Aus pfadtheoretischer Perspektive werden Praktiken der Differenzierung innerhalb von Schulen betrachtet. Am Beispiel der Schulstrukturreform im Schuljahr 2010/ 2011 im Land Berlin werden ehemals unterschiedliche Sekundarschultypen auf pfadabhängige Differenzierungspraktiken untersucht. In der Arbeit werden Bündel von Handlungen als Praktik der Differenzierung erfasst, die ein dominantes Handlungsmuster in Form der Orientierung an einer homogenen (Lern-)Gruppe darstellen. Das Forschungsinteresse besteht darin zu untersuchen, ob die Reform qua Gesetz Praktiken der Differenzierung verändert, welche selbstverstärkenden Mechanismen wirken und warum bzw. wie diese die Schulentwicklung behindern können. Anhand von vier qualitativen Fallstudien von Berliner Sekundarschulen werden Unterschiede von Differenzierungspraktiken herausgearbeitet. Die Dissertation ist an der Schnittstelle zwischen Pfad-, Praktiken- und Schulforschung angesiedelt.