Background: Frequent use of high-resolution ultrasound in daily pediatric diagnostics might clearly increase the detection rate of incidentally diagnosed small thyroid nodules. However, there is a lack of data available on these nodules making the diagnosis and the appropriate follow-up in regard to a potentially malignant disease of these incidentally diagnosed nodules challenging.
Methods: To determine the natural nodule growth, its influencing factors and the malignancy rate of principally ultrasonographically detected thyroid nodules in children, a retrospective cohort study was performed focusing on initial diagnostic results and the follow-up of thyroid nodules of any size. Data of 111 patients (≤ 18 years) being recorded at two pediatric thyroid reference centers in Berlin during the observation period of May 1, 2012 to July 31, 2016 were analysed.
Results: In total 154 thyroid nodules in 111 patients were included in the analysis. Thereof, 71.2 % were female, the median age was 13 years and the median nodule diameter amounted to 7 mm. In 93.7 % of the cases the nodules were detected incidentally by ultrasound. During follow-up, 78 children with 103 nodules were monitored for a median of 26.8 months. At the initial assessment, 6 nodules were diagnosed with papillary thyroid cancer (PTC), while during follow-up, 3 more out of 103 nodules turned out to be malignant (PTC). Thus, a low malignancy rate of 5.8 % was recorded. Differences between malignant and benign nodules confirmed by histopathology could not be identified. A detailed growth analysis on 78 nodules during follow-up resulted in a remarkable variability of nodule growth which could not be explained by studied potential influencing factors. An extensive evaluation of individual growth-phases showed that a higher serum level of free thyroxine (fT4) was negatively correlated to nodule growth (p=0,018). Regarding nodule growth, 39.7 % of the nodules showed an absolute increase in size, while, when considering nodule size in relation to thyroid volume, only 23.1 % of the nodules revealed relative growth that was over-proportionate to thyroid volume increase. In total 15.4 % of the nodules disappeared during follow-up.
Conclusions: Pediatric thyroid nodules which are incidentally detected by ultrasound rather than clinically (inspection/palpation) are smaller in diameter, have a lower malignancy rate and show in the majority no increase in size. Therefore, the here obtained data suggest that for incidentally detected pediatric thyroid nodules initially and during follow-up a cautious behavior is justified.
Hintergrund: Der häufige Einsatz hochauflösender Ultraschalldiagnostik in der täglichen pädiatrischen Praxis könnte zu einem deutlich höheren Anteil an zufällig diagnostizierten kleinen Schilddrüsenknoten führen. Es existieren jedoch bisher kaum Studiendaten, welche diese Knoten erfasst und untersucht haben, sodass das diagnostische Prozedere sowie ein adäquates Follow-up, insbesondere im Hinblick auf eine mögliche maligne Erkrankung dieser zufällig diagnostizierten Knoten, eine Herausforderung darstellen.
Methoden: Um den natürlichen Wachstumsverlauf, dessen Einflussfaktoren und die Malignitätsrate hauptsächlich sonographisch festgestellter Schilddrüsenknoten bei Kindern und Jugendlichen zu untersuchen, wurde eine retrospektive Kohortenstudie durchgeführt, die sich auf die initiale diagnostische Abklärung und das Follow-up von Schilddrüsenknoten jeglicher Größe bezog. Daten von 111 Studienteilnehmern (≤ 18 Jahre), die in zwei Referenzzentren für pädiatrische Schilddrüsenerkrankungen in Berlin im Zeitraum vom 01. Mai 2012 bis zum 31. Juli 2016 erfasst werden konnten, wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 154 Schilddrüsenknoten bei 111 Patienten in die Analysen eingeschlossen. Hiervon waren 71,2 % weiblich, das mediane Alter lag bei 13 Jahren und der mediane Knotendurchmesser betrug 7 mm. In 93,7 % der Fälle wurden die Schilddrüsenknoten zufällig sonographisch als Inzidentalome entdeckt. Während des Follow-ups wurden 78 Kinder und Jugendliche mit 103 Knoten im Median 26,8 Monate nachbeobachtet. Im Rahmen der initialen diagnostischen Evaluation konnte bei 6 Knoten und im Follow-up bei 3 weiteren der 103 Knoten ein papilläres Schilddrüsenkarzinom (PTC) diagnostiziert werden. Es ergab sich somit eine niedrige Malignitätsrate von 5,8 %. Unterschiede zwischen histopathologisch bestätigten malignen und benignen Knoten konnten nicht festgestellt werden. Eine detaillierte Wachstumsanalyse von 78 Knoten im Follow-up zeigte sehr heterogene Wachstumsverläufe, die sich durch die untersuchten Einflussfaktoren nicht erklären ließen. Die umfangreiche Auswertung der einzelnen Wachstumsphasen der Knoten ergab, dass ein höherer Serumwert des freien Thyroxins (fT4) mit einem Knotenwachstum negativ korrelierte (p=0,018). Im Rahmen der Wachstumsanalyse wiesen 39,7 % der Knoten eine absolute Größenzunahme auf, während bei Betrachtung der Knotengröße in Relation zum Schilddrüsenvolumen nur 23,1 % der Knoten ein relatives Wachstum, überproportional zur Schilddrüsengrößenzunahme, zeigten. Insgesamt 15,4 % der Knoten waren im Verlauf nicht mehr nachweisbar. Schlussfolgerungen: Pädiatrische Schilddrüsenknoten, welche zufällig sonogaphisch diagnostiziert werden (Inzidentalome), haben im Gegensatz zu primär klinisch auffallenden Knoten (Inspektion/Palpation), einen geringeren Durchmesser, eine niedrigere Malignitätsrate und zeigen in der Mehrzahl keine Größenzunahme. Die hier ermittelten Daten legen daher nahe, dass bei pädiatrischen Inzidentalomen der Schilddrüse sowohl initial als auch im Follow-up ein eher abwartendes Vorgehen gerechtfertigt ist.