Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Empowerment von Unternehmerinnen aus Peripherien Rio de Janeiros mit besonderem Fokus auf ihren Praktiken des Netzwerkens. Die Ergebnisse basieren auf einer im Jahr 2020 durchgeführten Feldforschung mit Teilnehmender Beobachtung und Interviews innerhalb einer städtischen Nichtregierungsorganisation (NGO). Auf Grundlage von Überlegungen zu (kollektiver) Agency/Empowerment, Sozialem Kapital, embeddedness und Solidarischer Ökonomie werden verschiedene Aspekte von Empowermentprozessen nachgezeichnet. Es wird gezeigt, dass die Netzwerkaktivitäten der Unternehmerinnen einen kurz- und langfristigen Einfluss auf die persönliche Weiterentwicklung und die der individuellen Unternehmen haben, etwa durch das Wissen um die eigene Rolle als Vermittlerin oder das Etablieren kostenteiliger Gemeinschaftsprojekte. Außerdem wird gezeigt, inwiefern die NGO als Plattform sowie digitale Medien das Empowerment durch Netzwerkaktivitäten befördern können, aber auch, wodurch das Netzwerken an die Grenzen seiner Umsetzbarkeit gelangt. Eine intersektionale Perspektive hilft dabei, den heterogenen Kontext Rio de Janeiros besser einzuordnen. Die Arbeit möchte zum Verständnis der Vielschichtigkeit von Empowermentprozessen beitragen und die Relevanz von Netzwerkaktivitäten im Bereich des Empowerments hervorheben.
This thesis is dedicated to the empowerment of women entrepreneurs from Rio de Janeiro's peripheries, with a particular focus on their networking practices. The findings are based on field research conducted in 2020 with participant observation and interviews within an urban non-governmental organization (NGO). Based on considerations of (collective) agency/empowerment, social capital, embeddedness and solidarity economy, different aspects of empowerment processes are traced. It is shown that networking activities of women entrepreneurs have a short- and long-term impact on personal development and their individual enterprises, for instance through the knowledge of one's own role as a facilitator of networking or the establishment of cost-sharing projects. It also shows the extent to which NGOs as a platform as well as digital media can promote empowerment through networking activities, but also what pushes networking to the limits of its feasibility. An intersectional perspective helps to better frame the heterogeneous context of Rio de Janeiro. The paper aims to contribute to the understanding of the complexity of empowerment processes and to highlight the relevance of networking activities in the field of empowerment.