Die um 1800 von den englischen Malern Thomas und William Daniell angefertigten Abbildungen von damals größtenteils noch unbekannten Monumenten hinduistischer und buddhistischer Kunst dokumentieren eine typische interkulturelle "Schnittstelle" beim ersten bedeutenden Wirklichkeitszugriff von Europäern auf Tempelarchitektur und Skulpturen Indiens. Vor dem Hintergrund der Wahrnehmungspsychologie Ernst Gombrichs wird aus den Bildanalysen die Kernthese entwickelt, dass weniger in den Architektur- und erheblich stärker in den Skulpturen-Darstellungen ein europäisches Rezeptions-"Schema" mit Elementen "gotischer" bzw. "klassizistischer" Formensprache durchschlägt.
The representations of the English painters Thomas and William Daniell, made about 1800 from allmost unknown monuments of Hindu and Buddhist art, indicate an obvious intercultural "cut" when they did their first realistic views of temples and sculptures in India. With reference to the perception-theory of Ernst Gombrich the dissertation develops the main thesis that the European scheme of perception cannot avoid completely the features of "Gothic" or "Classicism" representing Indian temples and - more clearly - Indian sculpture in the views.