Die zunehmende Nachfrage, Akademisierung und Implementierung von integrativ-onkologischen Konzepten verdeutlichen einen wachsenden Stellenwert der Integrativen Onkologie (IO) in der Medizin. Das Netzwerk Onkologie (NO) ist ein Zusammenschluss stationärer und ambulanter Kooperationspartner zur kontinuierlichen Erfassung onkologischer Patienten und ihrer Behandlungsverläufe. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Beitrag zur wissenschaftlichen Evaluation der IO zu leisten. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass im NO vergleichbare Patientenkollektive nach systematischen Qualitätsstandards erfasst und gemeinsame Auswertungen mit anderen Zentren und Tumordatenbanken in Deutschland durchgeführt werden können. Zudem konnte gezeigt werden, dass integrativmedizinische Konzepte in die tägliche Versorgung von zertifizierten Organzentren umgesetzt werden können. Neben Unbedenklichkeitsdaten konnten aus dem NO praxisrelevante Aussagen zur kombinierten Gabe von zielgerichteter Standardtherapie und Misteltherapie bei onkologischen Patienten generiert werden. Darüber hinaus wurde die Erfassung von selbstberichteter, gesundbezogener Lebensqualität in der Routineversorgung eingeführt und die wissenschaftliche Analyse patientenorientierter Parameter durch Versorgungsforschung etabliert. Erste Auswertungen zum Gesamtüberleben aus Real World Daten des NO ergänzen die vorhandene Evidenz klinischer Studien. In diesem Sinne zeigt die vorliegende Arbeit von der Datenbankentwicklung über den Aufbau eines Netzwerks und der Einbeziehung von zertifizierten Organzentren bis hin zur Nachverfolgung von Krebspatienten im weiteren Behandlungsverlauf ein Beispiel wie Versorgungsforschung in der Onkologie allgemein, insbesondere aber auch in der IO einen Beitrag leisten kann. Sie erweitert damit die methodischen Instrumente der klinischen Forschung um den Anteil der Real World Evidenz.