dc.contributor.author
Pietzcker, Malte
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:46:22Z
dc.date.available
2010-05-26T10:00:13.506Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3011
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7211
dc.description.abstract
Das Schädel-Hirn-Trauma (SHT) gehört zu den häufigsten Mortalitäts- und
Morbiditätsursachen von Patienten unter 40 Jahren in den Industrieländern (4).
Ausschlaggebend für die hohe Sterblichkeits- und Morbiditätsrate sind oft
sekundäre Hirnschäden im Sinne einer posttraumatischen Entzündungsreaktion,
die mit der Entwicklung eines Hirnödems und erhöhtem intrakraniellen Druck
einhergeht (7). Diese reaktiven Prozesse bieten Spielraum für therapeutische
Maßnahmen. Das Verständnis der genauen inflammatorischen Abläufe ist dabei
unbedingte Voraussetzung zur Entwicklung spezifischer Therapieansätze. Diese
Studie befasst sich mit der Rolle des alternativen Weges der
Komplementaktivierung, dem bereits für viele andere zentralnervöse und
systemische Erkrankungen eine Schlüsselrolle zugesprochen wird (63;103-117).
Ein Schlüsselprotein der alternativen Komplementaktivierung ist Faktor B. In
dieser Arbeit wurden Faktor B defiziente Mäuse (FB-/-) mit C57/BL6 Wildtypen
in Hinblick auf neurologisches Outcome, Größe von zerebralen
Parenchymdefekten, Apoptose, Komplementaktivierung und Genexpression nach
experimentellem geschlossenen Schädel-Hirn-Trauma (SHT) verglichen. Zur
klinischen Beurteilung der Mäuse diente neben dem regelmäßigen Erfassen des
Körpergewichts ein Neurological Severity Score (NSS), der anhand von 10
Aufgaben ermittelt wird und ein Maß für die neurologische Beeinträchtigung der
Maus darstellt. Die histologischen Gewebeveränderungen und Apoptoseraten
wurden mittels NeuN und TUNEL Färbung an Kryoschnitten der entnommenen Hirne
abgeschätzt. Ein Maß für die Komplementaktivität nach SHT lieferten ELISA
Untersuchungen des Serums auf den aktivierten Komplementfaktor C5a. Die
Transkriptionsraten der apoptoseregulierenden Proteine Bcl-2, BAX, FAS, FAS-
Ligand (FAS-L) und TNF-α wurden mittels real-time RT PCR, die Expression auf
Proteinebene mittels Western Blot (SDS-PAGE) für Bcl-2 und BAX untersucht. Die
Apoptoseraten in den Hirnschnitten zeigten sich 4h nach Trauma in beiden
Gruppen gleich stark ausgeprägt, nach 24h und 7d dagegen geringer in der FB-/-
Gruppe. Als wahrscheinliche Ursache für die frühe Apoptose (4h) nach SHT wird
bei signifikanter Steigerung der Transkriptionsraten für FAS, FAS-L und TNF-α
in beiden Tiergruppen eine extrinsische Apoptoseinduktion angenommen. Die
Transkriptions- und Expressionsraten für Bcl-2 und BAX zeigten sich dagegen
nicht wesentlich verändert, was gegen eine Beteiligung dieser
Apoptoseinduktoren nach SHT in der vorliegenden Studie spricht. Der
untersuchte extrinsische Apoptosepathway zeigte sich nicht durch den
alternativen Arm des Komplementsystems beeinflusst, da beide Tiergruppen
identische Transkriptionsmuster aufwiesen. Es wird daher in Hinblick auf die
divergenten Apoptoseraten 24h und 7d nach Trauma ein von FAS, TNF-α und Bcl-2/
BAX unabhängiger Einfluss des Komplementsystems angenommen. Als Erklärung
bieten sich direkt apoptoseinduzierende Wirkungen einzelner Effektoren des
Komplementsystems an, wie diese bereits für Faktor B, C5a und den Membran
Angriffs Komplex (MAC) beschrieben sind (36;57-59;100). Im Gegensatz dazu
zeigten die FB-/- Mäuse 7d nach SHT ein signifikant schlechteres
neurologisches Outcome im Neurological Severity Score (NSS) bei gleichen
Ausgangswerten. In Bezug auf dieses Ergebnis muss für das alternative
Komplementsystem auch eine protektive Funktion postuliert werden, die sich
insbesondere im späteren zeitlichen Verlauf bemerkbar macht und den Wildtypen
zu einer schnelleren Wiederherstellung neurologischer Funktionen verhilft.
Neben protektiven Eigenschaften von C3a und C5a auf glutamatinduzierte
Neurotoxizität (79- 81;149) und schnellere Phagozytose von Zelldetritus
(85;86;155) ist auch ein positiver Einfluss von Komplementfaktoren auf die
Regeneration von Neuronen und Gliazellen durch Induktion mitogener Prozesse
denkbar, der in vitro und in vivo bereits für C3a, C5a und den MAC beschrieben
wurde (36;48;49;94). Diese Studie zeigt einen deutlichen Einfluss des
alternativen Komplementweges auf die intrakraniellen Anpassungsvorgänge nach
Schädel-Hirn-Trauma in der Maus. Insbesondere in Bezug auf die Zeitpunkte 24h
und 7d nach SHT zeigt sich einerseits eine apoptosebegünstigende Wirkung,
andererseits aber auch ein protektiver Effekt in Hinblick auf das
neurologische Outcome. Zur Klärung der Frage, welche Proteine im Verlauf der
alternativen Komplementaktivierung zu welchen Zeitpunkten positive oder
negative Einflüsse auf das klinische Outcome nach SHT haben, sind weitere
Studien notwendig. Anbieten würden sich zum Beispiel Studien mit Faktor B
neutralisierenden Antikörpern, die nur eine kurzzeitige Inhibierung des
Komplementsystems bewirken, um langfristig protektive Funktionen der
alternativen Komplementkaskade nicht ebenfalls auszuschalten.
de
dc.description.abstract
Traumatic brain injury (TBI) is one of the main causes of morbidity and
mortality in young people (< 40y) in the western countries. Neuroprotective
strategies for prevention of the neuropathological long-term claim of TBI have
largely failed in translation to clinical treatment. The intracerebral
activation of the complement cascade was shown to mediate inflammation and
tissue destruction after TBI, leading to increased damage and worse
neurological outcome. The exact pathways of complement activation involved in
the posttraumatic inflammation have not yet been ascertained. This study
investigates the role of the alternative complement activation pathway in
contributing to neuronal cell death and neurological outcome, based on a
standardized TBI model in knockout mice, lacking the factor B gene (fB-/-), an
obligatory component of the alternative complement pathway.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
traumatic brain injury
dc.subject
alternative complement pathway
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Rolle der alternativen Komplementaktivierung im experimentellen Schädel-
Hirn-Trauma Modell der Maus
dc.contributor.contact
malte.pietzcker@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. P. Stahel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. van der Giet
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. C.-E. Heyde
dc.date.accepted
2010-05-16
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000016819-6
dc.title.translated
The alternative pathway of complement activation in experimental brain injury
in mice
en
dc.title.translatedsubtitle
a factor B knockout study
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000016819
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007356
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access