Die Prognose dentaler Implantate wird entscheidend von der Mitwirkung und möglichen Risikofaktoren der Patient*innen beeinflusst. Diese Arbeit sollte das Wissen der Implantatpatient*innen über das eingesetzte Implantatsystem, mögliche Risikofaktoren der Behandlung und Verhaltensregeln, die der Therapie förderlich sein können, eruieren. Einflussfaktoren auf das Patientenwissen sollten bestimmt werden.
Patient*innen der Abteilung für Parodontologie, Oralmedizin und Oralchirurgie der Charité- Universitätsmedizin Berlin werden mit Hilfe eines standardisierten Aufklärungsbogens zur Selbstbestimmungs- und Sicherungsaufklärung über die Therapie informiert. Postoperativ wurde die vorherige Implantaterfahrung, die Kenntnisse zur aktuellen Implantattherapie und allgemeine Aspekte dieser Therapieform erfragt. Zusätzlich sollte die subjektive Wahrnehmung der präoperativen Aufklärung und der Behandlung u.a. durch Zuhilfenahme der numerischen Rating-Skala (NRS) beschrieben werden. Mittels Patientenakte erfolgte die retrospektive Betrachtung personenbezogener Daten, definierter Operationsparameter sowie persönlicher Risikofaktoren der Implantattherapie.
Den Implantathersteller konnten 14,3% der 126 Teilnehmenden korrekt benennen, 9,5% aller Untersuchten verneinten den Erhalt eines Implantatpasses fälschlicherweise oder konnten keine Angaben machen. Die Befragten beantworteten durchschnittlich 7,1 von 10 Fragen zur Implantattherapie richtig. Die Spannweite reichte von „sehr gut“ bis „ausreichend“. Statistisch signifikante Einflüsse auf die implantattherapeutischen Kenntnisse zeigte nur die Eingriffsinvasivität. Schnitten die Patient*innen im Wissensteil besser ab, erinnerten sie sich statistisch signifikant häufiger an den Implantatpasserhalt.
Untersuchung zur subjektiven Behandlungswahrnehmung zeigten, dass Patient*innen eher keine Komplikationen (Medianwert „9“) erwarteten, wobei sich jene, die sich zusätzlich informierten, statistisch signifikant geringere Werte angaben. Sicher waren die Teilnehmenden, dass sie selbst zum Behandlungserfolg beitragen könnten (Medianwert „9“) und sogar hochzufrieden mit der chirurgischen Behandlung (Medianwert „10“). Alle Teilnehmer*innen würden sich bei entsprechender Indikation erneut implantologisch versorgen lassen. Über die Therapie informierten sich 65,9% aller Befragten zusätzlich. Dies geschah am häufigsten über das Internet. Patient*innen, die sich zum ersten Mal einer dentalen Implantation unterzogen, informierten sich statistisch signifikant häufiger als Patient*innen mit Implantaterfahrung. Dies gilt auch für Behandelte, die sich einem invasiveren Procedere unterziehen mussten. Mindestens einen Risikofaktor der Implantattherapie wiesen 59,5% aller Untersuchten auf, wobei über 60-Jährige statistisch signifikant häufiger betroffen waren als Jüngere. Die Anzahl geplanter Eingriffe war für die ältere Gruppe statistisch signifikant reduziert, die Erfahrung an Implantateingriffen hingegen erhöht.
Die gewählte Aufklärungsmethode erzielte ein in Schulnoten gemessen „befriedigendes“ Kenntnisniveau. Der Implantathersteller war nur wenigen Patient*innen bekannt, was eine Implantatidentifikation zu einem späteren Zeitpunkt erschweren kann. Das Internet gewinnt als Informationsquelle für die implantologische Therapie an Bedeutung. Die Implantattherapie genießt bei den Behandelten eine breite Akzeptanz. Allerdings weist die Mehrzahl unserer Patient*innen Risikofaktoren auf, die in der Operations- und Nachsorgeplanung Widerhall finden müssen.
The prognosis of dental implants is decisively influenced by the cooperation and possible risk factors of the patients. This work is intended to determine the patient's knowledge of the implant system used and rules of conduct that can be beneficial to the therapy. Influencing factors should be determined. Patients of the Department of Periodontology, Oral Medicine and Oral Surgery who underwent implant surgery were informed about the therapy using a standardized information sheet for preoperative self-determination and safety information. Postoperativ the survey followed up by telephone. Questioned were the implantation experience, the knowledge of the current implant therapy and general aspects of this form of therapy. The subjective perception of the preoperative information and treatment should be described using the numeric rating scale (NRS). By means of patient record followed the retrospective analysis of personal data, defined operating parameters and personal risk factors of implant therapy. Only 14.3% of 126 participants were able to mention the correct implant manufacturers, 9.5% of all examinees denied mistakenly obtaining an implant pass or could not comment. The respondents answered an average of 7,1 of 10 questions in the knowledge section on implant therapy correctly. Only the surgery invasiveness showed statistically significant effects on the knowledge of implant therapy. A better result in the knowledge part, resulted statistically significantly more likely to remember receiving the implant pass. The investigation into subjective treatment perception using the NRS-scale shows high values. Patients weren‘t likely to expect any complications (median value “9”), whereas those who obtained additional information were statistically significantly more skeptical in their comments. The participants were sure that they themselves could contribute to the success of treatment (median value "9") and were very satisfied with surgical treatment (median value "10"). If indicated, all participants would have another implant treatment. Additional information about the therapy were obtained by 65,9% of all respondents, most often via the internet . Patients who underwent dental implantation for the first time or those, who had to undergo a more invasive procedure obtained information statistically significantly more often. At least one risk factor could be seen for 59.5% of all examined. The group over the age of 60 was affected statistically significantly more frequently. On average, the number of planned interventions in this group was statistically significantly reduced. The experience of implant surgery was higher. The chosen educational method achieves a reliable educational result. Statistically significant influences are limited.