Die Versiegelung von Schmelzkaries mit niedrigviskösen Kunststoffen erscheint als ein vielversprechender Ansatz der nicht-invasiven Zahnheilkunde und hätte bedeutende Vorteile gegenüber den herkömmlichen Behandlungsformen. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, das Penetrationsverhalten von fünf handelsüblichen Haftvermittlern und einem Fissurenversiegler in initiale Schmelzdemineralisationen bei Penetrationszeiten von 15 s bzw. 30 s in vitro zu untersuchen. Darüber hinaus sollte ermittelt werden, ob bzw. wie effektiv eine Versiegelung der kariösen Läsionen mit den verwendeten Materialien vor einer weiteren Demineralisation schützt. Zur Visualisierung des Penetrationsverhaltens wurde zunächst eine Methode (VIRIN) entwickelt, um Porenvolumina in dentalen Hartgeweben durch Infiltration mit einem niedrig viskösen Kunststoff im CLSM sichtbar zu machen. Für die Hauptfragestellung wurden in bovinen Schmelzproben initiale kariöse Läsionen erzeugt und diese anschließend nach kurzer Ätzung (5 s) mit den Materialien versiegelt. Nach einer Penetrationszeit von 15 s bzw. 30 s wurden die Kunststoffe lichtgehärtet. Nun wurde eine Hälfte der Probe erneut für 14 Tage einer Demineralisationslösung (pH 5) ausgesetzt, während die andere Hälfte mit säureresistentem Nagellack vor Demineralisation geschützt war. Beide Probenhälften wurden mit fluoreszierendem Kunststoff infiltriert, um verbleibende Poren sichtbar zu machen. Anschließend wurden die Proben mit dem Konfokalen Laser Raster Mikroskop untersucht. Die Materialien Helioseal, Heliobond, Resulcin Monobond und Excite infiltrierten 48-92 % des Läsionskörpers und bildeten kompakte Versieglerschichten aus, welche die Läsion effektiv vor weiterer Demineralisation zu schützen vermochten. Die Versiegelung mit den Materialien Solobond M und Adper Prompt L-Pop war insuffizient und führte zu keiner signifikanten Reduktion der Läsionsprogression. Eine Verlängerung der Penetrationsdauer von 15 s auf 30 s steigerte sowohl die Werte für die Penetrationstiefe und Kompaktheit der Versieglerschicht als auch den Schutz der Läsion vor weiterer Demineralisation. Die Materialien Helioseal, Heliobond, Resulcin Monobond und Excite eignen sich als Versiegler für Schmelzdemineralisationen in vitro. Eine Penetrationszeit von 30 s ist gegenüber 15 s vorzuziehen. Die Ergebnisse sollten in weiteren Studien an natürlichen kariösen Läsionen in vitro sowie später in situ und in vivo bestätigt werden. Die Visualisierungs-Methode VIRIN ermöglicht gleichzeitig Läsionstiefenmessungen und morphologische Untersuchungen. Sie weist gegenüber dem Goldstandard TMR eine hohe Korrelation auf und stellt somit eine Alternative zu herkömmlichen Visualisierungsmethoden in der Kariologie dar.
Sealing of carious lesions with low viscous resins seems to be a promising approach of non-operative dentistry and bears eminent advantages over common treatment regimes. The aim of the present study was to investigate the penetration behaviour of five commercial adhesives and a fissure sealant after 15 and 30 seconds treatment. Furthermore, the ability of the seal to protect the lesion against further demineralisation was analysed. To visualize the penetration of the resins into carious enamel a technique for the visualisation of porous spaces in dental hard tissues by infiltration with a low viscous resin (VIRIN) and observation with CLSM was developed. Specimens of bovine enamel were demineralised for 14 days (pH 5) and sealed with either one of the six adhesive materials. After a penetration time of 15 s and 30 s, respectively, the resins were light cured. Subsequently, one half of the specimen was exposed for further 14 d to the demineralising solution (pH 5), while the other half was protected with nail varnish. Then the halves were cut and infiltrated with a fluorescent resin in order to visualize all remaining porous structures. The specimens were evaluated using a Confocal Laser Scanning Microscope and lesion depths and penetration depths were measured (Image J). Helioseal, Heliobond, Resulcin Monobond and Excite penetrated 48-92 % of the lesion body and showed compact layers of resin that were able to protect the lesion from further demineralisation. Solobond M and Adper Prompt L-Pop failed to seal the lesions sufficiently. An extension of penetration time from 15 s to 30 s improved penetration depths and compactness of the resin layer as well as the protection from further demineralisation. Helioseal, Heliobond, Resulcin Monobond and Excite can be used to seal enamel lesions in vitro. A penetration time of 30 s should be preferred. The results should be confirmed in further studies with natural lesions in vitro, in situ and finally in vivo. The visualisation technique VIRIN allows a sensitive estimation of the lesion depth and morphological investigations simultaneously. Moreover, a good correlation with the gold standard TMR could be shown. Therefore, VIRIN bears advantageous properties in the visualisation of porous dental hard tissues.