Mastzellentumoren bei Pferden werden in der Klinik sehr selten beobachtet. Die vorliegende Untersuchung legt die Vermutung nahe, dass diese Art Tumor hinsichtlich der Dignität und der Häufigkeit seines Auftretens oft unterschätzt wird. Nach systematischer Suche im Archiv des Institutes für Veterinär-Pathologie der Freien Universität Berlin wurden fünf Präparate näher untersucht. Die untersuchten Proben waren ausnahmslos alle als im Sinne von Geschwülsten einzuordnen, ein Zusammenhang zu parasitären oder allergischen Vorgängen ließ sich nicht herstellen. Durch den ausgiebigen Literaturvergleich von equinen Mastzellentumoren und Mastzellenerkrankungen anderer Spezies sowie des Menschen wurden neue Aspekte, wie die Beurteilung der Kern- und Zellform der Mastzellen, die Anordnung der Mastzellen im Gewebe, die Mastzellendichte sowie die Menge zytoplasmatischer Granula in der Mastzelle in die Beurteilung beim Pferd eingeführt. Die Begriffe wurden geordnet und neue Ansätze für künftige Untersuchungen gefunden. Auch wurde gezeigt, dass die bisher übliche Methode der Suche nach Mitosen in Mastzellen unsicher und ungeeignet ist, um zu beurteilen, ob eine Neoplasie vorliegt oder nicht. Hier wäre der zusätzliche immunhistochemische Einsatz von Proliferationsmarkern sicherer. Als Ergebnis sind die Veränderungen der vorliegenden Untersuchung als Mastzellentumoren zu bezeichnen. Will man die Dignität beschreiben, wäre auch der Begriff Mastozytom zu verwenden. Der Begriff equine kutane Mastozytose ist in Anlehnung an SCHWENZER et al. (1999) für rein entzündlich bedingte Veränderungen mit Anwesenheit von Mastzellen zu verwenden. Ansonsten sollte der Begriff Mastozytose ähnlich wie in der Humanmedizin (SPERR et al., 2001) als Überbegriff benutzt und zur Beschreibung einzelner Erkrankungen besser vermieden werden, da er keinen Rückschluss auf die Ursache der Erkrankung (Neoplasie oder Alteration) zulässt und somit nicht mehr zeitgemäß ist. Abschließend ergibt sich die dringende Notwendigkeit einer routinemäßigen Untersuchung entnommener Geschwülste beim Pferd. Wichtig wäre auch eine umfassende Anamnese bei Einsendung entnommener Proben, sowie eine gründliche Verlaufsuntersuchung. Mit der Ausweitung der Knochenmarksbiopsie und der Enzymhistochemie in der Humanmedizin wird diesen Untersuchungsmethoden zukünftig sicher auch in der Veterinärmedizin, wo sie heute aus Kostengründen in der Routinediagnostik keine große Rolle spielen, mehr Bedeutung zukommen. Gerade bei dem oft großen Wert der Tiere in der Pferdepraxis ist es aber notwendig, anspruchsvollere und aussagekräftigere Untersuchungen zu entwickeln.
Mast cell tumors in horses have been detected very seldom in clinical examinations. As a result of the present examination we suggested, that these tumors are usually clinically underestimated concerning their malignancy and frequency. After systematically search in the archive of the Institute of Veterinary Pathology of the Freie Universität Berlin five archivated cases were examined. After that all cases have been called as tumors. There was no connection to parasitolocic or allergic process demonstrable. Because of the extensive literary comparison of equine mast cell tumors and such of other species and the human new aspects in the evaluation of equine mast cell tumors have been added, such as determination of nuclear and cellular shape, arrangement of mast cells in tissue, dense of mast cells and cytoplasmatic granules in mast cells. The terms have been put in orders and new approaches for future examinations have been found. In addition it was visual that the previous method of searching for mitoses is not sure and is not suitable for evaluation of neoplasia. The additional immunhistochemical use of proliferation markers would be safer. As a result all cellular changes in the present examination have been called as mast cell tumors. The term mastocytoma is also usable as description for malignancy of these tumors. The term equine cutaneous mastocytosis is to use for only inflammatory alterations with presence of mast cells as described of SCHWENZER et al. (1999). In all other progresses the term mastocytosis should only be used as a title like in human medicine (SPERR et al., 2001) and be avoided to describe a special disease as it allows no conclusion of the alteration cause (neoplasia or inflammation) and is therefore no longer up to date. Finally in resign to the examination it is an urgent necessity to send growths drawn from horses to routine examination. In addition complete anamnesis and thorough observation of the patients after treatment would be important. With increasing biopsy of bone marrow and encyme-hisochemical examination in humane medicine in the future this methods will get more importance in veterinary medicine, too, whereas it is unusual in routine diagnostic because of price reasons. Even because of the often high value of animals in equine practice it is necessary to develop more demanding and testified methods of examination.