Vor dem Hintergrund der aktuellen Seuchenausbrüche bei Tieren und Menschen in ganz Europa sind Tierhalter nicht nur im Nutztierbereich, sondern auch im Pferdesektor bezüglich des Hygienemanagements zunehmend sensibilisiert und kritisch. Die Bestrebungen, mit einem entsprechenden Hygienemanagement, dem Einschleppen von Infektionskrankheiten in den Bestand entgegenzutreten und im konkreten Fall eines Ausbruchs, die Verbreitung mit geeigneten Maßnahmen bestmöglich zu verhindern, scheinen vorhanden zu sein.
In der vorliegenden Arbeit sollte die gegenwärtige Praxis bezüglich des Hygienemanagements in Pferdebetrieben anhand der Empfehlungen aus der aktuellen Literatur beschrieben und kritisch diskutiert werden. Dabei spielen neben der allgemeinen Reinigung und Desinfektion von Stallungen/Boxen/Weiden und Equipment auch die Schädlingsbekämpfung sowie die Regelungen bezüglich des Kontaktes zu stallfremden Pferden (Quarantänemaßnahmen), anderen Tieren (Hunde, Katzen) sowie Entwurmungs- und Impfregime eine wichtige Rolle. Trotz zahlreicher Empfehlungen ist es unwahrscheinlich, dass Pferdebetriebe dies tatsächlich in allen relevanten Belangen auch zielführend in die Realität umsetzen. Hier scheint in vielen Bereichen eine Verbesserung/Optimierung empfehlenswert. Auch das Einführen von einheitlichen Empfehlungen/Leitlinien für das Hygienemanagement in Pferdebetrieben erscheint sinnvoll.