Firms rely on productive relationships with other firms to organise their economic activities and joint projects, but interorganisational networks of this nature may exhibit a ‘dark side’. Despite their reputation as flexible, these network structures can exert restrictive forces with negative conse-quences for firms’ strategic flexibility, performance, and survival. To explain why and how such situations arise, this study develops an explanatory framework that integrates the network approach from organisation and management studies, path dependence theory, and social capital. The framework conceptualises a development dynamic from initial, non-deterministic relationships to increasingly stable, cohesive, and densely connected groups of organisations (alliances). These may lock-in through the interacting cognitive, relational, and structural dimensions of the social capital process – the mechanism driving such path dependence in interorganisational networks which reduces members’ options in these dimensions.
Empirical evidence from a case study in the smartphone industry substantiates and illustrates the framework. Firms in this industry created two competing alliances around hub firms and respective software platforms. The case data revealed cohesive network dynamics and considerable lock-in potential with related difficulties. To study the specific conditions of the final, lock-in stage of the process, an agent-based social simulation model was used to experiment with contrasting network scenarios. The experiments revealed that the behavioural assumptions for conceptualising agents exert a strong influence on lock-in conditions regarding occurrence, time-to-lock-in, density, and the whole-network structure. Scenarios with firms seeking cooperation partners based on their network properties locked in alliances more often, faster and at higher densities than scenarios with firms seeking partners with attractive individual properties such as their resources. The study thus contributes a whole-network level mechanism to the path dependence literature and a mixed-method approach with a case study and a formal simulation model. Firms in many indus-tries rely on creating competing alliances, and this study explains reasons leading to the potentially detrimental implications.
Firmen nutzen Kooperationsbeziehungen mit anderen Firmen, um ihre wirtschaftlichen Aktivitäten und gemeinsame Projekte zu organisieren, aber solche interorganisationalen Netzwerke können eine ‚dunkle Seite‘ haben. Entgegen ihres Rufs als flexibel können solche Strukturen einschränkende Einflüsse mit negativen Konsequenzen für die strategische Flexibilität, Leistungsfähigkeit, und das Überleben der Firmen entwickeln. Diese Dissertation entwickelt ein Erklärungsmodell, um zu analysieren, wie solche Situationen entstehen. Sie integriert dazu den Netzwerkansatz der Organisations- und Managementforschung, die Theorien der Pfadabhängigkeit und des Sozialen Kapitals. Das Erklärungsmodell konzeptualisiert eine Entwicklungsdynamik ausgehend von anfangs nicht-deterministischen Beziehungen hin zu zunehmend stabilen, kohäsiven und dicht-verbundenen Gruppen von Organisationen, sog. Allianzen. Diese können durch die interagierenden kognitiven, relationalen und strukturellen Dimensionen des Sozialkapitalprozesses in einen Lock-in geraten – der Pfadabhängigkeitsmechanismus in interorganisationalen Netzwerken, der die Handlungsoptionen der Mitglieder in diesen Dimensionen einschränkt.
Empirische Belege einer Fallstudie zur Smartphone-Branche untermauern und verdeutlichen das Erklärungsmodell. Firmen dieser Branche haben um zentrale Akteure herum zwei konkurrierende Allianzen nebst Softwareplattformen entstehen lassen. Die Falldaten zeigen kohäsive, netzwerkinterne Dynamiken und erhebliches Lock-in-Potenzial mit resultierenden Schwierigkeiten. Um die konkreten Bedingungen der finalen Lock-in-Phase zu untersuchen, wurde ein agentenbasiertes Computersimulationsmodell zum Experimentieren mit kontrastierenden Netzwerkszenarien erstellt. Die Experimente zeigen die enorme Bedeutung der Verhaltensannahmen beim Entwurf von Agenten für die Lock-in-Bedingungen wie Häufigkeit, Zeit bis Lock-in, Netzwerkdichte und Gesamtnetzwerkstruktur. Szenarien mit Firmen, die Kooperationspartner auf Basis ihrer Netzwerkeigenschaften aussuchen, geraten öfter, schneller und in höherer Dichte in Lock-ins als Szenarios, in denen anhand individueller Eigenschaften, wie z.B. der Ressourcenausstattung gesucht wird. Die Dissertation trägt damit einen Mechanismus der Gesamtnetzwerkebene zur Pfadabhängigkeitsforschung bei und einen Mixed-Method Forschungsansatz mit Fallstudie und formalem Simulationsmodell. Firmen in vielen Branchen erschaffen konkurrierende Allianzen und diese Dissertation erklärt die Gründe für die potentiell nachteiligen Konsequenzen.