# Zusammenfassung
Lebermetastasen ausgehend von einem kolorektalen Karzinom werden primär chirurgisch behandelt. Ist keine Resektion möglich, kommen andere Therapieformen zum Einsatz. Eine Möglichkeit bietet die interstitielle Thermotherapie mit hochfrequentem Strom (HFITT). Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein neu entwickelter bipolarer Hochfrequenzstromapplikator erprobt. Der Einsatz erfolgte an gesundem Schweinelebergewebe in einem ex-vivo-Modell. Die Wirkung der Wärmebehandlung zeigte sich in Form von Gewebenekrosen, deren Volumen bestimmt wurde. Es wurden bipolare HF-Applikatoren mit 2 und 3 mm Durchmesser und 32 und 38 mm Länge getestet. Bei Einsatz dieser HF- Applikatoren hat sich gezeigt, dass hohe Leistungseinstellungen, bis zu einem bestimmten Maximalwert, bei kurzer Anwendungsdauer größere Volumina erwirken als geringere Leistungseinstellungen bei längerer Anwendungszeit. Bei allen Messreihen wurden ab einer höheren Wattage plötzliche Leistungseinbrüche beobachtet. Hier setzten vor Beendigung der Applikation Austrocknungsprozesse ein. Dadurch stieg der Gewebewiderstand sprunghaft an und die Leitfähigkeit fiel stark ab. Aus diesem Grund wurde für jeden Applikator eine Grenze festgelegt. Nur unterhalb derer lassen sich reproduzierbare Ergebnisse erzielen. Der 2 mm-HF-Applikator wurde für 10 Minuten Applikationsdauer erprobt. Das größte erzielte mittlere Koagulationsvolumen betrug 3200 mm3. Der Einsatz des 3 mm-HF-Applikators bei 5-minütiger Anwendungsdauer zeigte ein maximales mittleres Koagulationsvolumen von 5579 mm3. Der 3 mm-HF-Applikator wurde zusätzlich für 10 Minuten Applikationszeit getestet. Die mittleren Koagulationsvolumina lagen zwischen 2584 mm3 und 6201 mm3. Wird bei 10 Watt die Applikationszeit auf 8 Minuten verringert, so kann man die bei dieser Leistungseinstellung und einer Applikationsdauer von 9 bzw. 10 Minuten beobachteten vorzeitigen Abbrüche des Koagulationsvorgangs vermeiden und man erhält mittlere Läsionsvolumina von etwa 6500 mm³. Bei allen Messreihen konnte ein annähernd linearer Zusammenhang zwischen Gesamtenergie und Volumen ermittelt werden. Auch die Variation der Applikationsdauer zeigte eine lineare Gesetzmäßigkeit zwischen applizierter Gesamtenergie und Koagulationsvolumen. Nach histologischer Auswertung der durch HF-Strom induzierten Gewebenekrosen konnten Gewebedestruktionen beschrieben werden. Vorversuche mit einem gekühlten HF-Applikator ermöglichten eine bis zu vierfache Steigerung des Läsionsvolumens. Damit lassen sich Koagulationsvolumina von über 25000 mm³ erzielen.
Abstract
Surgery is considered the treatment of choice for therapy of colonic metastases in the liver. Radiofrequency induced thermotherapy (RFITT) may become a less invasive alternative to surgical therapy. This study presents a new bipolar RF-application-system tested in ex vivo liver. Bipolar RF-needles with 2 mm and 3 mm in diameter and length of 32 mm and 38 mm were tested. Tissue necrosis as effect of treatment by heat were determined in volume. During increasing power a sudden cut off was observed. In this moment tissue resistance was abruptly increased and conductivity decreased. This stop of coagulation is due to complete evaporation of cell liquids. As a result, limit of power and/or time setting is recommended. Otherwise no reproducible lesions are obtained. Trials with 2 mm RF-needle were performed with treatment duration of 10 minutes. On average the lesion volume was 3.2 cm3. 5 minutes treatment of 3 mm RF-needle achieves a volume of 5.6 cm3. Mean values of 2.6 cm3 up to 6.5 cm3 are obtained with 3 mm RF-needle by increasing the treatement duration. Relationship between power and lesion volume respectively treatement duration and volume was found as approximately linear. Necrosis were examinated for cell viability with histological and enzyme histochemical analysis. Fourfold coagulation volumes are available with cooled RF-needles.