Mit dieser Arbeit ist es gelungen, insgesamt 26 potentielle T-Zellepitope aus den Immunrezeptoren von Lymphomzellen als TAA zu identifizieren. Diese 26 Peptide könnten als therapeutische Vakzine zum Einsatz gebracht werden. Der Nachweis von positiven Immunreaktionen bei Lymphompatienten ohne vorheriges in vitro Priming mit identifizierten Epitopen belegt die Immunogenität der Sequenzen der Gerüstregionen der Immunrezeptoren und deren Eignung als Vakzinantigene für die Immuntherapie von CL. Im Gegensatz zu Idiotypvakzinen, die als Individuum-spezifische Vakzine für jeden Patienten entwickelt werden müssen, könnten diese Epitope als Immunrezeptorfamilien-spezifische Vakzine eingesetzt werden. Die Immunrezeptorfamilienspezifität macht solche Vakzine wegen bestehender Möglichkeit ihrer Einsätze gleichzeitig für mehrere Individuen attraktiv. Sie könnten vorab hergestellt und entsprechend dem Familientyp der Immunrezeptoren der Lymphomzellen und der Immungenetik der Patienten aus vorgefertigten Vakzinpeptiden kombiniert und eingesetzt werden. Der Ansatz von Immunfamilien-spezifischen Vakzinen sollte zu beherrschbaren unerwünschten Wirkungen führen. Die Identifizierung der Epitope wurde auf Basis einer Kombination von bioinformatischen Vorhersagen und experimenteller Verifizierung erreicht. Dieses Verfahren wurde im Rahmen dieser Arbeit exemplarisch ausgeführt und kann sukzessiv für eine breitere Immungenetik ausgebaut werden. So können die dazu entwickelten Algorithmen auf PSSM-Basis auf andere HLA erweitert werden. Die PSSM, die zunächst nur für fünf HLA entwickelt wurden ergaben zum Teil bessere Ergebnisse als der weit eingesetzte SYFPEITHI-Algorithmus, sodass das hier verwendete PSSM eine gute Basis für weitere Epitopidentifizierungen ist. Die Epitope, die für die variablen Domainen der Immunrezeptoren vorhergesagt und dann mit peripheren weißen Blutzellen gesunder Probanden und Patienten mit CL getestet wurden, haben vorherige theoretische Abschätzungen bestätigt, dass konservierte Gerüstregionen häufiger T-Zellepitope enthalten als die hydrophileren hypervariablen Sequenzregionen. Diese Arbeit zeigt die Grenzen der bioinformatischen Verfahren für sowohl die Epitopenvorhersagen als auf für den Beweis der natürlichen Prozessierung. Die Ergebnisse weisen auf die Bedeutung der Immunkompetenz der Patienten hin. Bei der bereits hohen Anzahl von neu identifizierten Epitopen ist noch mit weiterer immunogenen Peptidsequenzen zu rechnen, da die Immunreaktionen hier mit ELISpot gemessen wurden, welche die Produktion von IFN-γ, nachweisen, die nach Literaturlage bei Patienten mit CL global vermindert ist.
With this work, a total of 26 potential T cell epitopes of the immune receptors of lymphocytes and thus lymphoma’s cells could be identified as TAA. These 26 peptides could serve as therapeutic vaccines. The detection of positive immune responses in lymphoma patients without prior in vitro priming proves the immunogenicity of the sequences from the framework regions of the immune receptors and their suitability as vaccine antigens for the immunotherapy of CL. Other than in case of idiotype-vaccines, which must be designed as individual-specific vaccines for every patient, these epitopes could be used as the immune receptor family-specific vaccine antigens. The receptor family specificity makes such vaccines very attractive because they can be used for several individuals. They could be synthesized in advance and combined according to the family type of immune receptors of the lymphoma cells and the immunogenetics of patients. The approach of immune family- specific vaccines should have acceptable safety profiles. The identification of epitope has been achieved by use of bioinformatics plus experimental verification. This procedure was executed with this work as an example and can be extended successively for a wider immune genetics. The PSSM can be extended on new HLA allomorphs. The PSSM, designed initially for five HLA produced in parts better results than the widely used SYFPEITHI algorithm. So the principle of the used PSSM is a good basis for identifications of further epitopes. The epitopes were predicted for the framework regions of the variable domains of the immune receptors and then tested with peripheral white blood cells in healthy subjects and patients with CL. The previous theoretical assessments that the conserved framework regions bear more common T cells epitopes as the hydrophilic sequence of the hypervariable regions have been confirmed. This work also reveals the limits of bioinformatics for both epitope prediction and proof of the natural processing. The results stree the importance of the immune competence of the patients for successful immunotherapy. The immune responses were measured here by ELISpot assays for IFN-γ, which, according to literature, is globally reduced in patients with CL. Thus, more epitopes, in addition to the already high number reported herein, are predictable when using alternative assays systems.