Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste Herzrhythmusstörung und hat aufgrund seiner steigenden Prävalenz eine hohe klinische Bedeutung. Es gibt unterschiedliche Hypothesen hinsichtlich der Induktion und Unterhaltung von VHF, die dabei gleichzeitig zu verschiedenen Therapieansätzen führen. Neben der „Trigger-Hypothese“, welche besagt, dass VHF durch elektrische Aktivität aus den Pulmonalvenen induziert wird, stellt insbesondere die Theorie der sogenannten „VHF-Sources“ derzeit einen wichtigen Forschungsansatz dar. Zuletzt genannte Theorie impliziert, dass fokale Impulse oder rotorförmige Erregungen VHF induzieren beziehungsweise unterhalten können. Die Rotorhypothese ist ein pathophysiologisches Konzept zur Entstehung von Vorhofflimmern, bei dem periodische Aktivitäten zu einer ununterbrochenen Erregungsleitung führen und sich diese, in Form von Wellen vom Vorhof des Herzens ausgehend, ausbreiten. Folge davon ist die ungeordnete Kontraktion der Vorhöfe.
Ziel dieser Arbeit ist die Evaluation einer neuartigen Software (Ablamap®; Ablacon Inc. Wheat Ridge, CO, USA), welche kreisende Erregungen und fokale Impulse (sogenannte „sources“) im Vorhof des Herzens detektiert und unter Zuhilfenahme bestimmter Algorithmen die Entscheidung zur Katheter-Ablation an dieser Stelle in der Therapie des persistierenden Vorhofflimmerns erleichtern soll. Hierzu wurden die Daten von 25 Patienten mit persistierendem VHF zur Weiterentwicklung dieses Programmes genutzt, bei denen neben der Pulmonalvenenisolation eine gleichzeitige Rotorablation mit dem derzeitigen Referenzsystem RhythmViewTM (Topera) stattgefunden hat. Die Patientendaten wurden retrospektiv mit Hilfe des neuen Ablamap Systems ausgewertet und weiter analysiert. Letztlich zeigten sich, im Vergleich zu RhythmViewTM (Topera), passive und aktive elektrische Phänomene, die in unterschiedliche Richtungen kreisende Erregungen erzeugen. In Zusammenschau mit dem 3D-Mapping System (EnsiteVelocityTM, St. Jude Medical) konnte außerdem eine anatomische Zuordnung der VHF-Sources innerhalb der Vorhöfe vorgenommen werden. Anhand dieser Daten kann die Ablation möglicherweise zielführender stattfinden, was derzeit in einer prospektiven Studie untersucht wird.
Atrial fibrillation (AF) is the most common cardiac arrhythmia and has a high clinical relevance due to its increasing prevalence [1]. Catheter ablation has been established as an effective option for treatment of AF. In addition to triggers from within the pulmonary veins, atrial fibrillation sources such as rotors and focal impulses have been identified to play a potential role in the maintenance of AF. The rotor hypothesis states that high-frequency periodic activities lead to uninterrupted conduction and spread out in the form of waves from the atrium of the heart. A disordered contraction of the atria can be regarded as the consequence of this pathology [2, 3]. The aim of this work is to evaluate a novel System for AF source identification (Ablamap®; Ablacon Inc. Wheat Ridge, CO, USA [4]), which is based on the analysis of electrographic flow mapping (EGF). The hypothesis is, that using EGF allows for the identification and characterization of AF sources. A correlation to the established Topera (RhythmViewTM, Topera Abbott) system will be performed to evaluate, whether AF sources can be identified with a comparable incidence. A data set of 25 patients was used to develop and evaluate this program. The patient data was retrospectively fed into the newly developed program. Ultimately, in comparison to RhythmViewTM (Topera), centrifugal (active) and centripedal (passive) AF sources were identified by EGF. Based on these data, EGF bears the potential to guide AF ablation procedures in the future.