Die periprothetische Fraktur (pPF) ist eine seltene und gefürchtete Komplikation bei Patienten mit liegender Hüft- oder Knieendoprothese. Aufgrund des oft fortgeschrittenen Alters und der häufigen multiplen Begleiterkrankungen der Patienten ist die Therapie komplex und stellt das interdisziplinäre Behandlungsteam vor eine große Herausforderung. Neben der adäquaten und langlebigen Frakturversorgung ist ein weiterer wesentlicher Aspekt eine gute Funktion mit hoher Lebensqualität. Letztere hängt sehr eng mit der körperlichen Mobilität zusammen und spielt gerade bei der hohen Aktivität von Patienten auch im fortgeschrittenen Alter eine immer wichtigere Rolle. Diese Arbeit stellt die Ergebnisse von 157 Patienten vor, die in einem 8 Jahres-Zeitraum in einem Zentrum der Maximalversorgung therapiert wurden. Es zeigte sich, dass die postoperative Lebensqualität (gemessen am WOMAC Score und SF-36 Score) bei Patienten nach versorgter periprothetischer Hüftfraktur (pPHF) signifikant besser im Vergleich zu Patienten nach versorgter periprothetische Kniefraktur (pPKF) ist. Interessanterweise konnte jedoch in der Subgruppenanalyse beider Kohorten kein signifikanter Unterschied der Lebensqualität in Bezug auf die Frakturmorphologie oder Operationstechnik ermittelt werden. Weiterhin zeigte sich, dass das funktionelle Outcome (gemessen an HHS und KSS Funktionsscore) maßgeblich die postoperative Lebensqualität nach operativer Versorgung einer pPF beeinflusst. Der einzige prädiktive Faktor für ein schlechtes Outcome war die ASA Klassifikation, wohingegen weder Alter, Geschlecht, Prothesenverankerung noch Art der operativen Versorgung als prädiktive Parameter detektiert werden konnten. Aufgrund der geringen Fallzahlen ist die Aussagekraft eingeschränkt und weitere Forschungsarbeit ist notwendig. Dennoch kann festgehalten werden, dass die Behandlung von periprothetischen Frakturen in die Hand eines erfahrenen interdisziplinären Behandlungsteams gehört und eine frühzeitige und intensivierte Rehabilitation begonnen werden sollte, um ein gutes funktionelles Ergebnis und folglich auch eine hohe patientenspezifische Lebensqualität zu erreichen.
Periprosthetic fracture (pPF) is a rare and dreaded complication for patients with hip or knee arthroplasty. Due to advanced age and multiple comorbidities of affected patients, therapy is complex and requires an interdisciplinary team. The primary treatment goal is to gain high function as well as to achieve high posttraumatic quality of life. Those two are closely linked as physical mobility plays an increasing role in the highly active patients even in advanced age. The aim of this research was to analyze the quality of life after surgically treated pPF with a hip or knee arthroplasty in 157 patients. The postoperative quality of life (measured by WOMAC and SF-36) was significantly better in patients after pPHF compared to patients after pPKF. However, subgroup analysis showed no significant difference in quality of life depending on fracture morphology or surgical technique. Furthermore, it was shown that the functional outcome (as measured by HHS and KSS functional scores) significantly influences postoperative quality of life after surgical treatment of pPF. The only predictive factor for a poor outcome was the ASA classification, whereas neither age, sex, prosthetic anchorage, or type of surgical care were predictive factors. Due to the small number of cases, the validity of this study is limited and further research is warranted to shed light on this increasingly important topic. When dealing with a pPF an interdisciplinary team needs to be involved and an early and intensified rehabilitation should be started to achieve a good functional outcome and hence a high patient-specific quality of life.