In dieser Arbeit werden die von den BewohnerInnen getroffenen Maßnahmen in informellen Siedlungen zur Lebenssicherung untersucht. Es handelt sich dabei um informelle Ab-sicherungsstrategien, die auf Solidarität und gegenseitige Unterstützung unter den sozialen Netzwerken basieren. Die Feldstudie beruht auf zwei Befragungen aus den Jahren 2011 und 2012 und auf Interviews mit den BewohnerInnen oder Geflüchteten aus der in-formellen Siedlung von Al-Tadamon. Die Untersuchung vergleicht die Lebenssicherungs-strategien für die Beschäftigten in formellen sowie informellen Märkten vor dem Krieg und während des Krieges und skizziert die Änderungen während des Krieges. Außerdem werden die Gründe der veränderten Absicherungsmaßnahmen während des Krieges analysiert. Dazu wird die Flucht als eine Strategie zur Lebenssicherung erörtert. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Rolle der sozialen Netzwerke zur Lebenssicherung im Alltagsgebrauch vor und während des Kriegs sowie vor und während der Flucht, mit einer Fokussierung auf die Struktur und Funktion des informellen Absicherungssystems und auf den Zusammenhang von Erweiterung der Informalität und dem Mangel an formellen Sicherungssystemen in Syrien.