dc.contributor.author
Schütz, Theresa
dc.date.accessioned
2022-05-11T08:51:04Z
dc.date.available
2022-05-11T08:51:04Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/34960
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-34678
dc.description.abstract
Phänomene der Immersion gehen häufig mit dem Wirkungsversprechen einher, Rezipierende möglichst komplett in eine Umgebung, Fiktion oder Parallelwelt einzutauchen. Insbesondere der Topos einer ‚totalen‘ Immersion suggeriert, dass Rezipierende physisch, psychisch oder emotional derart eingenommen werden, dass sie nicht nur das Vermögen verlieren, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden, sondern auch, dass ihr Reflexionsvermögen zugunsten eines unmittelbaren, intensiven Erlebens eingeschränkt werde. Die vorliegende Studie zeigt am Beispiel immersiven Theaters jedoch, dass es gerade die emotionale Involvierung ist, die Prozesse der Reflexion auslöst – und eine solche, den Diskurs prägende, binäre Denkfigur die Komplexität zahlreicher Immersionsphänomene deshalb nicht angemessen erfassen kann.
Vor dem Hintergrund der transdisziplinären Immersionsforschung differenziert die Studie zunächst zwischen immersiven Aufführungsdispositiven und immersivem Theater im engeren Sinn. Letzteres zeichnet sich dadurch aus, dass Zuschauer:innen nicht nur in einen multisensorischen Erfahrungsraum, sondern zugleich in eine geschlossene, gestaltete Weltversion eingelassen werden. Für die Analyse der Publikumsinvolvierung im immersiven Theater wird eine polyperspektivische Szenen- und Situationsanalyse vorgeschlagen. Diese fokussiert anhand ausgewählter Sequenzen die Relation von Aufführungsdispositiv und Zuschauer:innen im Hinblick auf konstellierte Selbst-/Weltverhältnisse. Ausgehend von der These, dass die verschiedenen Modi der Involvierung (räumlich, haptisch-taktil, olfaktorisch, figurenperspektivisch oder handlungsbezogen etc.) wirkungsästhetisch auf Vereinnahmung zielen, zeigen die Analysen, wie Zuschauer:innen z.B. von Geruchs- oder Soundwahrnehmungen derart affiziert werden können, dass es sie situativ zu einer bestimmten Re-Aktion drängt. Prozesse der Vereinnahmung werden dabei nicht nur konstitutiv reziprok gedacht, sondern in ihren vielschichtigen, hochgradig ambivalenten Wirkungen beschrieben.
Über das Konzept der Vereinnahmung und die Analyse vereinnahmender Publikumsinvolvierung wird eine affekttheoretische Perspektive auf immersives Theater plausibilisiert. Die Studie nimmt damit nicht nur eine wichtige, korpusgebundene Präzisierung des umbrella-Phänomens immersive theatre vor. Sie leistet nicht zuletzt über die Integration von Zuschauer:innen-Interviews zudem eine methodische Erweiterung etablierter Strategien der Aufführungs- und Inszenierungsanalyse und zielt mit dem Konzept der Vereinnahmung auf eine Theoriebildung für Prozesse der Publikumsinvolvierung im Gegenwartstheater.
de
dc.format.extent
342 Seiten
dc.rights.uri
https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subject
Gegenwartstheater
de
dc.subject
Publikumsforschung
de
dc.subject.ddc
700 Künste und Unterhaltung::700 Künste::701 Kunstphilosophie, Kunsttheorie der bildenden und angewandten Kunst
dc.title
Theater der Vereinnahmung
dc.contributor.gender
female
dc.contributor.firstReferee
Kolesch, Doris
dc.contributor.furtherReferee
Warstat, Matthias
dc.date.accepted
2021-06-15
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-34960-5
dc.title.subtitle
Publikumsinvolvierung im immersiven Theater
dcterms.bibliographicCitation.doi
10.35287/9783957494054
dcterms.bibliographicCitation.originalpublishername
Theater der Zeit
dcterms.bibliographicCitation.originalpublisherplace
Berlin
dcterms.bibliographicCitation.url
https://doi.org/10.35287/9783957494054
refubium.affiliation
Philosophie und Geisteswissenschaften
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Open Access Monographie
refubium.note.author
Die Publikation wurde ermöglicht durch eine Ko-Finanzierung für Open-Access-Monografien und -Sammelbände der Freien Universität Berlin.
refubium.series.issueNumber
164
refubium.series.name
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dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access
dc.identifier.eisbn
978-3-95749-429-0