendem vertieften Assessment bei
Risikopatienten kann den Screening- und Dokumentationsaufwand reduzieren. Im
Bereich der Forschung können die Skalen zur Falldefinition und
Stichprobenbeschreibung, sowie zur Risikoadjustierung und Stratifizierung
verwendet werden. Es wurden außerdem der Stand und die Auswirkungen der
Implementierung des Expertenstandards zur Dekubitusprophylaxe in der Pflege in
deutschen Krankenhäusern und Pflegeheimen evaluiert. Die seit dem 1.Juli 2008
im SGV XI-Bereich verpflichtende Einführung von Expertenstandards in der
Pflege (Pflegeweiterentwicklungsgesetz §113a) war ein bedeutender gesetzlicher
Eingriff in die Versorgungsstrukturen der stationären Pflege, dessen Nutzen
nicht bestätigt werden konnte. Die Patientenergebnisse (Dekubitusprävalenz)
werden durch die Verwendung von Expertenstandards gegenüber anderen
hausinternen Verfahrensregeln nicht verbessert. Dagegen scheint die
organisationsbezogene aktive Auseinandersetzung mit Verfahrensregeln einen
protektiven Effekt zu haben bzw. zu fördern. Ein weiterer Gegenstand dieser
Arbeit war die Epidemiologie der Mangelernährung in Krankenhäusern. Die
Anwendung eines bereits in anderen Europäischen Ländern – darunter Deutschland
und die Niederlande - etablierten Studienprotokolls wurde erstmalig
multizentrisch in Österreich durchgeführt und führte zu vergleichbaren
Prävalenzraten. Trotz der jährlichen Wiederholung dieser landesweiten Surveys
wäre die Etablierung von pflegeepidemiologischen Datenbanken für prioritäre
Pflegeprobleme eine gute Datengrundlage für gesundheitspolitische
Zielsetzungen und zukünftige Steuerungsaufgaben, darunter Ressourcenallokation
oder Qualifizierungsmaßnahmen. Der letzte Themenkomplex behandelt die
defizitorientierte Fragestellung, ob das pflegerische Versorgungsangebot in
deutschen Krankenhäusern und Pflegeheimen den Versorgungsbedarf von Patienten
mit drohender oder bestehender Mangelernährung deckt. Erste Befunde zeigen,
dass in quantitativer Hinsicht Optimierungsbedarf besteht. Zukünftige Studien
müssen noch differenzierter die individuelle Bedarfe und angebotenen
Pflegemaßnahmen evaluieren, um diese Befunde zu bestätigen und
handlungsleitende Implikationen formulieren zu können.
de
dc.description.abstract
Two health care problems – pressure ulcers and malnutrition - with high
relevance for health care systems are examined in this habilitation treatise
using the scientific approach of two involved disciplines, namely Nursing
Sciences which is clinical orientated and person centered and Health Sciences
which are system orientated and population centered. The investigated research
questions are of capital importance within the health services research.
Replicable results concerning the psychometric properties of pressure ulcer
risk assessments used in daily practice as well as in research were presented.
Main results are the moderate (Waterlow scale) and low (Glamorganscale)
quality of pressure ulcer specific instruments and comparable quality of a
generic care instrument (care dependency scale). Additionally the effect of
the implementation of a nursing guideline for the prevention pressure ulcers
was evaluated. Patient outcomes in facilities using the guideline were not
superior compared with facilities using internal standards. Only an active and
facility wide debate with standard operating procedures seems to be
protective. A third focus in this thesis was the epidemiology of malnutrition
in hospitals. Using a standardized survey protocol, which was already used in
European countries like Germany and the Netherlands, a mulicentered study in
Austrian hospitals was conducted and revealed comparable figures. Finally the
nutrition related care in German hospitals and Nursing homes was evaluated.
The results showed deficits in the nutritional management of patients with
impeded or existing nutritional deficits.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
pressure ulcers
dc.subject
health services research
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Mangelernährung und Dekubitus in Einrichtungen der stationären
Gesundheitsversorgung
dc.contributor.contact
antje.tannen@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Frau Prof. Eva-Maria Panfil, Zürich, Schweiz
dc.contributor.furtherReferee
Frau Prof. Karin Wolf-Ostermann, Bremen
dc.date.accepted
2015-07-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000102657-4
dc.title.subtitle
Assessment, Epidemiologie und Versorgungsqualität
dc.title.translated
Malnutrition and pressure ulcers in health care facilites
en
dc.title.translatedsubtitle
assessment, epidemiology, and care quality
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000102657
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000023804
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access