In der Literatur haben Untersuchungen von Schmerz- und Juckreizschwellen bei Patienten mit atopischer Dermatitis und hautgesunden Kontrollen keine eindeutigen Ergebnisse zeigen können. Speziell der Einfluss des Menstruationszyklus der Frau und der Einfluss oraler Kontrazeptiva sind bisher kaum untersucht worden. Daher wurden in der vorliegenden Untersuchung Wahrnehmungs-, Schmerz- und Juckreizschwellen im Verlauf des Menstruationszyklus und die Korrelation zwischen den Schwellenwerten mit der Einnahme oraler Kontrazeptiva in Form der Mikropille untersucht. Darüber hinaus wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität im Zyklusverlauf und in Abhängigkeit der Mikropilleneinnahme erfasst. Methodik: 35 Frauen mit und 37 Frauen ohne atopische Dermatitis nahmen an den Untersuchungen teil. Bei Frauen ohne Pilleneinnahme wurden Untersuchungen am 1., 14. und 22. Zyklustag, bei Frauen mit Mikropille am letzten Tag des pillenfreien Intervalls, am 14. und am 22. Tag nach Beginn der Abbruchblutung durchgeführt. Die Wahrnehmungs- und Schmerzschwellen wurden mittels transkutaner elektrischer Nervenstimulation, die Juckreizschwellen mittels titrierter Histaminpricktestung ermittelt. Zur Ermittlung der Lebensqualität dienten mehrere Fragebögen (Fragebogen zum Juckreiz, SF-36, SCL-90-R, DLQI). Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass die Wahrnehmungs-, Schmerz- und Juckreiz-schwellenwerte bei Patientinnen mit atopischer Dermatitis ohne Kontrazeptivaeinnahme niedriger waren als bei den hautgesunden Probandinnen. Weiterhin war die Lebensqualität bei Patientinnen messbar geringer als in den Kontrollgruppen. Die Untersuchungen konnten jedoch keinen eindeutigen Zyklusverlauf der Schwellenwerte oder der Lebensqualität bei Frauen ohne Kontrazeptivaeinnahme zeigen. Frauen mit atopischer Dermatitis, die die Mikropille einnahmen, wiesen tendenziell höhere Wahrnehmungs-, Schmerz- und Juckreizschwellen auf als Frauen ohne Mikropilleneinnahme. Schlussfolgerung: Schmerz- und Juckreizempfindlichkeit waren bei Patientinnen mit atopischer Dermatitis im Vergleich zu Hautgesunden erhöht, die gesundheitsbezogene Lebensqualität war vermindert. Menstruationszyklus und Einnahme oraler Kontrazeptiva hatten keinen eindeutigen Einfluss auf Schwellenwerte oder Lebensqualität. Daher lassen sich keine therapeutischen Konsequenzen aus der vorliegenden Untersuchung ableiten. Um eindeutigere Informationen über den hormonellen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen bei Patientinnen mit atopischer Dermatitis zu erhalten, sind weitere Untersuchungen nötig.
Previous experimental research regarding pain and itch thresholds of patients with atopic eczema (AE) and healthy controls has shown ambiguous results. In particular a cyclic course in women with AE and the influence of the intake of oral contraceptives has yet scarcely been examined. In this study I explored detection, pain and itch thresholds during the menstrual cycle as well as the correlation between named thresholds and the use of combined oral contraceptives (COC). In addition health related quality of life (HRQoL) was examined as a function to the menstrual cycle and hormonal intake. Methods: 35 women with and 37 women without atopic eczema took part in the study. In non- pill-users measurements took place on day 1, 14 and 22, in women with COC they were performed on day 14, 22 and the last day of the pill-free interval. Perception and pain thresholds were detected by intracutaneous electrical stimulation, itch thresholds by titrated histamine prick test. HRQoL was assessed by several questionnaires (Itch questionnaire, SF-36, SCL-90-R, DLQI). Results: Detection and pain thresholds were lower in patients with AE in comparison to the healthy volunteers. Moreover HRQoL was measurably diminished in patients in comparison to healthy controls. No significant variations in perception, pain and itch thresholds or HRQoL could be found over the course of the menstrual cycle in women without COC. Women with atopic dermatitis who used COC showed slightly higher perception, pain and itch thresholds than women without COC. Conclusions: Pain and itch sensitivity were higher in women with atopic dermatitis in comparison to healthy volunteers, HRQoL was diminished. The menstrual cycle and intake of COC did not have a clear impact on all thresholds or HRQoL. Therefore, no therapeutic consequences can be drawn from this study. In order to yield clearer information regarding the hormonal influence on the disease process further studies have to be performed.