Hyperakusis ist als ein gesteigertes Unbehaglichkeitsempfinden gegenüber überschwelligen Tönen und Geräuschen. Sie tritt bei kronischem Tinnitus auf, ist aber auch als isoliertes Symptom zu finden. Möglicherweise ist sie Ausdruck einer fehlenden efferenten Hemmung der zentralen auditorischen Bahnen, wobei auf relativ kleine akustische Reize eine große Aktivität des kochleären Verstärkers folgt. Als perifere Ursache der Hyperakusis ist eine Vorspannung der Basilarmembran denkbar, bei der ein im Vergleich zum normalen veränderter Kontakt zwischen Basilarmembran und Tektorialmembran zu einer verstärkten Entladung der äußeren Haarzellen führt. Mit der Methode der Messung von transient evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE) bei kontralateralen Stimulation können die efferenten Bahnen des medio- olivokochleären Bündels untersucht werden. Bei einer verminderten efferenten Hemmung müsste die Supprimierbarkeit der TEOAE geringer sein. Eine verminderte Beweglichkeit der Basilarmembran läßt sich mit der Tieftonmodulation von Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE) untersuchen, wobei eine verminderte Modulierbarkeit auf eine Versteifung der Basilarmembran hindeutet. Die kontralaterale Suppression von TEOAE und die Tieftonmodulation von DPOAE wurden bei 15 Tinnituspatienten mit Hyperakusis, 15 Normalhörenden mit Hyperakusis und bei einer Kontrollgruppe von 15 Probanden durchgeführt. Vorher waren andere Erkrankungen des Gehörs mit audiometrischen Methoden ausgeschlossen worden. Es zeigten sich dabei keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Testgruppen. Die Hyperakusis wurde jedoch mit Hilfe eines Fragebogens näher beschrieben und die Hörfeldskalierung als Untersuchungsmethode der Hyperakusis als geeignet befunden.
Hyperacusis is described as an enhanced sensitivity towards sounds. It occurs together with tinnitus, but can also be present as an isolated symptom. A possible reason for hyperacusis is a reduced function of efferent mediocochlear function, that causes a strong auditory respons to a relatively small stimulus. On the other hand could a displacement of the cochlear partition, lead to a stronger activity of the outer hair cells. The recording of transient otoacoustic emissions (TEOAE) under contralateral stimulation can be used to examine efferent auditory function. In the case of reduced efferent auditory function, the suppression of TEOAE should be smaller than expected. Close contact between cochlear menbranes, caused by stiffness of the basilar membrane, can be measured by using the low-frequency modulation of distorsion products of otoacoustic emissions (DPOAE). Stiffness of the basilar membrane results in reduced modulation. Contralateral stimulation of TEOAE and low- frequency modulation of DPOAE have been performed in 15 patients with tinnitus and hyperacusis, 15 patients with normal hearing and hyperacusis and 15 normal subjects. Prior to that other pathologies of the auditory system had been excluded with audiometric methods. The study showed no significant differences between the three groups. By using a questionnaire hyperakusis could be further described