In den empirischen Arbeiten dieser Habilitationsschrift wird die Versorgungssituation Pflegebedürftiger in der ambulanten Pflege in Deutschland beleuchtet und hierzu pflegerische Bedarfslagen sowie ausgewählte Aspekte der Versorgungsqualität analysiert. Es wird gezeigt, dass für den Großteil der ambulant Gepflegten die Versorgung mit Leistungen ambulanter Pflegedienste als bedarfsadäquat angesehen werden kann. Allerdings wird für alleinlebende Pflegebedürftige und pflegebedürftige Frauen Mehrbedarf an Unterstützung durch ambulante Dienste nachgewiesen. Zudem wird die Inkontinenzversorgung sowie die Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme und Mobilität als Bereiche der pflegerischen Unterversorgung in der ambulanten Pflege in Deutschland identifiziert. Durch bundesweite repräsentative Querschnittserhebungen werden die Punktprävalenzen der Mangelernährung, chronischer Schmerzen und der Harninkontinenz bei Pflegebedürftigen in der ambulanten Pflege in Deutschland geschätzt. Die ermittelten Prävalenzen unterstreichen die Bedeutung der Mangelernährung, chronischer Schmerzen und der Harninkontinenz für den ambulant-pflegerischen Versorgungsbereich sowie die Relevanz von Maßnahmen zur Vermeidung dieser drei pflegerelevanten Gesundheitsprobleme. Dahingehend können für die drei geriatrischen Syndrome mögliche Ansatzpunkte zur Prävention von Pflegebedarfen sowie zur Verbesserung der Qualität der ambulanten Pflege in Deutschland aufgezeigt werden. Zur Identifikation von Einflussfaktoren auf pflegerische Bedarfslagen und die Versorgungsqualität in der ambulanten Pflege wird eine umfassende Strukturanalyse ambulanter Pflegedienste in Deutschland vorgenommen. Bei insgesamt vergleichbaren Strukturparametern der ambulanten Einrichtungen zeigen sich zwischen privaten und nicht privaten Anbietern im Personalbereich einige statistisch signifikante Unterschiede hinsichtlich des Anteils angestellter Pflegefachkräfte sowie der Fachkraftstunden, die bei der Pflege durch einen Dienst im Durchschnitt klientenbezogen aufgewandt werden. Mit den eingesetzten Methoden kann jedoch kein Zusammenhang zwischen den erhobenen Strukturunterschieden und der pflegerischen Ergebnisqualität nachgewiesen werden.