Einleitung Die Schmerztherapie hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen, insbesondere die Verfahren der Regionalanästhesie. Der dorsale Penisnervenblock ist dabei eine Standardmethode für Eingriffe am Penis. Bei Untersuchungen an Erwachsenen konnte festgestellt werden, dass eine Modifikation des dorsalen Peniswurzelblocks mit einer zusätzlichen ventralen Infiltration am penoskrotalen Übergang zu einer verbesserten Analgesie und geringeren Versagerquote führt.
Methodik Im Rahmen einer prospektiven, monozentrischen, randomisiert kontrollierten Studie wurden Jungen im Alter von 6 Monaten bis zu 16 Jahren untersucht, bei denen eine Zirkumzision erfolgte. Die Patienten erhielten entweder den herkömmlichen dorsalen Penisnervenblock nach Dalens oder die modifizierte Variante mit einer zusätzlichen ventralen Infiltration. Intra- und postoperativ erfolgten die Schmerzbeurteilung und die Erfassung notwendiger Analgetikagaben.
Ergebnisse Von den 86 rekrutierten Patienten mussten 4 aufgrund unvollständiger Angaben nachträglich aus der Studie ausgeschlossen werden. Somit erfolgte die Auswertung der Daten von 82 Probanden. Dabei wurde in 43 Fällen der dorsale Penisnervenblock nach Dalens angewendet, bei 39 Jungen die modifizierte Variante. Wir hatten eine Versagerquote von 11,6 % in der Standardgruppe und 25,6 % in der Vergleichsgruppe zu verzeichnen. Die postoperative Analgetikagabe unterschied sich nicht zwischen beiden Gruppen.
Schlussfolgerungen Wir konnten die Ergebnisse aus der Studie bei Erwachsenen nicht auf pädiatrische Patienten übertragen. Die zusätzliche ventrale Infiltration zeigte in unserer Untersuchung bei Kindern keine Vorteile. Dabei spielen die schwierigere Schmerzbeurteilung aufgrund des Alters und die Möglichkeit des Auftretens eines kindlichen Aufwachdelir nach Narkose eine Rolle.
Background Pain therapy has significantly gained relevance in the past few years, in particular the regional anesthesia techniques. The dorsal penile nerve block is a standard method for penile surgery. Studies in adults have shown, that a modification of this technique with additional ventral infiltration at the penoscrotal level leads to better analgesia and a lower failure quote.
Methods As part of a prospective, monocentric, randomized controlled trial boys from 6 months until 17 years of age, receiving a circumcision, were included. The patients received either the standard dorsal penile nerve block or the modified technique with additional ventral infiltration. Intra- and postoperative pain evaluation as well as need for pain medication were documented.
Results Of the 86 recruited patients 4 had to be excluded from the study retrospectively due to incomplete information. Thus, the evaluation of the data of 82 test persons took place. Of these, 43 patients received a dorsal penile nerve block and 39 the modified technique. Our study showed a failure quote of 11,6 % in the standard group an 25,6 % in the peer group. The postoperative need for pain medication did not significantly differ between the two groups.
Conclusions We could not replicate the results of studies in the adult population in our study with pediatric patients. The additional ventral infiltration showed in our investigation no advantages in children. Difficulty evaluating pediatric pain as well as the postoperative incidence of pediatric anesthesia emergence delirium could play a role.