Die subjektbezogene Perspektive ist in der aktuellen Qualitätsdebatte im deutschen Gesundheits- und Sozialwesen kaum vorhanden. Sowohl auf der Ebene der theoretischen Qualitätsbegriffe als auch auf der Ebene der Qualitätsmanagementpraxis mit dem Fokus auf Ergebnisqualität in der stationären Altenpflege ist dieser Ansatz kaum zu finden. Die bisherige Darstellung subjektbezogener Ergebnisqualität konzentriert sich auf die Erfassung und Auswertung von standardisierten Befragungen, bei der die pflegebedürftigen Menschen ihre Wahrnehmung zu einem vordefinierten Themenbereich von Zufriedenheit bewerten können. Die standardisierten Befragungen sind Teil der Erfassung eines normativ begründeten Konstrukts von Ergebnisqualität, welches ein empirisch-theoretisches Fundament missen lässt. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden narrative Interviews mit pflegebedürftigen Personen in stationären Pflegeeinrichtungen geführt und hinsichtlich subjektbezogener Deutungen von Ergebnisqualität ausgewertet. Dabei schilderten sie ihre Wünsche und Ziele, um ihre angestrebte Ergebnisqualität darzulegen, die im Anschluss mit einer qualitativen Inhaltsanalyse in Anlehnung an Philipp Mayring ausgewertet wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass pflegebedürftige Menschen nach kritischen Lebensereignissen mit deren Bewältigung konfrontiert sind. Anschließend streben sie danach, ihre körperliche Beweglichkeit und persönliche Mobilität wiederherzustellen. Als hilfreich erleben sie dabei die Sicherheit vermittelnde Umgebung einer stationären Pflegeeinrichtung und einen Rückzugsort, das privates Wohnen möglich macht. Hier finden sie die Insel für Entfaltung und persönliche Entlastung. Sie erleben nach einiger Zeit wieder Lebensfreude, Glück und Entlastung, wenn die Bewältigung der kritischen Lebensereignisse erfolgreich verlaufen ist