This dissertation consists of four empirical chapters in migration economics. The first chapter analyzes the effect of a recently introduced policy reform on participation in integration courses and refugees' language proficiency levels in Germany. The reform restricts initial residence for refugees with a permanent residence permit. Given that treatment intensity varies distinctly across states, I use this quasi-experiment and apply a difference-in-differences approach based on representative survey data of refugees in Germany. Despite policy makers' intention to improve access to integration measures, I find that residence restrictions have no impact on the probability to participate in integration courses and refugees' language proficiency levels. This result is robust to several robustness checks as well as the participation in any language course. Overall, the evidence suggests that refugees were being misallocated to counties with insufficient supply of integration courses. Chapter 2 studies the causal effect of local labor market conditions and attitudes towards immigrants at the time of arrival on refugees' multi-dimensional integration outcomes (economic, linguistic, navigational, political, psychological, and social). Using a unique dataset on refugees, we leverage a centralized allocation policy in Germany where refugees were exogenously assigned to live in specific counties. We find that high initial local unemployment negatively affects refugees' economic and social integration: they are less likely to be in education or employment and they earn less. We also show that favorable attitudes towards immigrants promote refugees' economic and social integration. The results suggest that attitudes toward immigrants are as important as local unemployment rates in shaping refugees' integration outcomes. Using a machine learning classifier algorithm, we find that our results are driven by older people and those with secondary or tertiary education. Against a background of increasing violence against non-natives, Chapter 3 estimates the effect of hate crime on refugees' mental health in Germany. For this purpose, we combine two datasets: administrative records on xenophobic crime against refugee shelters by the Federal Criminal Office and the IAB-BAMF-SOEP Survey of Refugees. We apply a regression-discontinuity-design-in-time to estimate the effect of interest. Our results indicate that hate crime has a substantial negative effect on several mental health indicators, including the Mental Component Summary score and the Patient Health Questionnaire-4 score. The effects are stronger for refugees with closer geographic proximity to the focal hate crime and refugees with low country-specific human capital. While the estimated effect is only transitory, we argue that negative mental health shocks during the critical period after arrival have important long-term consequences. The fourth chapter focuses on political effects of emigration. Emigrants are less likely to participate in elections in their home country. They are also self-selected in terms of education, gender, age, and political preferences, changing the structure of the origin population. High emigration rates can therefore have a systematic influence on election results. Using administrative migration and voting data, we show that high emigration from Poland following the accession to the European Union in 2004 has caused an increase in vote shares for right-wing parties. To account for endogenous migration patterns, we construct an innovative instrument that measures the distance to the closest EU border and adds time variation by exploiting the gradual opening of different EU labor markets. Our results further highlight that emigration increases voting for parties with pro-European positions, but has no effect on incumbent parties.
Diese Dissertation besteht aus vier empirischen Kapiteln aus dem Bereich der Migrationsökonomik. Kapitel 1 untersucht die Auswirkungen von Aufenthaltsbeschränkungen auf die Teilnahme an Integrationskursen und auf die Sprachentwicklung von Geflüchteten. Ein neu eingeführtes Gesetz, die "Wohnsitzauflage", beschränkt Geflüchtete mit einem längerfristigen Aufenthaltsstatus in der Wahl ihres ersten Wohnorts. Die empirische Analyse greift auf eine repräsentative Befragung von Geflüchteten in Deutschland zurück und nutzt die unterschiedlich strikte Ausführung der Wohnsitzauflage in deutschen Bundesländern als Quasi-Experiment im Rahmen einer Difference-in-Differences Schätzung. Die Ergebnisse unterstreichen, dass die Wohnsitzauflage keine Auswirkungen auf die Teilnahme an Integrationskursen und die Sprachkenntnisse Geflüchteter hat. Auch für die Teilnahme an anderen Sprachkursen treten keine Effekte auf. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Geflüchtete in Landkreisen mit einem zu geringen Angebot an Sprachkursen untergebracht wurden. Das zweite Kapitel widmet sich dem kausalen Effekt lokaler Arbeitsmarktbedingungen und der Haltung der Bevölkerung gegenüber MigrantInnen bei der Ankunft von Geflüchteten auf deren multi-dimensionale Integration. Grundlage der empirischen Analyse ist die exogene Verteilung von Geflüchteten auf Landkreise in Deutschland. Je höher die Arbeitslosigkeit am ersten Wohnort, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für Geflüchtete, eine Ausbildung oder Arbeit finden und umso geringer ist ihr Verdienst. Positive Einstellungen der Bevölkerung gegenüber MigrantInnen wirken sich jedoch positiv auf die ökonomische und soziale Integration von Geflüchteten aus. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass positive Einstellungen gegenüber MigrantInnen die Integration Geflüchteter im gleichen Ausmaß beeinflussen, wie lokale Arbeitslosigkeit. Basierend auf einem Machine Learning Algorithmus zeigen wir, dass die Effekte bei älteren Personengruppen und Geflüchteten mit sekundärer bzw. tertiärer Bildung stärker sind. Vor dem Hintergrund steigender Gewalt gegen MigrantInnen, betrachtet Kapitel 3 die Auswirkung von Hasskriminalität auf die mentale Gesundheit von Geflüchteten. Hierfür werden zwei Datensätze miteinander verbunden: administrative Daten des Bundeskriminalamts über Hasskriminalität auf Flüchtlingsunterkünfte und die IAB-BAMF-SOEP Befragung von Geflüchteten in Deutschland. Die Ergebnisse-basierend auf einem Regression Discontinuity Design-zeigen einen starken negativen Zusammenhang von Hasskriminalität auf die Indikatoren der mentalen Gesundheit, den Mental Component Summary Score und den PHQ-4 score. Die Effekte sind stärker für Geflüchtete, die näher an einer Flüchtlingsunterkunft leben, und Geflüchtete mit geringem landesspezifischem Humankapital. Wenngleich die negativen Auswirkungen mit der Zeit abklingen, können negative Schocks auf die mentale Gesundheit die Integrationsleistung Geflüchteter langfristig beeinträchtigen. Kapitel 4 untersucht die politischen Implikationen von Emigration. Emigranten nehmen mit geringerer Wahrscheinlichkeit an Wahlen im Herkunftsland teil. Gleichzeitig unterscheiden sie sich von der Bevölkerung hinsichtlich Bildung, Geschlecht, Alter und politischer Einstellungen. Starke Migration kann daher deutliche Auswirkungen auf die politische Entwicklung im Herkunftsland entfalten. Die Untersuchung nutzt administrative Daten zu Migration und Wahlergebnissen, um zu zeigen, dass die große Auswanderungsbewegung nach dem EU-Beitritt Polens im Jahr 2004 zu einem Anstieg des Stimmenanteils rechts-stehender Parteien geführt hat. Um die Endogenität von Migration zu berücksichtigen, wird Migration durch die Distanz zur EU-Grenze-unter Berücksichtigung der graduellen Öffnung des europäischen Arbeitsmarkt im Rahmen der 2+3+2 Regelung-instrumentiert. Die Ergebnisse unterstreichen, dass Migration einen Anstieg des Stimmanteils für pro-Europäische Parteien induziert, allerdings keine Auswirkungen auf die Parteien der amtierenden Regierung hat.