Der Fachbegriff für die geschlechtsspezifische Ermordung von Frauen lautet Femi(ni)zid. Spätestens seit 2015 wird in Lateinamerika, aber auch weltweit mit #NiUnaMenos die Forderung nach einem Ende der extremen misogynen Gewalt immer lauter. Daraus entstanden sind feministische Bewegungen wie #NiUnaMenos in Argentinien und #keinemehr in Deutschland. Die vorliegende anthropologische Arbeit geht daher neben der Analyse des Konzepts Femi(ni)zid auch dem transnationalen Aspekt der Bewegungen gegen Femi(ni)zide nach. Zuerst wird der lateinamerikanische Kontext rund um #NiUnaMenos betrachtet. Daraufhin folgt für Deutschland eine Kontextualisierung, die sich aufgrund der mangelhaften wissenschaftlichen Arbeiten hierzulande als unabdingbar ergibt. Anschließend wird die Bewegung #keinemehr (Berlin und Leipzig) analysiert und in den Kontext einer transnationalen feministischen Bewegung gestellt. Neben der transnationalen Dimension wird die Analyse indes um die Frage nach Organisationsformen ergänzt. Dafür wird Interviewmaterial sowie verschiedene empirische Daten aus Social Media, Videoplattformen und Blogs verwendet. Die vorliegende Arbeit widmet sich einerseits dem Süd-Nord-Wissenstransfer einer Sozialen Bewegung und leistet andererseits einen Beitrag zur längst fälligen Auseinandersetzung mit Femi(ni)ziden in Deutschland.