People who inject drugs (PWID) are at increased risk of acquiring and transmitting blood-borne infections (BBI) such as HIV, hepatitis B (HBV) and hepatitis C (HCV) through unsafe injecting practices and unprotected sex. In the six papers included in this doctoral dissertation, we aimed to examine BBI prevalence, risk behaviours and access to health and harm reduction services among PWID to inform and scale-up targeted prevention efforts in Germany.
Methods: We performed several both descriptive and multivariable analyses based on a multicity bio-behavioural survey using respondent driven sampling conducted in eight German cities between 2011 and 2014. Inclusion criteria were age >16 years and having injected drugs in the last 12 months. All participants were interviewed using a standard questionnaire and provided a capillary blood sample which was tested for HIV, HBV and HCV.
Results: Overall, 2077 PWID were recruited. Most (89%) participants had injected drugs for five years or more, 80% had detention experience, 49% were currently in opioid substitution therapy (OST) and the majority (86%) had recently visited a low threshold drug service. Prevalence was 4.8% for HIV, 41% for chronic HCV infection (CHC) and 1.1% had current HBV infection. Overall, 32% had vaccine-induced HBV antibodies and no detectable HBV antibodies indicating susceptibility to HBV infection were found in 43%. Overall, 17% of those with HIV and 27% of those with CHC did not know they were infected. We found a strong association of the study city with HBV vaccination, and no association between HBV vaccination and detention or OST experience. PWID born in the former Soviet Union had higher HCV seroprevalence and more often reported risky drug consumption behaviours compared to German PWID. The proportion of PWID positive for HCV increased with both frequency and duration of their detention experience. People injecting <2 years were less often tested for HCV despite frequently attending addiction therapy.
Conclusions: HIV, HBV and HCV varied between the city samples. However, HCV was highly endemic among PWID and behaviours linked with increased infection risk were prevalent in all cities. We identified missed opportunities for linkage to services and the six papers included in this doctoral dissertation all contribute key findings useful for strengthening BBI prevention and control interventions among PWID in Germany.
Personen, die Drogen injizieren (IVD), haben ein erhöhtes Risiko, aufgrund gemeinsamen Gebrauchs von Injektionsutensilien und ungeschützten Sexualkontakten sexuell und durch Blut übertragene Infektionen wie HIV, Hepatitis B (HBV) und Hepatitis C (HCV) zu erwerben und weiterzugeben. In den sechs in dieser Dissertation enthaltenen Publikationen wollten wir HIV, HBV und HCV Seroprävalenzen untersuchen, sowie damit gekoppelte Daten zu Risikound Präventionsverhalten einschließlich Zugang zu Angeboten der Schadensminimierung, Suchttherapie und medizinischen Versorgung von IVD analysieren, um gezielt die Prävention zum Schutz vor HIV und Hepatitiden bei IVD in Deutschland zu informieren und zu stärken. Methodik: Für diese Publikationspromotion haben wir mehrere deskriptive und multivariable Analysen (MVA) durchgeführt, die sich alle auf einem multizentrischen Sero- und Verhaltenssurvey unter IVD basieren. Die Studie wurde zwischen 2011 und 2014 in acht deutschen Städten durchgeführt. Einschlusskriterien waren intravenöser Drogenkonsum in den letzten 12 Monaten und ein Mindestalter von 16 Jahren. Neben einem ausführlichen fragebogengestützten Interview wurden Kapillarblutproben von Teilnehmern anonym auf HIV, HCV und HBV untersucht. Ergebnisse: Insgesamt wurden 2077 IVD rekrutiert. Die meisten (89%) Teilnehmer hatten fünf Jahre oder länger Drogen injiziert, 80% hatten Hafterfahrung, 49% waren aktuell in Opioidsubstitutionstherapie (OST) und die Mehrheit (86%) hatte in den letzten 30 Tagen eine niedrigschwellige Drogenberatungsstelle besucht. Die Prävalenz von HIV war 4,8%, 41% hatten eine chronische HCV-Infektion (CHC), 1,1% hatten eine akute/chronische HBVInfektion, 32% waren HBV-geimpft und bei 43% wurden keine HBV-Antikörper nachgewiesen. Insgesamt wussten 17% der HIV-Infizierten und 27% der Teilnehmenden mit CHC nicht, dass sie infiziert waren. Die MVA zeigte eine starke Assoziation zwischen HBV-Impfung und der Studienstadt jedoch keine zwischen HBV-Impfung und Inhaftierung oder OST-Erfahrung. Teilnehmende, die in Nachfolgestaaten der Sowjetunion geboren waren, hatten eine höhere HCV-Seroprävalenz und berichteten häufiger über riskantes Drogenkonsumverhalten im Vergleich zu deutschen IVD. Der Anteil von HCV-Infektionen nahm mit kumulativer Haftdauer und Anzahl der Inhaftierungen zu. Personen, die <2 Jahre injizierten, wurden -trotz häufiger Suchttherapieerfahrung- seltener auf HCV getestet. Schlussfolgerungen: Es gab deutliche Unterschiede in der Seroprävalenz von HIV, HBV und HCV zwischen den acht Studienstädten, jedoch waren HCV-Infektion sowie Verhaltensweisen, die mit einem erhöhten BÜI-Risiko verbunden sind, in allen Städten weit verbreitet. Eine bessere Kooperation zwischen u.a. niedrigschwelliger Drogenhilfe, dem Suchtmedizinsystem, Justizvollzugsanstalten und der Ärzteschaft kann hier helfen. Alle Publikationen in dieser Dissertation tragen wichtige Erkenntnisse zur Anpassung der Präventionsempfehlungen bei IVD in Deutschland bei.