In this cross-sectional study, 1056 patients from a practice for general medicine and cardiology in Berlin were surveyed about their attitudes, knowledge and participation regarding screening and prevention services. Particular attention was paid to the relationships concerning factors such as gender, age, health literacy, health status and other sociodemographic factors. The results can be used to identify approaches that improve participation in screening and prevention services, especially among those at risk, to be able to reduce the burden of cardiovascular disease in the future. A questionnaire was used to collect sociodemographic data as well as risk factors and previous illnesses. In addition, patients were asked about their knowledge and attitude towards prevention and early detection measures. The survey was concluded by an excerpt from the HLS-EU-Q47 questionnaire to identify prevention-related health literacy. Positive predictors of participation in screening measures were older age, female sex, and adequate health literacy. Living alone and the type of health insurance also had some influence on participation. Men more often considered preventive measures like health courses to be unnecessary and also participated less frequently, although they had more risk factors overall than women. In addition, it was important for them to have the subjective benefits of prevention programs explained to them, while for women, the main focus was on conditions such as proximity to the place of residence and regular appointments. People with low health literacy often planned to take part in preventive measures in the future, but did not carry out these plans. The study showed an increase in health literacy with age as well as with existing cardiovascular disease. Different groups of people showed different needs in terms of participation in prevention and early detection measures. This should be addressed in regards to health counseling. Overall, the awareness of cardiovascular risk factors in the patient clientele is in need of improvement.
In der vorliegenden Querschnittsstudie wurden 1056 Patient*innen einer Berliner Arztpraxis für Allgemeinmedizin und Kardiologie befragt bezüglich ihrer Einstellung, ihres Wissens und ihrer Teilnahme zu bzw. an Früherkennungs- und Präventionsangeboten. Besonderes Augenmerk wurde auf die Zusammenhänge mit Faktoren wie Geschlecht, Alter, Gesundheitskompetenz (Health Literacy), Gesundheitszustand und weitere soziodemographische Faktoren gelegt. Mit Hilfe der Ergebnisse sollten Ansätze ermittelt werden, durch die die Teilnahme an Früherkennungs- und Präventionsangeboten insbesondere im Risikoklientel verbessert werden können, um so perspektivisch die Last an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Mittels eines Fragebogens wurden neben soziodemographischen Angaben Daten zu Risikofaktoren und Vorerkrankungen erhoben. Zudem wurden die Patient*innen zu ihrem Wissen und ihrer Einstellung gegenüber Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen befragt. Den Abschluss bildete ein Auszug aus dem HLS-EU-Q47-Fragebogen, um die präventionsbezogene Gesundheitskompetenz zu ermitteln. Positive Prädiktoren für die Teilnahme an Screeninguntersuchungen waren höheres Alter, weibliches Geschlecht sowie ausreichende Gesundheitskompetenz. Auch das Alleineleben und die Art der Krankenversicherung hatten teilweise Einfluss auf die Teilnahme. Männer hielten Gesundheitskurse häufiger subjektiv für unnötig und nahmen auch seltener teil, obwohl sie insgesamt mehr Risikofaktoren aufwiesen als Frauen. Zudem war ihnen wichtig, den subjektiven Nutzen von Präventionsprogrammen erläutert zu bekommen, während für Frauen hauptsächlich Rahmenbedingungen wie Wohnortnähe und regelmäßige Termine im Vordergrund standen. Personen mit niedriger Gesundheitskompetenz gaben häufig an, in Zukunft an Präventionsmaßnahmen teilnehmen zu wollen, führten diese Pläne aber nicht durch. Die Studie zeigte eine Zunahme der Gesundheitskompetenz mit dem Alter sowie mit vorliegenden Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Unterschiedliche Personengruppen zeigten unterschiedliche Bedürfnisse, was die Teilnahme an Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen angeht. Auf diese sollte bei der Aufklärung und Beratung eingegangen werden. Insgesamt ist das Risikobewusstsein des Patientenklientels verbesserungswürdig.