Die kumulative Dissertation setzt sich mit der Frage auseinander, warum selbst strukturell benachteiligte Personen in Organisationen diskriminierende Praktiken häufig reproduzieren. Außerdem erkundet sie geeignete Werkzeuge, um als Forschende subtile Formen der Reproduktion sozialer Ungleichheit in und durch Organisationen zu erkennen. Es wird diskutiert, warum Forschende dabei nicht nur kritisch selbstverständliche (Diversitäts-)Kategorien hinterfragen, sondern auch selbstreflektiert und politisch vorgehen sollten. Außerdem wird aufgezeigt, wie verschiedene Machtperspektiven helfen können, soziale Ungleichheit in ihrer Komplexität zu verstehen. Denn soziale Ungleichheit ist mehr als ungleiche Ressourcenverteilung und daraus resultierende mangelnde, gesellschaftliche Teilhabe. Schließlich wird am Beispiel von Altersungleichheiten verdeutlicht, dass benachteiligte Beschäftigte aus Angst vor Einkommens- oder Jobverlust sowie aufgrund von Männlichkeitsvorstellungen stereotype Altersbilder und benachteiligende Praktiken reproduzieren. Materielle Verhältnisse und Geschlechtsidentitäten prägen folglich Widerstandsformen und -möglichkeiten.