Die Zahl der altersbezogenen Krankheiten, auch aufgrund der höheren Lebenserwartung und die dadurch bedingte Einnahme von Arzneimitteln durch ältere Patienten, steigen stetig an. Viele, gerade ambulante Patienten, sind in der Regel für die Durchführung ihrer Arzneimitteltherapie selbst verantwortlich. Dies stellt besonders für ältere Menschen eine Herausforderung dar. Die vorliegende Arbeit nimmt diese Personengruppe und die Probleme im Zusammenhang mit der Arzneimitteltherapie in den Fokus. Über die quantitative und qualitative Beschreibung älterer Menschen wird ihre Relevanz als Untersuchungsgruppe im Kontext dieser Arbeit und Zielgruppe für die Pharmakotherapie dargestellt. Die Ausführungen zur Einnahme- und Therapietreue beschreiben beeinflussende Faktoren der Arzneimitteltherapie älterer Menschen und belegen bekannte Probleme im Zusammenhang mit steigender Therapiekomplexität sowie manuellen Handhabungsproblemen. Die durchgeführte Untersuchung stützte sich auf die Arbeitshypothese, dass Arzneimittel in der Bedienerfreundlichkeit und im Design vielfach nicht die spezifischen funktionellen Einschränkungen älterer Menschen berücksichtigen und der Umgang sowie die Einnahme der Arzneimittel dadurch bei den Patienten zu Problemen führen. Dazu wurden Videoaufnahmen der Arzneimittelvorbereitung angefertigt und durch semi-strukturierte Interviews ergänzt. Die Ergebnisse stellen eine Problembeschreibung der Zielgruppe im Umgang mit ihren Arzneimitteln von der Auswahl des Medikaments bis zum Zeitpunkt der Einnahme des Arznei-mittels dar und stellen abschließend die Problembereiche einschließlich der ergonomischen Aspekte der Arzneimittel in den Vordergrund. In der Diskussion werden Überlegungen zu Barrieren der selbstständigen Arzneimitteltherapie basierend auf dem Produktdesign von Arzneimitteln im Zusammenhang von Polypharmazie und Therapiekomplexität getroffen. Zusammenfassend lassen sich dadurch folgende Aussagen treffen, die in weiterführenden Forschungen als auch in der täglichen Praxis zu beachten sind: - Die subjektive Einschätzung und objektive Beurteilung unterscheiden sich - Routinen erweisen sich als wichtig, können aber auch eine Änderung an der Arzneimitteltherapie behindern - Das Schildern von konkreten Bedürfnissen und Anforderungen fällt den meisten Teilnehmern schwer - Je komplexer die Therapie, desto eher beschäftigen sich die Teilnehmer mit Strate-gien damit umzugehen - Der Informationsbedarf der Patienten bezieht sich auf die praktische Handhabung. Die Ergebnisse liefern damit Hinweise auf relevante Problemdimensionen und Aspekte der Arzneimitteltherapie von älteren Menschen. Daraus ist es erst möglich eine weitere Befragung zu konzipieren, um a) Ergebnisse zu quantifizieren b) praktische Handlungsoptionen zu entwickeln und c) konkrete Anforderungen an das Produktdesign abzuleiten. Über die gewonnenen Kenntnisse können sich Lösungsansätze entwickeln lassen mit dem Ziel, die Qualität der Arzneimittel hinsichtlich einer sicheren und eigenständigen Anwendung durch den Patienten zu verbessern.
The number of age-related diseases are steadily increasing, partially due to higher life expectancy and the resulting intake of various drugs with adverse sideeffects by older patients. As a rule, many patients, especially outpatients, are responsible for administering their own drug therapy. This poses a particular challenge for older people. This study focuses on this specific group of people and their problems associated with drug therapy. The quantitative and qualitative description of older people illustrates their relevance as a research group in the context of this work and target group for pharmacotherapy. The findings regarding adherence and patient compliance highlight the influencing factors of elderly people´s drug therapy and confirm known problems in connection with increasing therapy complexity as well as manual handling problems. This study is based on the working hypothesis that the usability and design of drugs often do not take into account the specific functional limitations of elderly patients, leading to problems in self-administration of the therapy and non-compliance. For this purpose, video recordings of the drug preparation were made and supplemented by semi-structured interviews. The results present a problem description in dealing with their drugs from the selection of the drug to the time of taking the drug, and summarize the problems with self-administration, including the ergonomic aspects of the medication. The discussion will consider barriers to independent drug therapy based on the product design of drugs in the context of polypharmacy and therapy complexity. In summary, the following statements can be made, which are to be considered in further research as well as in daily practice: - The subjective estimate and objective assessment differ - Routines prove to be important, but can also hinder a change in drug therapy - The naming of concrete needs and requirements is difficult for most participants - The more complex the therapy, the more likely the participants are to deal with strategies - The patients' need for information relates to practical handling. The results thus provide indications of relevant problem dimensions and aspects of drug therapy for older people. From this, it is only possible to design a further survey in order to a) quantify results b) develop practical options for action and c) derive concrete requirements for product design. The knowledge gained can be used to develop solutions with the aim of improving the quality of the drugs with regard to safe and independent use by the patient.