Die hohe Inzidenz von primären und sekundären hepatischen Tumorerkrankungen kennzeichnet die klinische Bedeutung für die Weiterentwicklung der bildgebenden Verfahren in diesem Bereich. Insbesondere die MRT Diagnostik, als vergleichsweise neue Modalität, eröffnet durch stetig verbesserte Technik immer neue diagnostische Möglichkeiten. Im Rahmen von Originalarbeit I konnten wir zeigen, dass mit dem hochsensitiven Hepatozyten-spezifischen Kontrastmittel, durch Protokollmodifikation, eine qualitativ hochwertige optimierte Staginguntersuchung des gesamten Abdomens ermöglicht wird. Durch die vorgestellte Protokollmodifikation gelingt es die exzellente Leberbeurteilung der Gd-EOB MRT mit einer verbesserten Kontrastierung des restlichen Abdomens zu kombinieren und somit den Einsatz der Gd-EOB MRT im Staging des Abdomens verbessern. Durch die Optimierung des extrahepatischen Kontrasts und der gleichzeitig uneingeschränkten Leberbeurteilung ist der Einsatz der Gd-EOB MRT nicht länger auf die Beurteilung der Leber und des Oberbauchs beschränkt. Ergänzende Untersuchungen mittels KM-CT oder ECCM erscheinen daher nicht länger notwendig. Zur Optimierung der Differentialdiagnostik von hepatischen Tumoren konnten wir in Originalarbeit II zeigen, dass durch den Einsatz der Gd-EOB MRT die nicht-invasive Subtypen-Klassifizierung von HCA in der MRT verbessert werden kann. Insbesondere können durch die Analyse der Kontrastmittelaufnahme in der HBP die klinisch relevanten Subtypen des inflammatorischen und beta-Catenin-positiven HCA besser identifiziert werden. Da diese Subtypen häufiger zu Blutungen oder einer malignen Entartung neigen, kann die durch uns gezeigte, verbesserte nicht-invasive Diagnostik zu einer Vermeidung von Komplikationen durch eine frühzeitige Behandlung führen. Unsere Ergebnisse der Originalarbeit III zum Einsatz der PoSSe MRT im postoperativen Intervall nach hepatopankreatikobiliärer Resektion zeigen, dass durch ein verkürztes Untersuchungsprotokoll mit flüssigkeits-sensitiven T2w-Sequenzen die weitere Behandlung dieser Patienten adäquat geplant werden kann. Anhand der PoSSe MRT können behandlungsbedürftige Flüssigkeitskollektionen identifiziert und eine perkutane oder transgastrische Drainagenanlage suffizient indiziert werden. Auf Grund dieser Ergebnisse ist die Diagnostik mittels PoSSe MRT eine effektive Alternative ohne Strahlenexposition und Kontrastmittelapplikation für Patienten nach ausgedehnter Leber- oder Pankreaschirurgie. Die Gd-EOB MRT hat bereits einen hohen Stellenwert im Therapiemonitoring von Lebermetastasen unter Chemotherapie. Wir konnten in Originalarbeit IV zeigen, dass die in der klinischen Routine häufig ignorierten, hepatotoxischen Nebenwirkungen von Chemotherapeutika in der Gd-EOB MRT Untersuchung quantifiziert werden können und dass somit die anatomische Darstellung durch eine funktionelle Komponente ergänzt werden kann. Durch den Einsatz der Gd-EOB MRT in der Verlaufskontrolle von Lebermetastasen kann somit auf zusätzliche Leberfunktionsmessungen verzichtet werden. Durch die Identifizierung einer Chemotherapie-induzierten Hepatotoxizität kann ein potenziell tödliches postoperatives Leberversagen durch eine zu geringe Funktion der Restleber nach neoadjuvanter Therapie vermieden werden. Eine exakte Quantifizierung der hepatischen Tumorlast im Rahmen des Therapiemonitorings ist in der Gd-EOB MRT möglich, jedoch sehr zeitaufwändig, und hat deshalb bisher keinen Einzug in den klinischen Alltag gefunden. Das durch uns trainierte, und in Originalarbeit V vorgestellte, deep-learning basierte AI Modell erreichte eine hohe Genauigkeit in der 3D Segmentierung bzw. Quantifizierung von neuroendokrinen Lebermetastasen in der Gd-EOB MRT. Der vollautomatisierte Algorithmus konnte im Rahmen der hier vorgelegten Studie das Therapieansprechen vergleichbar mit der Genauigkeit einer multidisziplinären Tumorkonferenz bestimmen. Das Modell ist zu- dem durch seine Anwendung in der hepatobiliären Phase der Gd-EOB MRT nicht auf den Einsatz bei neuroendokrinen Lebermetastasen beschränkt und kann auch zur Quantifizierung von Lebermetastasen anderer Genese eingesetzt werden. Durch die Evaluation des AI Modells kann die Verlaufsbeurteilung von Lebermetastasen unter Chemotherapie verbessert werden. Das Modell ermöglicht neben einer exakten Beurteilung der Veränderungen des Tumorvolumens unter Therapie auch die Bestimmung der prädiktiven hepatischen Tumorlast. Zusammenfassend kann durch Protokollmodifikation (Originalarbeit I) eine optimierte Staginguntersuchung des gesamten Abdomens im Rahmen einer Gd-EOB MRT Untersuchung durchgeführt werden. Gleichzeitig ist es durch den Einsatz der Gd-EOB MRT möglich HCA in der hepatobiliären Phase in ihren histologischen Subtypen weiter zu differenzieren (Originalarbeit II). Ein verkürztes Untersuchungsprotokoll (PoSSe MRT) ermöglicht eine MRT Untersuchung im postoperativen Intervall nach ausgedehnten HPB Operationen, welche zur Detektion und Interventionsindikation von postoperativen Kollektionen geeignet ist (Originalarbeit III). Die Gd-EOB MRT kann zudem neben der optimalen Darstellung von hepatischen Tumoren die hepatotoxische Wirkung von Chemotherapeutika im Sinne einer funktionellen Diagnostik anzeigen (Originalarbeit IV). Durch den Einsatz von AI Techniken kann die hepatische Tumorlast in der Gd-EOB MRT vollständig automatisiert dreidimensional quantifiziert werden. Die automatische Quantifizierung ermöglicht eine exakte Darstellung des Tumorverhaltens unter Therapie und kann somit im klinischen Alltag eine Hilfestellung in der Beurteilung des Therapieansprechens leisten (Originalarbeit V).