Introduction: Occult microscopically endometriosis was firstly described by Murphy et al (1986). Since than no conclusion about the clinical significance of it was found. Firstly, occult microscopically endometriosis could be a physiological phenomenon, which occurs in women with and without endometriosis. Secondly, it could also be an early stage of real endometriotic lesions and would thus perhaps support Sampsons theory about retrograde menstruation. To find out more about the clinical significance of occult microscopically endometriosis, macroscopically normal tissue from the paracolic gutters from women with and without endometriosis was examined and compared to each other. Methods: For this study, tissues from the left and/or right paracolic gutter from 64 women with and 22 women without endometriosis had been surgically removed. Afterwards the tissues had been fixed and embedded in paraffin and finally immunohistochemically stained with antibodies of an estrogen receptor alpha, a progesterone receptor, cytokeratin, cluster of differentiation 10 and anti smooth muscle actin. Results: Occult microscopically endometriotic lesions were found in five of the 86 patients (5,81%). One of these lesions was found in a woman without endometriosis which is 4,5% of the control group. The other four lesions were found in women with endometriosis which is 6,3% of the cohort. Four of the lesions were located in the right paracolic gutter. The progesterone receptor did the strongest antibody binding of the glandular and stromal cells whereas there were only a few cells that had shown an antibody binding with the estrogen receptor alpha. Besides this, there were also immune cells found in in the tissue of 12 women with endometriosis (18,8% of this cohort) but in none of the control group. These findings did not correlate with the occult microscopically endometriotic lesions. Conclusion: As there was no significant difference in the frequency of occurrence of occult microscopically endometriosis in women with and without endometriosis, it could be a physiological progress, in which endometrial cells settle in the peritoneal cavity and later get remoted by the endogenous immune system. The distribution of the hormonal receptors would support this statement. Furthermore, the distribution of the occult microscopically endometriotic lesions suggests that the peritoneal fluid affects the settlement of these lesions, as four of them were found in the right paracolic gutter.Regarding the inflammatory cells in the peritoneal tissue of women with endometriosis, the question arises whether these are the reason for or an effect of the disease.
Einleitung: Okkulte mikroskopische Endometriose wurde zum ersten Mal 1986 von Murphy et al beschreiben. Seitdem wurde trotz weiterer Untersuchungen zum Thema kaum etwas zur genaueren klinischen Bedeutung der okkulten mikroskopischen Endometriose entdeckt. So könnte sie einerseits ein physiologisches Phänomen sein, welches sowohl bei Frauen mit, als auch bei Frauen ohne Endometriose auftritt. Andererseits könnte sie eine Vorstufe manifester Endometrioseläsionen sein und könnte somit Sampsons Theorie der retrograden Menstruation unterstützen. Um dies herauszufinden, wurde makroskopisch unauffälliges Gewebe aus den parakolischen Rinnen von Frauen mit und ohne Endometriose untersucht und miteinander verglichen. Methodik: Für die Studie wurden 64 Frauen mit und 22 Frauen ohne Endometriose ausgewählt, denen operativ Peritoneum aus den parakolischen Rinnen entnommen wurden, welches anschließend fixiert und in Paraffin eingebettet wurden. Es folgten immunhistochemische Färbungen zur Identifizierung der Endometrioseläsionen mit Antikörpern des Estrogenrezeptors alpha, des Progesteronrezeptors, Cytokeratin, Cluster of Differentiation 10 (Stromazellmarker) und Anti Smooth Muscle Actin. Ergebnisse: Insgesamt wurden bei fünf der 86 Patientinnen (5,81%) dieser Studie okkulte mikroskopische Endometrioseläsionen gefunden. Eine dieser Läsionen fand sich bei einer Frau ohne makroskopisch sichtbare Endometriose. Dies macht 4,5% der Kontrollgruppe aus. In der Gruppe der Frauen mit Endometriose wurden bei vier Frauen okkulte mikroskopische Endometrioseläsionen gefunden, was wiederum 6,3% der Kohorte ausmacht. Vier der gefundenen Läsionen befanden sich in der rechten parakolischen Rinne. Die stärkste nachweisbare Antikörperbindung der Drüsen beziehungsweise Stromazellen erfolgte durch den Progesteronrezeptor, wohingegen nur vereinzelte Zellen mit Estrogenrezeptor alpha-Affinität nachgewiesen werden konnten. Neben den okkulte mikroskopische Endometrioseläsionen wurden bei 12 Patientinnen mit Endometriose (18,8% der Endometriosekohorte) Immunzellen im peritonealen Gewebe gefunden, diese waren jedoch in keinem Fall sichtbar mit einer okkulten mikroskopischen Endometrioseläsion assoziiert. Dahingegen gab es keine entzündlichen Veränderungen in der Kontrollgruppe. Schlussfolgerung: Da sich die Auftretenshäufigkeit von okkulter mikroskopischer Endometriose bei Frauen mit und ohne Endometriose nicht signifikant unterscheidet, ist es wahrscheinlich, dass okkulte mikroskopische Endometriose ein physiologisches Geschehen ist, bei welchem sich endometriale Zellen im Peritoneum ansiedeln, dann aber durch das körpereigene Immunsystem wieder abgebaut werden. Auch die gefundene Hormonrezeptorverteilung spricht dafür. Da vier der okkulten mikroskopischen Endometrioseläsionen in der rechten parakolischen Rinne waren, lässt sich vermuten, dass die Ansiedlung dieser durch die Peritonealflüssigkeit beeinflusst wird. Bezüglich der gefundenen entzündlichen Zellen im peritonealen Gewebe der Frauen mit Endometriose stellt sich die Frage, ob diese der Grund für oder eine Auswirkung der Erkrankung sind.