Die jährliche Anzahl der in der Bundesrepublik Deutschland versterbenden Personen beträgt etwa 868.000. Alle damit zusammenhängenden Parameter, wie der Todeseintritt, die Todesart und die Todesursache werden auf der Grundlage bestehender Gesetze in jedem Fall durch einen approbierten Arzt festgestellt und entsprechend notiert. Der klinischen Obduktion fallen als postmortale diagnostische Methode vielfältige Aufgaben zu, die wichtige Grundlagen für weitere Prozeduren darstellen: Nicht nur zur Feststellung von Todesursache und –art, zur Erkennung von Kausalketten, sondern auch zur Qualitätssicherung für Diagnostik und Therapie ist die klinische Obduktion ein nützliches Werkzeug. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Analyse von 319 Patienten (retrospektiv), die in den Jahren 2008 - 2010 am pathologischen Institut des Campus Benjamin Franklin der Charité- Universitätsmedizin Berlin obduziert wurden. Ziel dieser Arbeit ist der prozentuale Vergleich klinisch versus pathologisch gestellter Diagnosen bei den am häufigsten vorkommenden Herz-, Kreislauf- und Lungenerkrankungen Übereinstimmung κ für Atherosklerotische Herzkrankheit Kreuztabelle für essentielle Hypertonie, n.n.b. Übereinstimmung κ für essentielle Hypertonie, n.n.b. Kreuztabelle für Endokarditis Übereinstimmung κ für Endokarditis Kreuztabelle für Alter Myokardinfarkt, n.n.b. von der zurückliegenden Zeit Übereinstimmung κ für Alter Myokardinfarkt, n.n.b. von der zurückliegenden Zeit ! 7! !! der vorliegenden Fälle des Instituts. Aber auch der Vergleich der eigenen Ergebnisse mit den Ergebnissen anderer nationaler und internationaler Studien. Als Grundlage der vorliegenden Arbeit dienten die Obduktionsakten mit den vollständigen pathologischen Befunden der Obduktionsberichte und Sektionsprotokolle des pathologischen Institutes und die jeweils elektronisch angelegten klinischen Akten der Patienten in den anderen Kliniken des Campus, die die zu Lebzeiten erhobenen klinischen Diagnosen aufzeigten. Aus den fünf am häufigsten vorkommenden Subgruppen der Lungenerkrankungen resultiert, dass unsere Beobachtungen sich in die Reihe der verschiedenen Studien der Vorjahre bei den Erkrankungen der Pneumonien und der Bronchitiden einreihen lassen. Aus den fünf am häufigsten vorkommenden Subgruppen der Herzkreislauferkrankungen im pathologischen Institut der Charité der vorliegenden Arbeit, resultiert, dass unsere Beobachtungen sich in die Reihe der verschiedenen Studien der Vorjahre bei den Erkrankungen der atherosklerotischen Herzkrankheit und des alten Myokardinfarktes einreihen lassen. Diese Erkrankungen des Herzkreislaufsystems zeigen insgesamt hohe Raten fehlender Übereinstimmung: 78 % bei der atherosklerotischen Herzkrankheit und 43,5 % in der Subgruppe der alten Myokardinfarkte. Trotz laufender Weiterentwicklung und technischer Verbesserung der klinischen Untersuchungsmöglichkeiten mit hochmodernen bildgebenden Verfahren und endoskopisch gestützter Biopsietätigkeit als invasives Verfahren kann auf eine Obduktion und den damit verbundenem Erkenntnisgewinn nicht verzichtet werden. Studien von z.B. CABOT und GALL zeigen, dass trotz Einsatz hochmoderner technischer Apparate die Rate der Fehldiagnosen nicht abnimmt. Auch die Tatsache, dass trotz immer besserer Möglichkeiten moderner diagnostischer Verfahren, unverändert ca. 10 % Fehldiagnosen mit klinischer Relevanz auftreten, zeigt, dass die Individualität jedes Patienten und die der Medizin innewohnende Unsicherheit einer Standardisierung in der Medizin somit Grenzen setzt.
In the Federal Republic of Germany about 860,000 people pass away yearly. All parameters, like the death entry and the cause of death are ascertained on the basis of existing laws, in any case a qualified doctor describes this parameters. The autopsy shows important bases for other procedures: Not only for the cause of death, to the recognition of causal chains, but also to the quality assurance for diagnostics and therapy. The present work devotes itself to the analysis of 319 patients who has been autopsied in the years 2008 - 2010 in the pathological institute of the campus Benjamin Franklin Charité- Universitätsmedizin in Berlin. The aim of this study is the comparison of clinical versus pathological diagnoses in the most prevalent cardiovascular and pulmonary diseases of the present cases of the institute, including also the comparison of own results with the results of other national and international studies. The autopsy, including the complete pathological findings of the autopsy reports and section protocols of the pathological institute as well as the electronically created clinical files of the patients in the other clinics of the campus, which showed the clinical diagnoses collected during life, served as basis for this work. The result of the most frequent subgroups of lung diseases in our observations can be classified in the same range in comparison to the different studies of the previous years: especially in diseases of pneumonia and bronchitis. The most frequent subgroups of cardiovascular diseases in pathological institute of the Charité of the given work are showing results that our comparison can be also included in a number of different studies of the previous years. These diseases of the cardiovascular system present high rates of mismatch: 78 % in atherosclerotic heart disease and 43.5 % in the subgroup of old myocardial infarction. The development and technical improvement of the clinical investigation possibilities for example endoscopically assisted biopsy activity as an invasive procedure, can not be comparisd to the autopsy. Studies by CABOT and GALL for example show that the rate of misdiagnosis does not decrease. The fact that, despite the ever-widening possibilities of modern diagnostic procedures, about 10 % of misdiagnoses with clinical relevance still occur, shows that the individuality of each patient and the inherent uncertainty of standardization in medicine limits thus places.