In den Ausführungen konnte gezeigt werden, dass sich die Behandlung des Mammakarzinoms in den vergangenen 50 Jahren radikal verändert hat. Neben den operativen Veränderungen im Sinne einer zunehmenden Reduktion des Eingriffes haben sich gleichzeitig, vor allem bedingt durch medikamentöse Therapiemöglichkeiten, die Heilungschancen bei Brustkrebs im Frühstadium stark verbessert. Auch in der metastasierten Situation hat sich das Überleben deutlich verlängert. Die Hoffnung ist, dass diese Entwicklung weiter anhält. Trotz oder auch aufgrund der zunehmenden Reduktion des operativen Vorgehens verbunden mit immer komplexeren individualisierten Therapiemöglichkeiten ist die Zahl an Mammakarzinom-Behandlungsoptionen exponentiell gestiegen. Dies bedeutet gleichzeitig, dass sowohl das medizinische Personal wie auch die betroffene Patientin mit deutlich komplexeren Entscheidungsprozessen konfrontiert werden, für die es neue Beurteilungskriterien braucht. Diese Beurteilungskriterien sind nötig, um die kurz-, mittel- und langfristigen Folgen für die Patientin objektiv aufzeigen zu können. Die Nutzung von PROs bildet das Bindeglied zwischen einer modernen patient*innen- zentrierten medikamentösen/chirurgischen Therapie und den Wünschen, Vorstellungen und Wertvorstellungen der betroffenen Patientin. PROs können als patient*innen- zentriertes Symptommonitoring während der Therapie genutzt werden. PRO-Langzeit- daten können Therapieentscheidungen unterstützen und in der Nachsorge als Monitoring genutzt werden. Die Nutzung von PROs hat möglicherweise auch einen positiven Einfluss auf das Überleben von Mammakarzinom-Patientinnen. Ob sich die Ergebnisse von Basch und Denis zum intensivierten Symptommonitoring auch bei der Mammakarzinom-Erkrankung bestätigen, wird die PRO B Studie zeigen.