dc.contributor.author
Geyer, Petra Sonja
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:50:21Z
dc.date.available
2003-07-13T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3099
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7299
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Lebenslauf
1\. Einleitung
2\. Erste Erkenntnisse über biologische Strahlenwirkungen von 1896-1920
3\. Frühe Beobachtungen zu Strahlenschäden in der Medizin (1896-1945)
4\. Frühe Empfehlungen zum Strahlenschutz (von 1896-1945)
5\. Beobachtungen zu Strahlenschäden beim Röntgenpersonal in der
Veterinärmedizin (1945-2001)
6\. Hinweise zum Strahlenschutz in aktuellen veterinärmedizinischen
Lehrbüchern
7.1 Empfehlungen zum Strahlenschutz in der Veterinýrmedizin (1945-2001)Teil 1
7.2 Empfehlungen zum Strahlenschutz in der Veterinärmedizin (1945-2001)Teil 2
8\. Die Entwicklung der deutschen Strahlenschutzgesetzgebung und deren Einfluß
auf die tierärztliche Arbeit
9\. Zusammenfassung/Summary
Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
Nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen im Jahre 1895 wurden schon sehr
schnell die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten dieses neuen
Hilfsmittels erkannt und genutzt. Parallel zum diagnostischen Einsatz, sowohl
in der Humanmedizin wie auch in der Veterinärmedizin, wurde die biologische
Wirkung der Strahlen erforscht und auch in der Praxis angewendet. So wurde
schon 1896 die erste therapeutische Bestrahlung durch Leopold Freund
durchgeführt. Erforscht wurde die biologische Strahlenwirkung dabei zuerst an
Bakterien und Protozoen.
Der Tierarzt Richard Eberlein setzte 1906 erstmals die Röntgenstrahlen zur
Therapie am lebenden Tierpatienten ein. Zuvor wurden die Strahlen nur zur
Diagnose und in Tierversuchen genutzt.
Schon bald nach den ersten diagnostischen und therapeutischen Anwendungen von
Röntgenstrahlen am Menschen wurden Strahlenschäden, meist akute Hautschäden,
sichtbar, die sich später auch in Form von Ulzera, Karzinombildung,
Sterilisation, Wachstumshemmung, Blutveränderungen bis hin zur akuten
Strahlenkrankheit zeigten. Strahlenschäden, die bei der diagnostischen
Anwendung von Röntgenstrahlen am Tier entstanden sind, waren selten.
Die ersten Strahlenschäden am veterinärmedizinischen und medizinischen
Personal zeigten sich hauptsächlich in akuten Röntgendermatiden und
Haarausfall, sowie in chronischen Ulzerationen, Nageldeformationen, Leukämien
und Plattenepithelkarzinomen, die meist tödlich für die betroffenen Menschen
endeten.
Zu Beginn des Einsatzes von Röntgenstrahlen, beschäftigten sich
Strahlenschutzüberlegungen mit somatischen Schäden. 1927 wurden von Müller
qualitative strahlenbedingte erbliche Schäden festgestellt, so dass der
Strahlenschutz auch auf die genetische Schädigung ausgeweitet wurde.
Untersuchungen zu chronischen Strahlenschäden ergaben in den USA, dass 1935
die Lebenserwartung von Radiologen um zehn Jahre niedriger war als die der
Normalbevölkerung. Bis 1944 konnte zusätzlich bei den Radiologen eine acht mal
größere Leukoseinzindenz festgestellt werden. Bedeutende Wissenschaftler und
Radiologen verstarben an ihren chronischen Strahlenschäden, auch Tierärzte wie
z.B. A. Pommer, E. Becker usw.
Erste Strahlenschutzmaßnahmen waren bis 1945 das Tragen von Schutzkleidung und
Schutzschildern, erste Raumgestaltungen und die Weiterentwicklung von
Röntgenapparaten und Hilfsmittel, wie beispielsweise Kassettenhalter oder
Stative. Genaue Dosismessungen durch neu entwickelte Meßgeräte waren ein
wichtiger Schritt in der Entwicklung des Strahlenschutzes.
Aufgrund fortschreitender Kenntnisse und Möglichkeiten kam es zur Gründung von
Internationalen Strahlenschutzkommissionen.
Heute sind strahleninduzierte Allgemeinerkrankungen aufgrund der strengen
Strahlenschutzgesetze und Richtlinien sowie durchgeführten Kontrollen sehr
selten. Vereinzelte lokale Schäden an den Händen und Veränderungen des
Blutbildes treten jedoch immer noch auf. Tatsache ist, dass es bis heute immer
noch eine sehr große Dunkelziffer von chronisch strahlengeschädigten Personen
gibt.
Auch die Fachliteratur berichtet zu Beginn sehr wenig über Strahlenschäden und
Strahlenschutz. In veterinärmedizinischen Lehrbüchern über die Klinik
verschiedener Tierarten gibt es sehr wenig bzw. ungenaue oder fehlerhafte
Beiträge zum Strahlenschutz.
Viele englischsprachige Grundlehrbücher der Röntgendiagnostik beinhalten ein
ausführliches Kapitel über den praktischen und technischen Strahlenschutz.
Erst seit den siebziger Jahren wurde das Risiko der Strahlenbelastung bei
Röntgenaufnahmen in tierärztlichen Praxen durch Dosimeter bestimmt. Vor 1973
war der Umgang mit Röntgengeräten in der Bundesrepublik Deutschland nicht
gesetzlich geregelt.
Die Probleme des Strahlenschutzes stellen sich bei Klein- und Großtieren
unterschiedlich dar, da die mechanischen Fixierungsvorrichtungen, die
strahlenschutztechnische Arbeitsweise und die technische Röntgenausrüstung
individuell ausgewählt werden müssen. Der oberste Grundsatz ist das
Minimierungsgebot, das besagt, dass jede unnötige Strahlenexposition zu
vermeiden ist. Darüber hinaus gilt der Grundsatz, dass die Strahlendosis jeder
Person so gering wie möglich gehalten werden muss.
Vergleicht man den Strahlenschutz in Groß Britannien und den Vereinigten
Staaten von Amerika mit den deutschen Strahlenschutzempfehlungen und Gesetzen,
so muss man feststellen, dass im englischsprachigen Raum wesentlich früher und
ausführlicher gehandelt wurde. In einzelnen Bundesstaaten in den USA ist z.B.
die Anwesenheit für alle Personen im Kontrollbereich verboten.
In dieser Literaturrecherche, die einen Zeitraum von über einhundert Jahren
umfasst, werden die Entwicklung des Strahlenschutzes sowie die fortbestehenden
Strahlenschäden verfolgt. Durch den leichtsinnigen Umgang mit Röntgenstrahlen,
die mit unseren Sinnesorganen nicht wahrnehmbar sind, kam es immer wieder zu
Schädigungen des Körpers. Diese Schäden sind bis heute weiter verfolgbar. Sie
bleiben jedoch meist unentdeckt bzw. unbekannt, so dass sie nicht in den
Statistiken der Berufsgenossenschaften erscheinen. Ziel des Strahlenschutzes
ist es, Individuen, deren Nachkommen und die Mehrheit als Ganzes vor
schädigenden Strahlenwirkungen zu schützen. Trotz dieses deutlichen Ziels ist
vielen Tierärzten der Strahlenschutz ein lästiges, unnötiges und zeitraubendes
Hindernis. Dabei ist klar, dass aufgrund der bedeutenden Vorteile eine weitere
Nutzung der Strahlung möglich sein sollte, wobei dann eine vertretbare
Strahlenexposition unumgänglich ist.
Durch die Verabschiedung der neuen Röntgenverordnung am 18.06.2002 wird dem
Strahlenschutz eine noch größere Bedeutung zugesprochen. Durch die Senkung der
effektiven Dosis von 15 mSv pro Jahr auf 6 mSv pro Jahr werden die meisten
geltenden Schutzvorrichtungen, wie Dosismessung und ärztliche Untersuchungen,
für den Kontrollbereich für fast alle Tierarztpraxen bindend. So müssen viele
Praxen, die früher aufgrund der relativ geringen Strahlendosis keinen
Kontrollbereich hatten, erstmals Strahlenschutzbereiche einrichten. Weiterhin
ist ein erweiterter Nachweis der Fachkunde gesetzlich vorgeschrieben. Demnach
muss zusätzlich zur Approbation alle fünf Jahre ein Strahlenschutzkurs an
einer unabhängigen Institution abgeleistet werden.
Es ist eindeutig, dass durch die Weiterentwicklung des Strahlenschutzes, die
Gefahren bei der Anwendung von Röntgenstrahlen auf ein Minimum reduziert
werden können.
de
dc.description.abstract
Shortly after the discovery of X-ray treatment in 1895 the new diagnostical
and therapeutical possibilities were recognized and used as new aids. Parallel
to the diagnostic use in human and veterinary medicine, the biological effect
of the X-rays was researched and practiced. The first therapeutical X-ray
treatment was practiced by Leopold Freund in 1896. The biological X-rays
effects were research firstly on bacteria and protozoon.
Richard Eberlein was the first veterinary surgeon who firstly used X-ray
therapy on living animals in 1906. Before that, X-rays were only used for
diagnosis and animal experiments.
Shortly after the first diagnostical and therapeutical application of X-rays
on human beings showed radiation damages, mostly skin damage and then later
forms of ulcus, carcinoma, sterilization, growth-retarding, blood-changes upto
acute radiation sickness were visible. Radiation damages which developped from
diagnostical application from X-rays used on animal, were rare.
The first radiation damages on veterinary and human staff were mainly acute
radio-dermatitis and alopecia, chronical ulcera, deformed nails, leukemia and
skin carcinoma which mostly ended lethal for the affected persons.
At the outset of X-ray treatment, the consideration of X-ray protection was
thought about after somatic damages. In 1927 Müller assessed out the
qualitative hereditary damages caused by X-rays. After this discovery X-ray
protection refered to genetic damages.
Researches in the USA to chronical X-ray damages resulted in 1935 that the
life expectancy of radiologists was 10 years lower than the normal population.
Until 1944 the leukose rate was additionally 8 times higher on radiologists.
Prominent scientists and radiologists died of chronical X-ray damages, for
example veterinary surgeons like A. Pommer, E. Becker ect..
Until 1945 the first X-ray protection measurements were to wear protective
clothing and shields, design of the X-ray room, and further the development of
X-ray machines and tools, like holders for cassettes or tripods. An important
item for the development of X-ray protection was the use of new measuring
instruments to determine the radiation dose.
On account of progressive knowledge and technical possibilities, the
International X-ray Protection Commission was founded. Today general illness
caused by X-rays are very rare because of strict X-ray protection laws,
instructions and inspections. However isolated lokal damages on the hands and
alterations to the blood are still to be found today.
In fact there is probably still a very high number of unreported cases from
chronical X-ray damaged persons.
At the outset there were very few reports from X-rays damages and protection
in specialist literature. In veterinary textbooks for different animals you
find very few or rather inexact or inaccurate reports about X-ray protection.
Lots of basic english textbooks about X-ray diagnostics have a detailed
chapter about the practical and technical X-ray protection. Since the
seventies the risk of X-ray load during X-rays in veterinary practices were
measured by "Dosimeter".
Before 1973 the use of X-rays were not prescribed by law in Germany (BRD). The
problems of X-ray protection are different between small and big animals. The
reasons are the different mechanical fixations, technical working methods and
technical X-ray equipment which must be used individualy. The main principle
is the minimum, that says every unnecessary X-ray exposition must be avoided.
In addition there is the principle that X-ray dosage to each person must be
kept as low as reasonable achievable.
When you compare the X-ray protection in GB and USA with german X-ray
protection laws and rules, it is to be noted, that there was much earlier
procedures. For example in individual federal states in the USA the presence
of persons in the controlled area are outlawed.
In this literature investigation which covers 100 years, the development of
X-ray protection and continued X-ray damages were pursued. Because of careless
relations with X-rays, which are not noticeable to our senses, there was time
after time damages done to the body. We can find out these damages now but
they go mostly undiscovered or unknown so that they don´t appear in public
association statistics.
The main objective of X-ray protection is to protect individuals and there
descendants and the majority of people from harmful X-rays. In spite of this
clear objective most veterinary surgeons think that protection is an annoying,
unnecessary and time-consuming barrier. But it is clear, that because of the
important benefits of using X-rays with justifiable X-ray dosage is
obligatory.
Through the passing of the new X-ray decree on 18.06.2002 X-ray protection
became more significant. Through lowering the effective dosage from 15 mSv per
year to 6 mSv per year are most of the safety devices like dosage measurement
on medical checkups, for veterinary surgeons a controlled defined area.
Many practices which don´t have a controlled area because of the small X-ray
dosage shoud arrange for one. Further more there should be an specialised
knowledge (proficiency certificate) required by law. It is necessary to visit
an X-ray protection course every 5 years additional to the license.
It is obvious that because of the further development of x-ray protection, the
dangers of using X-rays are reduced to a minimum.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
radiation protection
dc.subject
exposure AND radiation
dc.subject
radaition damages
dc.subject
veterinary radiology
dc.subject
german AND radiation protection AND regulations
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Strahlenschutz und Strahlenschäden beim Umgang mit Röntgenstrahlen in der
Veterinärröntgenologie
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. K. Hartung
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. L. Brunnberg
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. H. Keller
dc.date.accepted
2003-04-25
dc.date.embargoEnd
2003-07-15
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2003001654
dc.title.subtitle
Eine Untersuchung der deutsch- und englischsprachigen Literatur unter
Berücksichtigung der aktuellen Röntgenverordnung
dc.title.translated
Radiation Protection and radiation damages by using X-rays in veterinary
radiology
en
dc.title.translatedsubtitle
an review of German and English literature considering the new german
radiation protection regulations
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001003
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2003/165/
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FUDISS_derivate_000000001003
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open access