Hintergrund: Die endosonographische Feinnadelpunktion mit Aspiration (EUS-FNA = Endoultraschall-Feinnadelaspiration) ist ein Verfahren zur diagnostischen Punktion schwer erreichbarer pathologischer Strukturen. Ziel der Arbeit ist es, die EUS-FNA hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsverteilung, sowie die Rolle einer ambulanten Untersuchung unter Berücksichtigung der verschiedenen Indikationen und Punktionsorte zu untersuchen. Außerdem sollen technische Fragen wie Nadeldurchmesser, Punktionshäufigkeit und Ergebnisqualität sowie Komplikationen der endosonographischen Feinnadelpunktion betrachtet werden. Material und Methoden: Im Zeitraum vom 01.01.2009 bis zum 18.09.2012 wurden im deutschen Endosonographieregister „EUS-DEGUM Register“ Daten von insgesamt 20299 Patienten von 132 Untersuchern in 102 Zentren deutschlandweit erfasst. Von diesen 20299 erfassten Patienten wurden die 2724 feinnadelpunktierten Patienten statistisch ausgewertet. Ergebnisse: In der retrospektiven Analyse zeigte sich eine Häufung der Durchführung der EUS-FNA für viele Lokalisationen v.a. bei älteren, männlichen Patienten. Diese Häufung lässt sich auf geschlechtsspezifisch unterschiedlich verteilte „gesundheitsbeeinflussende Lebensweisen“ wie Rauchen, Alkoholkonsum und Ernährung zurückführen. Die EUS-FNA wird weit überwiegend (92%) stationär durchgeführt. Zur Punktion wird überwiegend die 22G Nadel verwendet (65%). In 42% der Fälle wurde „>4 Mal“ und in 41% der Fälle „2-4 Mal“ punktiert. Nadeln mit dünnerem Durchmesser (22G und 25G) waren häufiger erfolgreich zur Gewinnung von Material für eine zytologische Auswertung, während die 19G Nadeln besser Material für eine histologische Auswertung erbrachten. Die Komplikationsrate der EUS-FNA liegt unabhängig von Nadeldurchmesser und Geschlecht bei 2,5%. Die Hauptmanifestationen stellen Blutungen und Schmerzen dar Zusammenfassung: Anhand der Ergebnisse kann gezeigt werden, dass die endosonographische Feinnadelpunktion eine komplikationsarme und treffsichere Methode ist, die minimalinvasiv mit großem diagnostischem Erfolg Teil des klinischen Alltags ist.
Background: Endosonographic fine needle puncture with aspiration (EUS-FNA = Endoultrasonic Fine Needle Aspiration) is a procedure for diagnostic puncture of pathological structures that are difficult to reach.
The aim of this thesis is to investigate EUS-FNA with respect to age and gender distribution as well as the role of an outpatient examination considering the different indications and puncture sites. Furthermore, technical questions such as needle diameter, puncture frequency and quality of results as well as complications of endosonographic fine needle puncture will be considered.
Materials and methods: In the period from 01.01.2009 to 18.09.2012, data of a total of 20299 patients from 132 examiners in 102 centers throughout Germany were recorded in the German endosonography register "EUS-DEGUM Register". Of these 20299 patients the 2724 fine needle punctured patients were statistically evaluated.
Results: Retrospective analysis showed an increased frequency of EUS-FNA especially for older male patients for in many localizations. This accumulation can be attributed to gender-specific, differently distributed "health influencing lifestyles" such as smoking, alcohol consumption and nutrition. The EUS-FNA is predominantly (92%) performed as an inpatient procedure. The 22G needle is mainly used for puncture (65%). In 42% of cases ">4 times" and in 41% of cases "2-4 times" were punctured. Thinner diameter needles (22G and 25G) were more often successful in obtaining material for cytological evaluation, while the 19G needles yielded better material for histological evaluation. The complication rate of EUS-FNA is 2.5% regardless of needle diameter and gender. The main manifestations are bleeding and pain.
Summary: The results show that endosonographic fine needle puncture is an accurate method, which is minimally invasive and has a low complication rate with great diagnostic success and is part of the clinical routine.