Vorurteile gegen die Angehörigen der Romvölker, die immer noch als Zigeuner diskriminiert werden, prägen auch den erinnerungskulturellen Diskurs der Shoah. Der Genozid an den sog. Zigeuner wird geleugnet oder bagatellisiert. Dass es nur wenige Zeugnisse von Überlebenden gibt, erscheint in der Perspektive der Mehrheit als ästhetisches Unvermögen, Extremtraumatisierungen zu verarbeiten, während eher die Konventionen einer abweichenden Schamkultur den Betroffenen verbieten, sich darüber in der Sprache der Täter zu äußern. Erst die engagierte Arbeit von Bürgerrechtsbewegungen hat es Betroffenen möglich gemacht, in Zusammenarbeit mit Schriftstellern und Publizisten der Mehrheitskultur über den Genozid an den Roma zu schreiben.
Prejudices against the Romani people, who are still often discriminatorily called Zigeuner, gypsies, gitanes or gitanos, still have an influence on the cultural memory discourse of the Shoah. The genocide of the Romani is either denied or trivialised. The fact that there are hardly any autobiographies of Romani survivors results from an inability to process extreme trauma, while the conventions of the people concerned prohibits them from speaking out about their trauma in the language of the perpetrators. It is thanks to the committed work of civil rights movements that Romani victims could collaborate with writers and publishers to finally tell the majority cultures of their suffering and of the genocide of the Romani people.