Einleitung: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist weithin als die führende globale Gesundheitsinstitution anerkannt, aber viele Kritiker*innen haben ihre Reform gefordert, wie zum Beispiel nach dem Ebola-Ausbruch 2014-16. Ich habe Artikel untersucht, in denen eine Reform der WHO gefordert wird, und festgestellt, dass Kritik an der Leistung der WHO häufig geäußert wird, aber die genauen Maßstäbe für die Beurteilung unklar sind und die Art und Weise, wie die WHO gestärkt werden sollte, selten spezifiziert wird. Vor diesem Hintergrund hat diese Dissertation das Ziel, die organisatorische Effektivität der WHO zu messen. Material und Methoden: Es fehlt an einem allgemein akzeptierten Ansatz zur Bewertung der organisatorischen Effektivität der WHO. Daher entwickelte ich auf der Grundlage der organisationswissenschaftlichen Literatur einen Analyserahmen, der fünf Hauptelemente der organisatorischen Effektivität vereint: i. Legitimität und Governance, ii. Ziele und Strategien, iii. Struktur und Personalleistung, iv. Autorität und Beziehungen, v. Identität. Mit diesem Analyserahmen führte ich anschließend ein systematisches Literaturstudium nach ENTREQ-Kriterien durch, um die Effektivität der WHO zu messen. Ich ermittelte 139 Publikationen aus fünf Datenbanken, klassifizierte diese nach Studientypen und führte eine thematische Analyse und Synthese ihrer Erkenntnisse nach den Elementen des Analyserahmens durch. Ergebnisse: Insgesamt wurden 998 Themen zur WHO-Effektivität aus 122 Kommentarartikeln (87,8 %), 15 Beobachtungsstudien (10,8 %) und zwei Übersichtsarbeiten (1,4 %) identifiziert. Sie weisen darauf hin, dass i. die Legitimität und die Governance der WHO durch eine ungleiche Einflussnahme der Mitgliedsstaaten, einen ungenügend definierten Zweck und eine unzureichende Rechenschaftslegung geschwächt sind; ii. die Ziele der WHO die Prioritäten einiger weniger Geldgeber der Organisation widerspiegeln, iii. Mängel in der Struktur der WHO, darunter unzureichende Koordination, zähe Prozesse, und in der Belegschaft existieren; iv. die Autorität der WHO technisch und normativ, und sehr begrenzt ist, weil die WHO ihre globalen Regeln, gegen die einige Mitgliedsstaaten regelmäßig verstoßen, nicht durchsetzen kann; v. es fragwürdige Identitätsmerkmale der WHO gibt, insbesondere während der Pandemiebekämpfung, sowie inadäquate WHO- Beziehungen zu Unternehmen und Zivilgesellschaft. Diskussion: Ich habe bei der Ermittlung der Publikationen und der Extraktion und Synthese ihrer Erkenntnisse riskiert, Bias einzuführen. Die begrenzte Vollständigkeit, Anwendbarkeit und geringe Qualität der Evidenz schwächen diese Übersichtsarbeit erheblich. Meines Wissens ist dies die erste akademische Studie, die die WHO mit Fokus auf die organisatorische Effektivität untersucht. Schlussfolgerungen: Wir wissen wenig über die Effektivität der WHO, weil die Evidenzbasis schwach ist. Diese Literaturübersicht deutet darauf hin, dass die Effektivität der WHO auf mehreren Ebenen eingeschränkt ist. Es sollten mehr Studien zur Effektivität der WHO durchgeführt werden.
Introduction: The World Health Organization (WHO) is widely recognized as the leading global health institution, but many critics have called for its reform, such as in the aftermath of the 2014-16 Ebola outbreak. I have examined articles calling for WHO reform and found that criticisms of WHO's performance are common, but the precise standards of judgment are unclear and the ways in which WHO should be strengthened are rarely specified. Given the critique and its shortcomings, this dissertation aims to measure WHO's organizational effectiveness. Materials and Methods: There was a lack of a unified mechanism for assessing WHO's organizational effectiveness. Therefore, based on the organizational studies literature, I developed a framework that combines five common elements of organizational effectiveness: i. Legitimacy and governance, ii. Goals and strategies, iii. Structure and personnel performance, iv. Authority and relationships, v. Identity. Using this analytical framework, I then conducted a systematic literature review to measure WHO effectiveness, following the ENTREQ criteria. I identified 139 publications from five databases, classified them by study type, and included findings on WHO by framework elements. I conducted a thematic analysis and synthesis of their findings. Results: A total of 998 themes were identified from 122 expert opinion/commentary articles (87.8%), 15 observational studies (10.8%), and two reviews (1.4%). They indicate that: i. WHO's legitimacy and governance are weakened by uneven state participation, undecided purpose, and insufficient accountability; ii. WHO's goals reflect the priorities of a few of the organization's funders; iii. shortcomings exist in WHO's structure, including insufficient coordination, rigid processes, and in its workforce; iv. WHO's authority is technical, normative, and very limited because WHO cannot enforce its global rules, which member states regularly violate; v. There are questionable traits in WHO's identity, particularly during pandemic response, and inadequate relationships with businesses and civil society. Discussion: I risked introducing bias in the identification of publications and the extraction and synthesis of their findings. The limited completeness, applicability, and low quality of the evidence significantly weaken this review. To my knowledge, this is the first academic study focused on analysis of WHO organizational effectiveness. Conclusions: We know little about WHO effectiveness because the evidence base is weak. This literature review suggests that WHO effectiveness is limited at several levels. More studies of WHO effectiveness should be conducted.