dc.contributor.author
Stein, Elisa
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:58:52Z
dc.date.available
2013-06-03T12:10:56.625Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3224
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7424
dc.description.abstract
Im Kontext der Qualitätssicherung in der medizinischen Versorgung spielt die
Erhebung der Patientenzufriedenheit als ein wichtiger Parameter auf einem
konkurrierenden Gesundheitsmarkt eine zunehmende Rolle. Die gesetzlichen
Vorgaben zum Qualitätsmanagement sowie die vielfältigen Wahlmöglichkeiten der
Patienten hinsichtlich der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen begründen
die Bedeutsamkeit zufriedener, aufgeklärter Patienten. Die
Patientenzufriedenheit dient dabei als ein Indikator für die Qualität einer
medizini-schen Versorgungsleistung aus der Perspektive der Patienten und ist
darüber hinaus eine wichtige Grundlage für Verbesserungen in der
Leistungserbringung. Zufriedene Patienten fungieren als Multiplikatoren und
tragen somit wesentlich zur Reputation und zum ökonomischen Erfolg einer
Einrichtung bei. Zur Erfassung der Patientenzufriedenheit wurden bisher vor
allem merkmalsorientierte, standardisierte Fragebögen eingesetzt, die den
Vorteil niedriger Kosten in Verbindung mit einfacher Handhabung und Auswertung
mit sich bringen. Allerdings liefern sie häufig unrealistisch hohe
Zufriedenheitswerte und wenig detaillierte Informationen, aus denen
Optimierungsansätze abgeleitet werden könnten. In der vorliegenden
Untersuchung wurde der Einsatz der Critical Incident Technique (CIT) und der
der Sequenziellen Ereignismethode (SEM), zweier der Dienstleistungsindustrie
entliehener, ereignisorientierter Methoden, hinsichtlich ihrer Eignung zur
Messung der Patientenzufriedenheit in einem radiologischen MVZ evaluiert. Dazu
wurden 159 Patienten (55 % Männer und 45 % Frauen) anlässlich deren ambulanter
Computertomografie(CT)-Untersuchungen interviewt. Zunächst wurden mithilfe der
CIT spontan erinnerte, besonders positive und negative Ereignisse – sogenannte
critical incidents – während des gesamten Zeitraums zwischen Betreten des MVZ
und der eigentlichen CT-Untersuchung erhoben. Anschließend wurde unter
Anwendung der SEM den Patienten ein Blueprint (Ablaufplan) mit grafischen
Darstellungen der sieben Teilschritte des Aufenthalts im Rahmen der CT-
Untersuchung vorgelegt und die wahrgenommenen positiven und negativen Aspekte
an jedem dieser Teilschritte abgefragt. Die Auswertung der an der CIT
orientierten Befragung ergab 356 Ereignisse (183 posi-tive, 173 negative), die
den Kategorien Organisation, Personal, CT-Untersuchung und Räumlichkeiten
zugeordnet werden konnten. Insgesamt bestand kein signifikanter Unterschied in
der Anzahl positiver und negativer Ereignisse (p = 0,45). Anhand der SEM
wurden 1.246 Ereignisse zur Qualitätsbewertung der sieben oben genannten
Teilschritte der CT-Untersuchung dokumentiert. Dabei ergaben sich signifikant
mehr positive (819 Ereignisse) als negative Nennungen (427 Ereignisse, p <
0,001). Der Bereich Personal wurde anhand beider Methoden mit signifikant mehr
positiven Aussagen bewertet, während in den Bereichen CT-Untersuchung und
Räumlichkeiten bei der Befragung mithilfe der CIT signifikant mehr negative
Ereignisse genannt wurden. Bei den mithilfe der SEM bewerteten
Untersuchungsteilschritten lag ein Schwerpunkt mit besonders vielen
berichteten Ereignissen auf dem Teilschritt Warten vor dem CT-
Untersuchungsraum. Als Ergebnis der vorliegenden Untersuchung konnte am
Beispiel der Bewertung ambulanter CT-Untersuchungen in einem MVZ gezeigt
werden, dass die CIT und die SEM geeignete Methoden sind, um die
Patientenzufriedenheit mit radiologischen Dienstleistungen umfassend und
detailliert zu erheben. Der Mehraufwand in der Erhebung und Auswertung
erscheint durch den Umfang und die konkrete Umsetzbarkeit der Ergebnisse im
Rahmen eines künftigen Qualitätsmanagements gerechtfertigt. Die Ergebnisse
liefern differenzierte Informationen darüber, welche Dimensionen für die
Qualitätsbewertung durch die Patienten eine Rolle spielen und wie diese
Dimensionen hinsichtlich der absolvierten CT-Untersuchung bewertet wurden.
Positive Ereignisse können als Bestätigung der eigenen Leistung angesehen
werden, während negative Ereignisse Hinweise auf die von den Patienten
wahrgenommenen Qualitätsschwächen darstellen und so konkrete Ansatzpunkte für
Verbesserungen der Leistungsqualität bieten. Die CIT hat sich dabei vor allem
bei der Aufdeckung der von den Patienten als beson-ders relevant empfundenen
Qualitätsaspekte als nützlich erwiesen, während die Vorteile der SEM besonders
in einer vollständigen Qualitätsbewertung aller Teilschritte der
Untersuchungsleistung zu erkennen waren.
de
dc.description.abstract
PURPOSE: To investigate two event-oriented methods for evaluating patient
satisfaction with radiological services like outpatient computed tomography
(CT) examinations. MATERIALS AND METHODS: 159 patients (55% men, 45% women)
were asked to complete a questionnaire to provide information about their
satisfaction with their examination. At first, patients were asked to
spontaneously recall notably positive and negative aspects (so-called
"critical incidents", critical incident technique = CIT) of the examination.
Subsequently a flow chart containing all single steps of the examination
procedure was shown to all patients. They were asked to point out the positive
and negative aspects they perceived at each step (so-called sequential
incident technique = SIT). RESULTS: The CIT-based part of the questionnaire
yielded 356 comments (183 positive and 173 negative), which were assigned to
one of four categories: interaction of staff with patient, procedure and
organization, CT examination, and overall setting of the examination.
Significantly more detailed comments regarding individual aspects of the CT
examination were elicited in the second part of the survey, which was based on
the SIT. There were 1413 statements with a significantly higher number of
positive comments (n = 939, 66%) versus negative comments (n = 474, 34%; p <
0.001). CONCLUSION: The critical and sequential incident techniques are
suitable to measure the subjective satisfaction with the delivery of
radiological services such as CT examinations. Positive comments confirm the
adequacy of the existing procedures, while negative comments provide direct
information about how service quality can be improved.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
patient satisfaction
dc.subject
qualitative research
dc.subject
qualitative methods
dc.subject
quality management
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Ereignisorientierte Methoden zur Messung der Patientenzufriedenheit in einem
radiologischen medizinischen Versorgungszentrum (MVZ)
dc.contributor.firstReferee
Priv. Doz. Dr. med. Martin Maurer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. A. Kuhlmey, Prof. Dr. P. Mildenberger
dc.date.accepted
2013-06-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094274-7
dc.title.translated
Targeted methods for measuring patient satisfaction in a radiological center
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094274
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013474
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access