Aufgrund des demographischen Wandels steht die Demenzdiagnostik in den kommenden Jahren vor einer großen Herausforderung. Studien haben gezeigt, dass das averbale Gedächtnis eine hohe Trennschärfe bei der Demenzdiagnostik aufweist. Für die Demenzdiagnostik ist es daher und auch im Hinblick auf eine kulturell faire Testung wichtig, dass nicht nur Tests durchgeführt werden, die auf der Grundlage von Sprache operieren, sondern auch Tests, die unabhängig von Sprachkenntnissen und Sprachvermögen sind. Die vorliegende Arbeit untersucht, ob ein neu konzipierter averbaler Gedächtnistest mit vier abstrakten Figuren (Figurentest) die wichtigsten kognitiven Fähigkeiten für eine averbale Demenzdiagnostik abdecken kann. Hierfür wurde der Test erstmals mit 104 gesunden Probanden zwischen 25 und 95 Jahren durchgeführt, die in fünf Altersgruppen eingeteilt wurden. Als Kontrolltests zum Figurentest wurden mit 73 Probanden noch sieben neuropsychologische Tests durchgeführt. Es zeigt sich, dass die Gruppe der 70 bis 95-Jährigen mit einem z Wert von - 4,87 beim Figurentest deutlich schlechter abschneidet als erwartet und sich Gesunde und Kranke aufgrund eines Bodeneffekts nicht mehr unterscheiden lassen. Werden bei der Auswertung des Figurentests jedoch nur drei Figuren berücksichtigt, dann erreicht die Gruppe der 70 bis 95-Jährigen einen z-Wert von -1,52. Dies bedeutet, dass der Figurentest mit drei Figuren genügend Spielraum für die Auswertung von Patientenleistungen bietet. Ein weiteres Ergebnis ist, dass der Figurentest neben räumlich-visuellen Fähigkeiten auch die für die Demenzdiagnostik maßgeblichen kognitiven Fähigkeiten wie das episodische Gedächtnis, Aufmerksamkeit und exekutive Funktionen überprüft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit dem Figurentest ein schnelles, einfaches und von demographischen Daten unabhängiges Testinstrument zur Verfügung steht, das sowohl in der klinischen Gerontopsychiatrie als auch in der allgemeinärztlichen Versorgung sinnvoll eingesetzt werden kann.
The demographic change of our society is a major challenge for the diagnosis of dementia. Recent studies have shown that non-verbal memory has a high selectivity for the diagnosis of dementia. Therefore, and also for the reason of cultural fairness, it is important to develop a test that works independently of language skills. For the present study, a non-verbal memory test consisting of four abstract figures has been tried out for the first time in a cross-sectional sample of 104 healthy persons aged 25 to 95 that were divided into five age groups. The aim was to investigate if the Figurentest covers the most important non-verbal cognitive skills for the diagnosis of dementia. For control, seven other neuropsychological tests have been carried out n a second sample of 73 healthy persons from the five age groups of the first sample. In the newly designed Figurentest, the oldest group has a z score of - 4.87. This means that the current form of the test consisting of four figures is too difficult and does not allow the healthy persons to be distinguished from the sick. If however only three figures of the test are evaluated the z score of oldest group is - 1.52; and this leaves enough leeway for the diagnosis of dementia. In addition to this result, it is demonstrated that the Figurentest checks all the visuospatial abilities and cognitive skills that are relevant for the diagnosis of dementia such as episodic memory, attention and executive functions. In summary, the Figurentest provides a simple, fast and culturally fair manual that can be reliably utilised as a guiding tool for the diagnosis of dementia in the clinical practice of gerontopsychiatry as well as in the practice of the general physician.