This dissertation examines the consistency and specificity of attachment patterns in emerging adulthood. The theoretical basis of this dissertation is attachment theory. Originally, attachment theory emerged to describe the attachments between children and their parents. Nowadays, attachments in adulthood are also described within its own framework. It can be expected from previous research that there is a great deal of consistency (in the sense of agreement) between attachments to different attachment figures and that attachments are very stable over time. This dissertation takes a closer look at the concept of consistency. In addition to the consistency of attachments to different figures and the consistency of attachment over time, it also distinguishes the consistency of mutual attachments within parent-child dyads and the consistency of self- and informant perceptions of attachment. The data base for this dissertation is a study of 2014 high school graduates who were asked about their attachments to parents, friends, and partners at four measurement occasions in the year after their high school graduation. Parents, friends, and partners also participated in the study and described their attachments to the emerging adults. In addition, the parents also assessed the emerging adults' attachment and well-being. The three empirical studies in this dissertation examined different issues. The first study examined the relationship between emerging adults' attachment to their parents and their well-being. This showed that attachment was strongly related to well-being. Furthermore, this study showed that parents were good at assessing their emerging adult children's attachment. In the second study of this dissertation, a new statistical model is presented that allows the temporal stability and consistency of reciprocal attachments to be examined simultaneously. This model showed that attachments were very stable even during the turbulent first year after high school graduation, and that emerging adults' attachments to their parents and parents' attachments to emerging adults were strongly correlated. This correlation was higher for the stable elements of the attachment than for the changeable elements. The third study examined attachment to different attachment figures. This showed that attachments to parents, friends, and partners had strong similarities. However, there was also a large proportion that was specific to the individual attachments and could not be explained by a general attachment style. In this study each emerging adult described attachments to multiple friends, as a result it was shown that these attachments to friends had more commonality. This suggests that individuals' attachment representations contain elements that are specific to certain domains of attachment figures, such as friends in this case. Across all studies, it appeared that many of the assumptions of attachment theory were confirmed even when more accurate and measurement error-free models were used. However, the more accurate methodology allowed for a more sophisticated examination of the different types of consistency. Attachments are quite stable over time and they strongly agree within parent-child dyads.
Diese Dissertation untersucht die Konsistenz und Spezifität von Bindungsmustern im frühen Erwachsenalter. Die theoretische Basis dieser Dissertation ist dabei die Bindungstheorie. Ursprünglich entstand die Bindungstheorie, um die Bindungen zwischen Kindern und ihren Eltern zu beschreiben. Inzwischen werden auch Bindungen im Erwachsenenalter in dessen Rahmen beschrieben. Dabei lässt sich aus der bisherigen Forschung erwarten, dass zwischen Bindungen an unterschiedliche Personen eine große Konsistenz (im Sinne einer Übereinstimmung) besteht und dass Bindungen zeitlich sehr stabil sind. Diese Dissertation betrachtet den Begriff der Konsistenz genauer und unterscheidet neben der Konsistenz der Bindungen an unterschiedliche Personen und der Konsistenz der Bindung über die Zeit auch noch die Konsistenz von gegenseitigen Bindungen innerhalb von Eltern-Kind-Dyaden und die Konsistenz der Selbst- und Fremdwahrnehmung von Bindung. Die Datengrundlage dieser Dissertation bildet eine Studie an Abiturienten des Jahrganges 2014, die im Jahr nach ihrem Schulabschluss zu vier Messzeitpunkten nach ihren Bindungen an Eltern, Freunde und Partner befragt wurden. Es nahmen auch die Eltern, Freunde und Partner an der Studie teil und beschrieben wiederum ihre Bindung an die jungen Erwachsenen. Außerdem schätzten die Eltern noch die Bindung und das Wohlbefinden der jungen Erwachsenen ein. Auf dieser Basis untersuchten die drei empirischen Studien dieser Dissertation unterschiedliche Fragestellungen. In der ersten Studie wurde der Zusammenhang zwischen der Bindung der jungen Erwachsenen an ihre Eltern und ihrem Wohlbefinden untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Bindung stark mit dem Wohlbefinden zusammenhing. Außerdem zeigte diese Studie, dass die Eltern die Bindung ihrer Kinder gut einschätzen konnten. In der zweiten Studie dieser Dissertation wird ein neues statistisches Modell vorgestellt, dass es ermöglicht, die zeitliche Stabilität und die Konsistenz von gegenseitigen Bindungen gleichzeitig zu untersuchen. Dieses Modell zeigte, dass die Bindungen auch im turbulenten ersten Jahr nach dem Abitur sehr stabil waren und dass die Bindungen der jungen Erwachsenen an ihre Eltern und die Bindungen der Eltern an die jungen Erwachsenen stark korreliert waren. Diese Korrelation war dabei höher für die stabilen Anteile der Bindung als für die veränderlichen Anteile. In der dritten Studie wurde die Bindung an unterschiedliche Bindungsfiguren untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Bindungen an Eltern, Freunde und Partner starke Ähnlichkeiten aufwiesen. Allerdings gab es auch einen großen Anteil, der spezifisch für die einzelnen Bindungen war und sich nicht durch einen alles umfassenden Bindungsstil erklären ließen. Da in dieser Studie die Bindungen an mehrere Freunde pro Person untersucht wurden, konnte gezeigt werden, dass diese Bindungen an Freunde eine größere Gemeinsamkeit aufwiesen. Dies spricht dafür, dass die Bindungsrepräsentationen von Personen Elemente enthalten, die spezifisch sind für bestimmte Domänen von Bindungsfiguren wie in diesem Fall die Freunde. Über alle Studien hinweg zeigte sich, dass sich viele Annahmen der Bindungstheorie auch bei der Verwendung genauerer und messfehlerfreier Modelle bestätigten. Die genauere Methodik ermöglichte es jedoch, die unterschiedlichen Arten der Konsistenz differenzierter zu untersuchen. Bindungen sind zeitlich recht stabil und sie stimmen innerhalb von Eltern-Kind-Dyaden stark überein.