Einleitung: Der Förderung und dem Erhalt von Mobilität und Lebensqualität kommt eine besondere Bedeutung in der Versorgung von älteren vulnerablen Gruppen zu. Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, in dieser Population die Lebensraummobilität zu ermitteln (Studie 1), die Effektivität von edukativen pflegegeleiteten Hausbesuchen auf Mobilität und Lebensqualität zu überprüfen (Studie 2) sowie die diagnostische Genauigkeit von drei Sturzassessments zu evaluieren (Studie 3). Des Weiteren sollen mobilitätsbedingte Einschränkungen der Lebensqualität bei Menschen mit chronischen Wunden untersucht werden (Studie 4). Methoden: Zu diesem Zweck wurden eine Querschnittstudie (Studie 1), eine randomisiert-kontrollierte Studie (Studie 2) sowie eine prospektive Längsschnittstudie (Studie 3) an einer Gruppe von 124 (Studie 1 und Studie 3) bzw. 113 (Studie 2) älterer geriatrischer Patient*innen mit Mobilitätseinschränkungen bzw. 23 pflegebedürftige Menschen mit chronischen Wunden (Studie 4) durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgte zwischen 2008 und 2009 (Studie 1 und Studie 3) bzw. zwischen 2011 und 2012 (Studie 2, Studie 4). Ergebnisse: Die Lebensraummobilität wurde als vergleichsweise gering gemessen, wobei ein höheres Alter und eine geringere Pflegeabhängigkeit mit einer niedrigeren Lebensraummobilität korrelierten. Die Intervention der edukativen pflegegeleiteten Hausbesuche hatte keinerlei Effekt auf die Mobilität, die Lebensqualität oder die Pflegeabhängigkeit. Bis zum Ende der Studie schied mehr als die Hälfte der Teilnehmer*innen aus, die angestrebte Stichprobengröße wurde nicht erreicht. Keines der drei Sturzrisikoassessments wies eine ausreichende diagnostische Genauigkeit auf. In der Grupp der Menschen mit chronischen Wunden zeigt sich insgesamt eine Steigerung der mobilitätsbedingten Lebensqualität über einen Zeitraum von sechs Monaten. Schlussfolgerungen: Die eingeschränkte Lebensraummobilität verweist auf einen Bedarf an Unterstützung bei zu Hause lebenden älteren vulnerablen Menschen: Verantwortliche Akteure sollten die Lebensraummobilität bei Bedarf fördern und, um dieses erkennen zu können, diese in fortlaufende Assessments einbinden. Aufgrund der sehr niedrigen Stichprobengröße zum Ende der Interventionsstudie sollten bei Untersuchungen in der Population entsprechende Maßnahmen getroffen werden, das zu verhindern. Dazu zählen die Rekrutierung möglichst großer Samples sowie die umfangreiche Aufklärung von potentiellen Teilnehmer*innen. Da keines der untersuchten Sturzrisikoassessments eine ausreichende diagnostische Genauigkeit aufwies, bleibt anzuzweifeln, ob aufwendige Risikoassessments in bestimmten Bereichen sinnvoll sind. Zu allen drei Fragestellungen sollten Folgestudien mit geeigneter und robuster Methodik durchgeführt werden. Zur genaueren Untersuchung der Mobilitätsbezogenen Lebensqualität bei Menschen mit chronischen Wunden bedarf es weiterer Studien.
Introduction: Facilitating and maintaining mobility and quality of life is a major issue in the care of older vulnerable patients. The aim of this thesis is to investigate life space mobility (Study 1), the effectiveness of nurse led educational home visits on mobility and quality of life (Study 2), and the diagnostic accuracy of three fall risk assessments (Study 3) in this population. Moreover, mobility-related quality of life limitations in people with chronic wounds will be addressed (Study 4). Methods: A cross-sectional study (Study 1), a randomized-controlled trial (Study 2), and a prospective longitudinal study (Study 3) were performed in a sample of 124 (Study 1 and Study 3) and 113 (Study 2) older geriatric patients with mobility impairments and 23 people with chronic wounds, respectively. Data were collected between 2008 and 2009 (Study 1 and Study 3) and 2011 and 2012 (Study 2, Study 4). Results: Life space mobility was found as being comparatively low, while older age and low care dependency were associated with lower life space mobility. The nurse led educational home visits intervention could not show any effect on mobility, quality of life and care dependency. By the end of the study more than half of participants dropped out of the study, the calculated sample size could not be achieved. None of the three fall risk assessments could show sufficient diagnostic accuracy. People with chronic wounds showed an overall increase in quality of life. Conclusions: The restricted life space mobility shows a need for promotion in home-dwelling older vulnerable individuals: Health care professionals should facilitate life space mobility in patients in need and include life space mobility in regular assessment to detect needs. To avoid small sample sizes, such as the sample size at the end of Study 2, researchers should take into account measures such as recruiting largest possible sample sizes and extensive information of the patient when obtaining informed consent. Because none of the three fall risk assessments did show sufficient diagnostic accuracy the usefulness of time-consuming assessment tools in certain settings can be challenged. On all of the three study questions, further studies should be conducted using appropriate and robust methods. More studies are needed investigating mobility-related quality of life in people with chronic wounds.