Das Mamma-Karzinom ist die häufigste maligne Erkrankung bei der Frau weltweit. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Therapiemöglichkeiten zur Behandlung des Mamma-Karzinoms grundlegend verändert und ermöglichen vielen Patientinnen eine bessere Heilungschance. Die Therapiemöglichkeiten beim frühen Mamma-Karzinom umfassen aufgrund der Vielseitigkeit der Tumorentität ein weites Spektrum von u.a. operativer Therapie über die Systemtherapie bis hin zur Radiatio. In dieser Arbeit haben wir uns speziell Frauen mit einem frühen Mamma-Karzinom angeschaut, die in der brusterhaltenden Operation zusätzlich eine intraoperative Be-strahlung (IORT) des Tumorbetts erhalten haben. Das Patientenkollektiv wurde hinsichtlich der postoperativen Bestrahlung in zwei Gruppen randomisiert. Die eine Gruppe hatte eine post-operative Bestrahlung (WBRT) im Anschluss an die IORT und die andere Gruppe hatte nur die alleinige IORT. Unser Hauptziel war der Vergleich der strahlenassoziierten Spätnebenwirkungen der alleinigen IORT mit denen der IORT-WBRT. In dem Zeitraum von 2005-2012 wurden 120 Patientinnen aus dem Brustzentrum des Sankt Gertrauden-Krankenhauses in Berlin mit einer IORT oder IORT-WBRT behandelt und beginnend vom OP-Tag mit IORT über einen Zeitraum von 3 Jahren pro Patientin beobachtet. Die Nebenwirkungen der Patientinnen wurden in Nachsorgeuntersuchungen einmal im Jahr, beginnend ab 1 Jahr nach Ende der Strahlenthera-pie erhoben. Insgesamt haben von 120 nur 106 Patientinnen alle Untersuchungstermine wahrgenommen (12, 24 und 36 Monate) und wurden als Kollektiv in diesem Zeitraum beobachtet und in dieser Studie eingeschlossen. Nach Erhebung aller Ergebnisse wurde diese analysiert und statistisch ausgewertet. Es wurden folgende Nebenwirkungen erfasst: Erytheme, Indurationen, Retraktionen, Pigmentierungen, Fibrose, Lymphödeme, Nekrosen, Brustödeme und Serome. Ebenfalls wurde das Schmerzempfinden im Bereich der OP-Narbe bzw. im Bestrahlungsbereich dokumentiert. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen im Hinblick auf die Ausbildung von Brustödemen und Pigmentierungen. Von den 80 Frauen im IORT-WBRT-Arm bildeten 43 Patientinnen ein Brustödem aus und 53 Patientinnen hatten Pigmentierungen im Bereich OP-Narbe/ Bestrahlungsgebiet. Diese Frauen bildeten im Verlauf häufiger diese zwei o.g. Nebenwirkungen aus als die andere Gruppe. Von den 26 Frauen aus der Gruppe der alleinigen IORT hatte nur eine Frau ein Brustödem und 4 Frauen Störungen der Pigmentierung. Die Nebenwirkungen wie Indurationen, Schmerzen und Fibrosen traten ohne signifikanten Unterschied zugunsten eines Studienarmes häufig auf. Der einzige prädikative Faktor für eine geringere strahlenassoziierte Nebenwirkung in unserer Studie war die alleinige IORT. Trotz des kleinen Patientenkollektivs und der kurzen Beobachtungsdauer von 3 Jahren bestätigen fast alle internationalen Studien unsere Beobachtungen hinsichtlich der Ausbildung von Nebenwirkungen.
The comparison of intraoperative and percutaneous irradiation and predictive factors for side effects in breast cancer. Mamma's carcinoma is the most common malignant disease in women worldwide. In recent decades, treatment options for the treatment of breast cancer have changed and allow many patients a better chance of healing. Due to the versatility of the tumor entity, the treatment options for early breast cancer cover a wide range of surgical therapy, system therapy and radiatio. In this work, we specifically looked at women with early breast cancer who also received intraoperative irradiation (IORT) of the tumor bed during breast-sustaining surgery. The patient collective was randomized in two groups for postoperative irradiation. One group had postoperative irradiation (WBRT) following the IORT and the other group had only the sole IORT. Our main goal was to compare the radiation-associated late side effects of the only IORT with those of the IORT-WBRT. In the period 2005-2012, 120 patients from the breast centre of the St. Gertrauden Hospital in Berlin were treated with an IORT or IORT-WBRT and observed starting from the operating day with IORT over a period of 3 years. In order to record the side effects of the patients, follow-up examinations were carried out once a year, starting from 1 year after the end of radiotherapy. Only 106 patients attended all examination appointments (12, 24 and 36 months). After all the results were collected, these were analysed and statistically evaluated. The following side effects were recorded: erythema, indurations, retractions, pigmentations, fibrosis, lymphoedema, necrosis, breast edema and seroma. The sensation of pain in the area of the surgical scar or in the radiation area was also documented. There was a significant difference between the two groups in terms of breast edema and pigmentation. Of the 80 women in the IORT-WBRT arm, 43 patients had breast edema and 53 patients had pigmentation in the area of surgery and radiation. Of the 26 women in the single IORT group, only one woman had breast edema and 4 women had pigmentation disorders. Side effects such as indurations, pain and fibrosis occurred frequently in favor of a low-study arm with out any significant difference. The only predictive factor in our study for a lower radiation-associated side effect was the sole IORT. Despite the small patient collective and the short observation period of 3 years, almost all international studies confirm our observations regarding the formation of side effects.