Hintergrund und Zielsetzung: Die mechanische Thrombektomie gilt seit 2015 als evidenz-basiertes Verfahren zur Therapie von Schlaganfällen mit großen Gefäßverschlüssen. Be-deutsam für die erfolgreiche Rekanalisation ist dabei unter anderem eine möglichst zeit-nahe Wiederherstellung des Blutflusses. Verschiedene anatomische Faktoren können zu einer deutlich verlängerten Interventionszeit führen, die mit schlechten Langzeitfolgen assoziiert sein kann. Einige dieser Faktoren treten aufgrund der asymmetrischen Gefäßab-gänge vom Aortenbogen isoliert einseitig auf. Das Ziel dieser Arbeit ist es daher, eine mögliche Seitendifferenz in der Interventionszeit der mechanischen Thrombektomie her-auszuarbeiten. Methoden: Seit 2005 werden in einer bizentrischen Datenbank alle Patienten registriert, die am Campus Benjamin Franklin und am Campus Mitte der Charité Berlin eine rekanali-sierende Therapie erhalten haben. Alle im Zeitraum vom 1.1.2015 – 30.9.2018 durch eine mechanische Thrombektomie behandelten Schlaganfallpatienten wurden in die Analyse eingeschlossen. Das Hauptergebnis entspricht der Zeitspanne zwischen der Leistenpunkti-on und der erfolgreichen Rekanalisation. Anschließend wurde der linksseitige und rechts-seitige Median dieser Zeitintervalle verglichen. Zusätzlich wurden die Erfolgsstufen der mechanischen Thrombektomie anhand der TICI-Skala seitendifferenziert ausgewertet. Ergebnis: Linksseitig betrug die Interventionsdauer im Median 30 Minuten und rechtssei-tig im Median 28 Minuten (p = 0,842). Somit zeigte sich keine seitenbetonte signifikante Abhängigkeit zwischen der Interventionsseite und der Interventionsdauer. Auch die Ver-teilung der Erfolgsstufen der mechanischen Thrombektomie zeigte im Seitenvergleich kei-nen signifikanten Unterschied (p = 0,487). Schlussfolgerung: Die Schlaganfallsseite war weder signifikant häufiger mit einer verlän-gerten Interventionsdauer noch vermehrt mit dem Erfolgsgrad der Rekanalisation (TICI) assoziiert. Zukünftige Studien sollten nun erarbeiten, auf welchem Weg seitenunspezifi-sche Normvarianten des Aortenbogens und angeborene sowie erworbene Gefäßanoma-lien im Vorfeld der Intervention detektiert werden könnten. Denn auf diese Weise könnte in Zukunft ein Zeitverlust während der Intervention verringert und dadurch das klinische Langzeitergebnis des Betroffenen verbessert werden.
Background and Purpose: Since 2015 the mechanical thrombectomy is allowed as an evidence based first line therapy for the treatment of strokes in case of large vessel occlusion. There fore, a recovery of the blood flow in under 30 minutes is critically important. Different ana tomical factors can bear an increased intervention time. This can bestow a negative long-time outcome. Some of these anatomical factors present unilaterally due to the asymmetric struc ture of the aortic arch. The aim of this thesis is to investigate a possible difference in the in tervention-time of mechanical thrombectomy with regard to side. Methods: 2005 marked the creation of the bicentric data base, in which every patient with acute ischemic stroke who was treated in Campus Benjamin Franklin and Campus Mitte of the Charité Berlin, is registered. The analyses included every patient who was treated between 1.1.2015 – 30.9.2018. The main outcome was the elapsed time between groin puncture and the successful recanalization. For this reason, the right-sided and left-sided median time span were compared. Furthermore, the reperfusion categories of the mechanical thrombectomy were evaluated using the TICI-Scale. Results: On the left side the intervention time was 30 minutes in median. In comparison the right-sided intervention time was 28 minutes in median (p = 0,842). Accordingly, there was no significant difference in the intervention time. This also applied to the reperfusion categories of the mechanical thrombectomy. Conclusion: Side did not affect time from groin-puncture to recanalization or degree of re canalization (TICI). Following studies on this subject should focus on detecting side unspecific variants of the aortic arch as well hereditary and developed vessel anomalies prior to the in tervention. In the future, this could save intervention time and improve the clinic long term results of the patients.