Diese Arbeit untersucht in explorativer Absicht die Frage, inwiefern mit der Artikulation des politischen Projekts einer „Europäischen Informationsgesellschaft“ und seiner Erweiterung nach Mittel- und Osteuropa die Integration eines selektiv strukturierten "Europäischen Kommunikationsraumes" vorangetrieben wurde. Im Rahmen einer materialistischen Diskursanalyse wird zu einer Dekonstruktion der zentralen informationsgesellschaftlichen Mythen ausgeholt, um – vor dem Hintergrund der relevanten historischen Strukturen, Konstellationen, Konjunkturen und Situationen – den gegliederten und praktischen Akt der politisch-diskursiven Hervorbringung des politischen Projektes einer „Europäischen Informationsgesellschaft“ in den Mittelpunkt der Betrachtung zu bekommen. Dieses wird in seinem EU-ropäisch konzertierten Ausgreifen nach Mittel- und Osteuropa in seiner wesentlichen Bewegung bestimmt. Ein zentrales Ergebnis dieser Arbeit ist die These, dass das politische Projekt einer „Europäischen Informationsgesellschaft“ und insbesondere seine Erweiterung nach Mittel- und Osteuropa als ein „hegemoniales Projekt“ begriffen werden kann. Darüber hinaus werden Anhaltspunkte für eine teilweise Beantwortung der untersuchungsleitenden Frage gegeben, inwiefern darüber eine strukturell selektive Integration des europäischen Kommunikationsraumes vorangetrieben wurde. Der wichtigste Beitrag dieser Arbeit aber sei ihre Haltung während einer explorativen Reise durch irrlichternde Nebel, über unscharf vermessene informationsgesellschaftliche Kontinente, das unwegsame politisch-ökonomische Terrain Europas und die einstmals eisern verhangenen Grenze zwischen Ost und West hinweg – im Dienste des noch jungen Projektes einer Kritik der Internationalen Politischen Ökonomie der Massenkommunikation.
This thesis explores the question, in what sense the articulation of the political project of a „European Information Society“ drove the integration of Central and Eastern European Countries into a selectively structured „European Communication System“. From the vantage point of a Materialist Discourse Analysis, central myths about the Information Society are deconstructed. Against the backdrop of relevant historical structures, constellations, conjunctures and situations, particular attention is payed to the practical act of the politico-discoursive articulation of the political project of a „European Information Society“. This analysis is then validated by a case study of the EU-ropean orchestrated, expansive claim for Central and Eastern Europe. A central finding of this study is that the political project of the „European Information Society“ and its extension to Central and Eastern Europe may best be unterstood as a „hegemonic project“. Further, some jottings on the guiding question regarding the outline of the selectively structured integration of the „European Communication System“ are put forward. Most importantly, the strong stance taken along this explorative journey through irritating fogs, vagly measured continents and steep political-economic terrain of European politics and also across the former iron curtain parting East from West, shall contribute to the very young project „Critique of the International Political Economy of Mass Communications.“