Der Schlaganfall ist epidemiologisch und sozioökonomisch ein hochrelevantes Krankheitsbild. In der vorliegenden Arbeit stellen wir ein gut charakterisiertes und zuverlässiges Modell zur Verfügung, um den Einfluss von chronischem Stress bei Schlaganfall zu untersuchen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass chronische Stressexposition über die Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse zu einer stressinduzierten endothelialen Dysfunktion führt, was bei Schlaganfall eine erhöhte Vulnerabilität zur Folge hat. Weiterhin charakterisieren wir multimodal ein neues Mausmodell für die Post-Schlaganfall Depression, das die mögliche pathophysiologische Bedeutung von sekundären Veränderungen des mesolimbischen dopaminergen Systems hervorhebt. Das Ansprechen der EPND auf medikamentöse Interventionen könnte ein vielversprechendes Ziel für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze für eine subakute Schlaganfallbehandlung darstellen. Darüber hinaus wurde ein experimentelles Schlaganfallmodell entwickelt, das ein etabliertes kortikales Schlaganfall-Modell um ein chronisches Schädelfenster erweitert und so die longitudinale Intravitalmikroskopie als auch die lokale Applikation von Medikamenten ermöglicht. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Reproduzierbarkeit der Schlaganfallvolumina und niedrige Komplikationsraten, was insbesondere im Hinblick auf die Untersuchung von Langzeitverläufen sowie regenerativen Prozessen hoch relevant ist. Die Gefäßdichte, Dynamik des Blutflusses als auch die dynamische Rekrutierung zirkulierender Zellen sowie Zell-zu-Zell-Interaktionen können mit Hilfe eines Multi-Fluoreszenz-Epifluoreszenz- Mikroskopiesystems bzw. eines konfokalen Dual-Photonen-Laser-Scanning-Mikroskops untersucht werden. In Vorbereitung auf eine klinische Studie, konnten wir das chronische Schädelfenster zur Langzeitbeobachtung auch nutzen, um die lokale Anwendung einer neuartigen Applikationsform (NicaPlant®) des Calziumantagonisten Nicardipin zu untersuchen. Die topische Applikation von NicaPlant® im Mausmodell führte zu keinen unerwünschten Nebenwirkungen und bietet in-vitro eine nahezu lineare Freisetzung von Nicardipin über einen Zeitraum von 21 Tagen, was auf den pathophysiologischen Zeitverlauf der aSAB abgestimmt ist.