Introduction Ibuprofen is frequently used, also in pregnancy. It is considered as a drug of choice in analgesic, antipyretic or anti-inflammatory therapy in a limited period of time in the first two trimesters. Previous studies concerning the risk of ibuprofen-exposure during the first trimester for major birth defects and adverse pregnancy outcomes show controversial results. This cohort study addresses the safety of ibuprofen-exposure during the first trimester with regard to these study endpoints.
Methods A study cohort of first trimester ibuprofen-exposed pregnant women (n=1117) was compared to an unexposed control cohort (n=2229). All data were obtained by the German Embryotox database of Charité-Universitätsmedizin Berlin. Statistical analyses were performed evaluating risks for birth defects and adverse pregnancy outcomes. Maternal and neonatal characteristics in both cohorts were compared. Sensitivity analyses considering cases exposed to ibuprofen for seven or more days, as well as cases exposed for 30 or more days were performed.
Results The exposed cohort showed no increased risk for major birth defects (4,8% vs. 4,1%, adjOR 1,11; 95% CI 0,75-1,64). Furthermore, no significant organ-system specific risk was found. Cumulative incidences were neither significantly elevated for spontaneous abortions (15,5% vs. 16,6%, adjHR 0,85; 95% CI 0,65-1,11), nor for elective terminations of pregnancies (9,9% vs. 10,8%, adjHR 0,88; 95% CI 0,64-1,20). Maternal and neonatal characteristics did not differ substantially between cohorts.
Conclusion The results of this study do not suggest that the exposure to ibuprofen during the first trimester of pregnancy poses significant risks for birth defects or adverse pregnancy outcomes. Ibuprofen may still be considered as a drug of choice in analgesic, antipyretic or anti-inflammatory therapy in the first trimester. Further studies should follow to corroborate the results of this study.
Einleitung Ibuprofen ist ein häufig verwendetes Arzneimittel, auch in der Schwangerschaft. Im ersten und zweiten Trimenon zählt es über einen begrenzten Zeitraum im Rahmen einer analgetischen, antipyretischen oder antiphlogistischen Therapie zu den Medikamenten der ersten Wahl. Die bisherige Studienlage bezüglich des Risikos einer Ibuprofenexposition im ersten Trimenon für angeborene Fehlbildungen und Spontanaborte ist nicht eindeutig. In dieser Kohortenstudie wurde die Sicherheit von Ibuprofen im ersten Trimenon insbesondere für diese Hauptfragestellungen ausgewertet.
Methoden Eine Studienkohorte im ersten Trimenon Ibuprofen-exponierter Schwangerer (n=1117) wurde mit einer nicht-exponierten Kontrollkohorte (n=2229) verglichen. Alle Studiendaten stammten aus der Datenbank des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie an der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Statistische Analysen wurden für definierte Studienendpunkte durchgeführt, mit der Frage nach erhöhten Risiken für angeborene Fehlbildungen oder unerwünschte Schwangerschaftsausgänge. Mütterliche und neonatale Charakteristika beider Kohorten wurden erhoben. Zusätzliche Sensitivitätsanalysen wurden durchgeführt für Schwangerschaften mit einer Ibuprofenexposition von sieben oder mehr beziehungsweise 30 oder mehr Tagen.
Ergebnisse In der Ibuprofenkohorte war die Rate an großen Fehlbildungen nicht erhöht (4,8% vs. 4,1%, adjOR 1,11; 95% CI 0,75-1,64). Für spezifische Fehlbildungen zeigte sich ebenfalls kein signifikant erhöhtes Risiko. Die kumulative Inzidenz war in der Ibuprofenkohorte weder für Spontanaborte (15,5% vs. 16,6%, adjHR 0,85; 95% CI 0,65-1,11), noch für induzierte Schwangerschaftsabbrüche (9,9% vs. 10,8%, adjHR 0,88; 95% CI 0,64-1,20) erhöht. Es wurden keine relevanten Unterschiede bezüglich mütterlicher oder kindlicher Charakteristika zwischen den Kohorten festgestellt.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse dieser Studie lassen nicht darauf schließen, dass die Exposition mit Ibuprofen im ersten Trimenon der Schwangerschaft ein wesentliches Risiko für angeborene Fehlbildungen oder für unerwünschte Schwangerschaftsausgänge darstellt. Ibuprofen kann weiterhin in tagesüblicher Dosierung als Analgetikum, Antipyretikum und Antiphlogistikum der Wahl im ersten Trimenon angewendet werden. Weitere Studien sollten folgen, um die Ergebnisse dieser Studie zu erhärten.