Delphi-Verfahren finden als Teil der sozialwissenschaftlichen Methodik seit ihrer ersten Anwendung mehr und mehr Interesse. Der vorliegende Bericht präsentiert Ergebnisse einer Expert:innenumfrage, die in der Arbeitsgruppe „Fragebogen- und Feedbackgestaltung“ des DEWISS Netzwerkes (Delphi-Verfahren in den Gesundheits- und Sozialwissenschaften) erarbeitet wurde, um Einsichten in die aktuelle Verwendung der Delphi-Methodik zu bekommen und Herausforderungen und Potentiale zu untersuchen. Insbesondere Erfahrungen von Wissenschaftler:innen mit der Entwicklung und Durchführung von Delphi-Studien, mit Fokus auf die Fragebogenerstellung und Feedbackgestaltung wurden systematisch erfasst und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass Delphi-Verfahren für diverse inhaltliche und methodische Ziele genutzt werden, häufig auch in Kombination mit anderen Methoden. Die Anwendung des Klassischen Delphi dominiert, wohingegen Real Time Delphi-Studien vergleichsweise selten genutzt werden. Vor allem die Fragebogengestaltung wird von vielen Befragten im Nachhinein kritisch gesehen und stellt somit die größte Herausforderung der Methodik dar.
The Delphi methodology as part of social science methods increasingly gains interest since its first application. This report presents the results of an expert survey developed in the working group "Questionnaire and Feedback Design" of the DEWISS network (Delphi-Studies in Health and Social Sciences) in order to gain insights into the current use of the Delphi methodology and to investigate challenges and potentials. In particular, scientists’ experiences with developing and conducting Delphi-studies, with a focus on questionnaire and feedback design, were systematically collected and evaluated. The results show that the Delphi methodology is used for various content-related and methodological objectives, often in combination with other methods. The use of Classical Delphi dominates, whereas Real-Time Delphis remain a rarity. The questionnaire design in particular is viewed critically by many respondents in retrospect, which thus represents the greatest challenge of the methodology.