Ziel dieser Arbeit ist die Zusammenstellung der Studien zur Ernährung der Katze bis 2020 in einer zusammenfassenden Übersichtsarbeit. Hierzu wurden zunächst 1164 Literaturquellen nach gezielten Kriterien systematisch ausgewählt, katalogisiert und entsprechenden zuvor festgelegten Themenfeldern zugeordnet. Es fanden sodann für diese Arbeit 491 Literaturquellen tatsächlich Berücksichtigung für die Auswertung. Katzen weisen als obligat carnivore Tierart verdauungs- und ernährungsphysiologische Besonderheiten auf. In der Ernährungsforschung nimmt die Beurteilung des Energiebedarfs seit Mitte der 1990er Jahre einen großen Stellenwert ein. Bei der Durchführung von Studien zum Energiebedarf ist es von großer Bedeutung, einen standardisierten Versuchsaufbau zu konzipieren, der eine einheitliche Methodik nutzt und beeinflussende Komponenten wie die Körperkonstitution, Geschlecht, Kastrationsstatus und Alter der Katzen berücksichtigt. Die Forschung zum Proteinbedarf beginnt schon etwa 10 Jahre früher in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken. Die Katze kann direkt nach der Futteraufnahme die Aminosäuren zur Gluconeogenese nutzen. Sie ist auf der anderen Seite aber nur limitiert in der Lage, den katabolen Stoffwechsel der Enzyme im Proteinstoffwechsel an ein proteinarmes Futter anzupassen. Das dritte große Themenfeld in der Ernährung der Katze umfasst die Forschung zum Kohlenhydratstoffwechsel seit den 1980er Jahren. Der zunehmende Einsatz von Kohlenhydraten vor allem bei der Trockenfutterherstellung machte es notwendig, sich mit der Verdauung, Akzeptanz und möglichen Nebenwirkungen für die Fleischfresser zu befassen. So weist die Katze eine verringerte Aktivität der für die Verdauung von Kohlenhydraten verantwortlichen Enzyme auf. Interessanterweise ließ sich in mehreren Studien eine gute Verdaulichkeit vor allem von thermisch aufgeschlossenen Kohlenhydraten nachweisen. Allerdings lässt die Akzeptanz eines Futter mit mehr als 30 % Kohlenhydratanteil deutlich nach. Kontroverse Diskussionen gibt es im Hinblick auf den Einfluss von der Trockenfuttergabe auf ernährungsbedingte Erkrankungen. Hier liegt der Fokus bei der Erforschung der Entstehung von Übergewicht und Diabetes mellitus. Der Zusammenhang zwischen dem Phosphatgehalt im Futter und der Ausbildung einer CNE bei bisher gesunden Katzen bzw. der Progression der Erkrankung bei erkrankten Katzen ist aktuell im Mittelpunkt der Forschung. Auch stieg das Interesse in den 2000er Jahren bei den Studien zu anderen Mineralstoffen in Futtermitteln, da hier ein direkter Bezug zu ernährungsbedingten Krankheiten wie der FLUTD und der CNE hergestellt werden konnte. Recht übersichtlich sind die Studien in der Rubrik Fette und Vitamine, die vor allem in den 1980er und 1990er Jahren durchgeführt wurden. Hier scheinen die Ergebnisse wenig Anlass für weitere Studiendesigns zu liefern. In der Gesamtheit stellen die hier zusammengetragenen Studienergebnisse die Schwierigkeit verbindlicher und langfristig geltender Aussagen und Empfehlungen zur optimalen Ernährung der Katze dar. So werden die Empfehlungen internationaler Vereinigungen für die einzelnen Nährstoffe immer wieder hinterfragt. Für zukünftige Studien sollte der Fokus auf der Erforschung und vor allem der Prävention von ernährungsbedingten Erkrankungen liegen. Für eine bessere Vergleichbarkeit der Studienergebnisse wäre hierbei eine Standardisierung des Studiendesigns erstrebenswert. Bei aller Sorgfalt in der Erarbeitung eines idealen Fütterungsregimes der Hauskatze wird als individueller und schwer kalkulierbarer Faktor immer der Tierhalter stehen, der in der Lage sein muss, die entsprechenden Empfehlungen bestmöglich umzusetzen.
The aim of this paper is to compile studies on the cat nutrition until 2020 in a summarizing overview. For this purpose, 1164 literature sources were first systematically selected according to specific criteria, catalogued and assigned to corresponding previously defined topic areas. Then, 491 literature sources were actually considered for the evaluation of this work. Cats, as an obligate carnivore species, exhibit digestive and nutritional peculiarities. In nutritional research, the assessment of energy requirements has been of great importance since the mid-1990s. When conducting studies on energy requirements, it seems to be of great importance to have a standardized experimental set-up that uses a uniform methodology and takes into account influencing components such as body constitution, sex, neutering status and age of the cats. Research on protein requirements is beginning to come into focus about 10 years earlier. The cat can use amino acids for gluconeogenesis immediately after food intake. On the other hand, it has a limited ability to adapt the catabolic metabolism of enzymes in protein metabolism to a low protein diet. The third major area of interest in cat nutrition has involved research on carbohydrate metabolism since the 1980s. The increasing use of carbohydrates, especially in dry food production, made it necessary to look at digestion, acceptability, and possible side effects for carnivores. For example, the cat exhibits reduced activity of the enzymes responsible for the digestion of carbohydrates. Interestingly, several studies have demonstrated good digestibility, especially of thermally digested carbohydrates. However, the acceptance of a feed with more than 30% carbohydrate content decreases significantly. Controversial discussions exist with regard to the influence of dry feed administration on nutrition-related diseases. The focus here is on research into the development of obesity and diabetes mellitus. The relationship between dietary phosphate levels and the development of CNE in previously healthy cats or the progression of the disease in affected cats is currently the focus of research. Interest also increased in the 2000s in studies of other minerals in feeds, as a direct link to diet-related diseases such as FLUTD and CNE could be established. Quite clear are the studies in the fats and vitamins section, which were conducted mainly in the 1980s and 1990s. Here, the results seem to provide little reason for further study designs. Taken as a whole, the study results compiled here represent the difficulty of authoritative, longterm statements and recommendations on optimal nutrition for the cat. Thus, the recommendations of international associations for individual nutrients are constantly being questioned. For future studies, the focus should be on research and, above all, prevention of nutrition-related diseases. For a better comparability of the study results, a standardization of the study design would be desirable. Despite all the care taken in the development of an ideal feeding regime for the domestic cat, the individual and difficult-to-calculate factor will always be the animal owner, who must be able to implement the corresponding recommendations in the best possible way.